Mithu Sanyal schreibt ein Buch über Vergewaltigung im sogenannten Jahr der sexualisierten Gewalt. Sie hat mit „Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens“ eine, wie sie sagt, „Debattenkultur der Vergewaltigung“ geschrieben. In leichtem Stil und mit einer schier unerschöpflichen Menge an hinzugezogenen Quellen zeigt Sanyal, dass Vergewaltigung als das „gegenderteste Verbrechen“ auch das Verbrechen ist, was uns am meisten gendert. Inmitten einer Unmenge an Geschlechtssymbolik offenbaren sich hinter unserem Wissen über Vergewaltigung Geschlechterbilder, die uns an den Haaren herbeigezogen erscheinen würden, wenn wir uns ihrer bewusst wären. Es scheint keine einfache Aufgabe, bei einem derart aufgeladenen und sensiblen Thema unseren Denkmustern auf die Spur zu kommen. Umso wichtiger sind ihre Ausführungen, die sie auch als eine Wiederaneignung betrachtet: eine Wiederaneignung von Denk- und Handlungsoptionen. Moderation: Veza Clute-Simon Musik: Maiden Monsters