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So findest du deinen Weg als FührungskraftEgal ob neue oder erfahrene Führungskraft: viele Menschen und Personengruppen haben Erwartungen an dich und daran, wie du dich als Führungskraft im Business-Alltag gibst. Man könnte fast meinen, alle Augen sind auf dich gerichtet.
Deshalb ist es extrem wichtig, dass du als Führungskraft deinen ganz persönlichen Weg und Umgang mit all diesen Erwartungen findest. Mit der heutigen Episode des Führungs-Podcasts möchte ich dir eine bewährte Vorgehensweise verraten.
Deshalb geht es heute in der 6. Episode meines Führungspodcasts um folgende Punkte:
Welche Erfahrungen hast du hierzu gemacht? Wie gehst du mit unterschiedlichen Erwartungen an dich um? Wie hast du deinen eigenen Weg gefunden?
Herzliche Grüsse. Dein Alexander
Shownotes
Nossrat Peseschkian: Der Kaufmann und der Papagei – Orientalische Geschichten in der Positiven Psychotherapie
Transkript dieser Folge
Hallo ich grüsse dich, Alexander hier von fit.for.leadership. und dem Podcast: „Führung kann so einfach sein!“
Ich hoffe es geht dir gut. Ich nehme heute gerade die zweite Podcast-Folge auf. Donnerstag, 20. April – ein ganz besonderer Tag für mich und ich hoffe du hast die 5. Folge mit den 6 do`s und don`ts zum Thema Delegieren gehört. Dann weisst du, warum heute so ein besonderer Tag für mich ist.
Das heutige Thema ist: die Führungskraft als Superheld – so findest du deinen Weg als Führungskraft.Was ich damit meine und was ich immer wieder bemerke in der Arbeit mit euch als Führungskräften ist, dass gerade vielen, wenn sie neu Führungskraft werden (aber auch nicht nur), nicht bewusst ist: ich bin jetzt Führungskraft, ich habe einen Vertrag in der Tasche, was bedeutet das jetzt, was ändert sich für mich? Und damit zusammenhängend dann auch: was haben eigentlich andere Leute, andere Personen, andere Zielgruppen für Erwartungen an mich? Und wie kann ich diese erfüllen, will ich diese erfüllen? Darum geht es heute.
Ich möchte euch ein bisschen erzählen, wie ich arbeite mit Führungskräften und vielleicht magst du das auch mal zuhause machen in einer ruhigen Minute. Es lohnt sich wirklich sich so etwas mal bewusst zu machen. Was sind das für unterschiedliche Erwartungen an dich als Führungskraft?
Setz dich doch mal hin, nimm wirklich, wenn du eine ruhige Minute hast, etwas zu schreiben hervor. Ich mach es immer so: ich zeichne in die Mitte die Führungskraft und dann sage ich “So und jetzt überlege mal: was gibt es für Personen oder Personengruppen die Erwartungen an mich haben?”
Dann geht es los, dann sammelt man: Üblicherweise gibt es natürlich erst mal der einzelne Mitarbeiter, das Team als Ganzes, Kunden usw. usw.
Überleg dir doch mal, auf was für Personengruppen du kommst! Kurzer Break hier …
Gut, wenn du soweit bis bist oder einfach weiter zuhören möchtest, dann lass uns doch mal durchgehen: Was sind das für Personen, für Personengruppen die Erwartungen an dich haben als Führungskraft?
Ich komme immer auf Gruppen wie z.B. HR, also Personalbereich, die Erwartungen an dich haben. Wir haben die Geschäftsleitung. Wir haben ggfs. auch den Betriebsrat, eine Arbeitnehmervertretung. Wir haben deinen direkten Vorgesetzten, wir haben Führungskollegen, also Kollegen die auch Führungskraft sind und sich auf deiner gleichen Ebene befinden. Wir haben natürlich den einzelnen Mitarbeiter in deinem Team, dann haben wir das Team als Gesamtes das du führst, also mehrere Mitarbeiter. Wir haben deinen Lebenspartner, deine Lebenspartnerin. Ich denke, dass auch deine Kinder, wenn du welche hast, eine Interessengruppe darstellt, die spezielle Erwartungen an dich hat. Und wir haben wahrscheinlich auch entweder interne Kunden oder externe Kunden und ggfs. auch Zulieferer.
