re:publica 17 - All Sessions

re:publica is one of the largest and most exciting conferences about digital culture in the world. Since its foundation in 2007, it has grown from a cozy blogger meeting with 700 participants into a wide-ranging “society conference”, with 8.000 visitors at the anniversary edition re:publica TEN. Representatives of digital culture share their knowledge and decision-making tools, and discuss the future of the information society. Here they can mingle with activists, scientists, hackers, entrepreneurs, NGOs, journalists, social media and marketing experts, and many others. This fosters innovation and creates synergies between net politics, online marketing, network technology, digital society, and (pop) culture. What is more, around 46 percent of re:publica speakers are female – far more than at many other similar events.

https://republica17.network.podigee.io/

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episode 49: Make life easy (again)!? Was wollen wir uns von Technologie abnehmen lassen und zu welchem Preis?


Digitalisierung verspricht Vereinfachung und treibt Komplexität. Akzeptieren wir steigende Alltagskomplexität oder vertrauen wir auf das digitale Heilsversprechen: Alles ganz einfach? Und zu welchem Preis? Wir wollen zum Nachdenken anregen und mit Euch über die Zukunft der Selbstbestimmung diskutieren: Müssen wir verstehen, was digital um uns herum passiert oder können wir Komplexität ignorieren, Anbietern und Plattformen vertrauen und mit steigenden Abhängigkeiten leben? Ist gekaufte Vereinfachung der neue Luxus? Kann Regulierung zur Transparenz beitragen und einen Rahmen schaffen?

  • Martin Schallbruch
  • Jan Möller

Digitalisierung verspricht Vereinfachung und treibt Komplexität. Wie einfach: Ein Druck auf den Dash-Button - das Waschmittel wird am Abend geliefert. Wie komplex: Ein Druck auf den Dash-Button – dutzende Geräte senden Daten hin und her, manche im eigenen Netz; manche auf andere Kontinente: was tun die da? Wer sorgt dafür, dass alles in meinem Sinne ist?

Personalisierung von Leistungen und digitale Abwicklung machen das Leben einfacher und stärken die Möglichkeiten des Einzelnen, sie sind aber oft zu komplex, als dass sie vom Nutzer noch nachvollzogen werden können. Ist mein virtueller Hausrat in der Cloud, kann ich von jedem Punkt der Welt arbeiten und mein Leben gestalten. Ich kann von jedem Ort der Welt ein selbstbestimmtes Leben führen – aber über was bestimme ich eigentlich noch? Was fällt in meine Verantwortung, was nicht? Die Frage durchzieht unser digitalisiertes Leben: was tun „meine Geräte“? Wo ist „mein digitaler Hausrat“? Wer will mich wie identifizieren und warum? Was kann und muss ich dazu tun, um digital „sicher“ zu handeln? Nicht nur die privaten, sondern auch unsere gesellschaftlichen Infrastrukturen werden immer vernetzter, Zusamenhänge intransparenter und Abhängigkeiten größer. Muss der Einzelne künftig mehr Eigenverantwortung zeigen, um Grundbedürfnisse abzusichern?

Der Umgang mit Komplexität ist eine Schicksalsfrage für die Selbstbestimmung des Einzelnen. Können wir steigende Komplexität wieder reduzieren? Oder müssen wir sie managen? Oder sollten wir Komplexität einfach ignorieren?

Der Talk geht der Frage nach, welche Strategien es gibt, ein gesellschaftliches und persönliches Gleichgewicht zwischen individueller Selbstbestimmung und den Chancen und Vorteilen komplexer digitaler Infrastrukturen zu erhalten. Wir stellen vier Ansätze vor: Ignorierte Komplexität, Anbieter- und Plattformvertrauen, