ERF Plus - Wort zum Tag

Die tägliche, alltagstaugliche Auslegung eines Bibelverses aus der „Losung“ oder den „Lehrtexten“ der Herrnhuter Brüdergemeine.

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Jesaja 51,12


Jesaja 51,12 Gott spricht: „Ich, ich bin euer Tröster! Wer bist du denn, dass du dich vor Menschen fürchtest, die doch sterben?“

Was tröstet mich? Jedes Kind hat sein „Trösterle“, so sagt man bei uns in Süddeutschland. Das ist der Teddybär oder ein anderes Plüschtier. Es kann auch ein Schmusekissen sein, das hilft, wenn die Tränen über die Wangen kullern.

Dann steckt das Kind den Daumen in den Mund, es hält seinen Teddybär ganz fest im Arm. Die Mutter klebt ein Pflaster auf die blutenden Knie, und dann gibt es noch das sprichwörtliche „Trostpflaster“: ein kleines Geschenk, etwas Süßes, und Schmerz und Tränen sind vergessen.

Bei Erwachsenen ist das dann schon anders. Brad Pitt sucht nach seiner Trennung von Angelina Jolie Trost bei Bradley Cooper, so melden es die Illustrierten. Angelina Jolie wiederum sucht Trost bei Johnny Depp. Und der Weltmeisterschaftsheld Mario Götze sucht Trost bei Freundin Ann-Kathrin Brömmel. Der Fußballverein Bayern München sucht Trost in heimischen Titeln, meldet die Passauer Neue Presse Ende April, nachdem die Bayern in der Champions League ausgeschieden waren. Doch dann verliert der erfolgsverwöhnte Verein auch noch das Spiel um den DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund. So konnte sich Bayern München vor drei Wochen nur trösten, dass die Fußballer immerhin die Bundesliga gewonnen haben. – Soweit einige Schlagzeilen zum Thema „Trost“.

Erwachsene lenken sich oft ab, wenn sie die Trostlosigkeit dieser Welt nicht ertragen können. Manche vergraben sich in ihrem Hobbykeller. Andere suchen falschen Trost bei Tabletten, die die Stimmung verbessern, oder im Alkohol. Doch dadurch wird nichts besser, sondern ein neues Problem entsteht. Männer suchen  häufig Trost bei einer Geliebten und Frauen im Gespräch mit ihrer besten Freundin. – Ist das der Trost, den wir im letzten wirklich brauchen und der Gott gefällt?

„Ich, ich bin euer Tröster!“, Das sagt Gott in unserem Bibelvers Jesaja 51,12. Das Volk Israel wird aus seiner Heimat ins Zweistromland abgeführt. Das ist für die Menschen ein traumatisches Ereignis. Sie sind schockiert, sie leben trostlos. Aber es gibt eine Hoffnung, und diese Hoffnung kommt von Gott selber. Er kündigte in den Versen von Jesaja Kapitel 51, dass er seinen Leuten, die im Exil leben, helfen will. Gott, der Herr, will in die Geschichte eingreifen. Das Volk Israel soll in seine Heimat zurückkehren können. „Die Erlösten des Herrn werden heimkehren und nach Zion kommen mit Jauchzen, und ewige Freude wird auf ihrem Haupte sein. Wonne und Freude werden sie ergreifen, aber Trauern und Seufzen wird von ihnen fliehen.“ Das verspricht Gott im vorangehenden Vers Jesaja 51,11. Erwarten Sie heute, dass Gott Ihnen hilft! Er hat die Welt erschaffen. Er hat mehr Mittel und Wege, als Sie sich vorstellen können. Respektieren Sie ihn und suchen Sie Hilfe bei ihm! Haben Sie keine Angst vor Menschen, die Ihnen Ihren Lebensweg vermasseln könnten. Menschen sterben und sind bald vergessen, aber Gott lebt ewig. Er ist für Sie und für mich Trost und Hilfe.

Christen haben in der Reformationszeit die christliche Lehre in einem kleinen Taschenbuch, das man Katechismus nennt, zusammengefasst. Der Heidelberger Katechismus sieht den Trost als wichtigstes Thema im Leben eines Christen. Daher beginnt der Text mit der ersten Frage: „Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?“ Und die Antwort heißt: „Dass ich mit Leib und Seele / im Leben und im Sterben nicht mir, / sondern meinem getreuen Heiland / Jesus Christus gehöre. / Er hat mit seinem teuren Blut / für alle meine Sünden vollkommen bezahlt / und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst; / und er bewahrt mich so, / dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel / kein Haar von meinem Haupt kann fallen, / ja, dass mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss. / Darum macht er mich auch / durch seinen Heiligen Geist / des ewigen Lebens gewiss / und von Herzen willig und bereit, / ihm forthin zu leben.“ Ich wünsche Ihnen an diesem Tag, dass Sie es erfahren, dass Gott, der Herr, Sie tröstet.

Autor: Pfarrer Dr. Jochen Eber

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 June 12, 2017  8m