Und all diese Personen oder Personengruppen haben bestimmte Erwartungen an dich. Und das irre ist, die können sich natürlich recht widersprechen. Also die eine Personengruppe hat ein bestimmtes Interesse, eine Erwartung an dich und die andere Personengruppe hat eine, die dem völlig widerspricht und im Gegensatz dazu steht. Und dann ist die Frage: was machst du damit? Welchen Erwartungen willst du entsprechen und welchen nicht?
Aber lass uns doch mal beispielhaft ein paar Erwartungen anschauen, die diese eben genannten Personen und Personengruppen an dich haben.
Und so können sich diese Erwartungen einerseits ergänzen, sie können sich aber auch recht widersprechen. Und dann stellt sich die Frage: was machst du mit diesen Erwartungen?
Ich finde das Wichtigste bei diesem Thema „Erwartungen“ ist, dass du dir klarmachst: Erwartungen müssen nicht immer erfüllt werden. Das Leben ist schliesslich kein Ponyhof – heisst es ja so schön – oder man kann es auch anders formulieren: man kann sich zwar alles wünschen, aber ob es sich dann erfüllt, das ist dann eine andere Frage.
Insofern rate ich dir: du hast diese Analyse gemacht, wer ist da und jetzt schau weiter im 2. Schritt. Analysiere, identifiziere und hinterfrage!
Was sind denn die Erwartungen dieser jeweiligen Personen und Personengruppen an dich ganz speziell und konkret. Benenne diese Erwartungen möglichst konkret, mach dir Stichworte dazu, schreib das wirklich mal so für dich auf, was haben diese Personen und Personengruppen für konkrete Erwartungen an mich. Das ist der erste Schritt. Im zweiten Schritt, da wo du es nicht genau weisst was die für Erwartungen haben, da frage dich: was könnten die Erwartungen sein? Stelle also Hypothesen auf oder mach es konkret und führe Gespräche mit diesen Personen oder Personengruppen und frage nach. Frag doch einfach direkt: was haben Sie – was hast du für Erwartungen an mich? Gerade wenn du neu bist ist das ja ein schöner Anlass so was zu machen, so ein Gespräch zu führen.
3. Mach dann einen persönlichen Check für dich.
Du hast also die Personengruppen identifiziert, du hast hinterfragt, gefragt was für Erwartungen da sind und jetzt mach diesen Check:
Welche Erwartungen willst du davon erfüllen?
Frag dich aber auch als Nächstes: Welche Erwartungen willst du vielleicht grundsätzlich erfüllen, aber nicht hier und jetzt, sondern vielleicht später und auch zu deinen Bedingungen? Das ist ein Riesenunterschied. Bei denen die du erfüllen willst, sagst du einfach grundsätzlich: ja, passt so, bin ich dabei. Bei diesen zweiten ist wo du sagst – ja, da kann ich dahinterstehen, das finde ich auch gut, das bin ich auch so oder es passt zu mir, aber wo muss vielleicht was an den Bedingungen geändert werden. Oder vielleicht ist es nicht der richtige Zeitpunkt.
Als drittes würde ich mich fragen: welche Erwartungen willst du eher nicht erfüllen? Du kannst aber auch erst mal abwarten, erst mal damit leben und schauen wie sich das Ganze entwickelt. Das heisst: du machst erst mal gar nichts.
Der vierte Punkt wäre die Frage: welche Erwartungen wirst oder kannst du unter keinen Umständen erfüllen? Wo für dich klar ist: nein, ein „no go“!
Wie gesagt: Erwartungen heisst nicht, da ist ein Automatismus, du musst da tätig werden, du musst die erfüllen – überhaupt nicht. Es ist ja so schwierig. Es sind oft so viele Erwartungen, sie sind oft widersprüchlich und du kannst nicht allen gerecht werden. Das geht einfach nicht!
Umso wichtiger ist es aus meiner Erfahrung, dass du Klarheit gewinnst darüber, welchen Erwartungen willst du denn gerecht werden? Welche suchst du dir denn aus, welche passen zu dir, dem Job, deiner Aufgabe, dem Team, den Rahmenbedingungen, der Situation in der du dich befindest?
Deinen eigenen Weg als Führungskraft gehen: Wenn du dich als Führungspersönlichkeit weiterentwickeln möchtest, dann könnte auch die Praxis-Führungsausbildung oder das Führungsseminar “Grundlagen der Mitarbeiterführung” etwas für dich sein.
Ich erzähle dazu immer eine kleine Geschichte, die gibt es an verschiedensten Stellen im Internet, ich habe es persönlich und kenne es auch aus dem Buch „Der Kaufmann und der Papagei“ und ich möchte dir diese Geschichte vorlesen. Ich werde dir das auch in den Shownotes verlinken zu dem Buch, aus dem ich das habe.
Es ist die Geschichte: Die Schwierigkeit, es allen recht zu machen.
Ein Vater zog mit seinem Sohn und einem Esel in der Mittagsglut durch die staubigen Gassen von Keshan. Der Vater sass auf dem Esel den der Junge führte.
“Der arme Junge”, sagte da ein Vorübergehender. Seine kurzen Beinchen versuchen mit dem Tempo des Esels Schritt zu halten. „Wie kann man so faul auf dem Esel herumsitzen, wenn man sieht, dass das kleine Kind sich müde läuft?”
Der Vater nahm sich dies zu Herzen, stieg hinter der nächsten Ecke ab und ließ den Jungen aufsitzen.
Gar nicht lange dauerte es, da erhob schon wieder ein Vorübergehender seine Stimme: “So eine Unverschämtheit! Sitzt doch der kleine Bengel wie ein Sultan auf dem Esel, während sein armer, alter Vater nebenherläuft“. Dies schmerzte den Jungen und er bat den Vater, sich hinter ihn auf den Esel zu setzen.
“Hat man so etwas schon gesehen?”, keifte eine Frau. “Solche Tierquälerei! Dem armen Esel hängt der Rücken durch und der alte und der junge Nichtsnutz ruhen sich auf ihm aus. Diese arme Kreatur!”
Die Gescholtenen schauten sich an und stiegen beide, ohne ein Wort zu sagen, vom Esel herunter. Kaum waren sie wenige Schritte gegangen, machte sich schon wieder ein Fremder über sie lustig. “So dumm möchte ich nicht sein!“ „Wozu führt ihr denn den Esel spazieren, wenn er nichts leistet, euch keinen Nutzen bringt und noch nicht einmal einen von euch trägt?“
Der Vater schob dem Esel eine Handvoll Stroh ins Maul und legte seine Hand auf die Schulter seines Sohnes. “Gleichgültig was wir machen”, sagte er, “es findet sich doch jemand, der damit nicht einverstanden ist. Ich glaube, wir müssen selbst wissen, was wir für richtig halten!”
Und mit dieser Geschichte möchte ich diese Episode auch schon beenden bzw. das Ende einläuten.
Finde du deinen Weg! Ich denke, es ist ganz wichtig dazu, dass du mal analysierst, was sind also für Erwartungen da, dass du die Personengruppen, Personen identifizierst mit ihren unterschiedlichen Erwartungen und auch hinterfragst, was haben sie den für Erwartungen.
Der nächste Schritt wäre es dann -wie besprochen- dir gewisse Fragen zu stellen: welche Erwartungen willst du davon erfüllen und welche aber auch nicht bzw. unter welchen Bedingungen.
Finde du deinen Weg, weil dann kannst du authentisch führen – ein ganz wichtiger Begriff heutzutage – sich selbst bleiben, authentisch führen. Finde du deinen Weg also und ich glaube, alle im Unternehmen werden es dann auch merken, wenn das so insgesamt für dich stimmig ist.
Ich bin gespannt auf deine Kommentare. Ich wünsche dir erstmal alles Gute, einen guten Tag, gutes Gelingen. Wenn du Fragen hast zu dieser Analyse, melde dich doch einfach bei mir, gerne per persönlicher Nachricht. Und, ja, bis zum nächsten Mal, wir sehen uns unten!
Dein Alexander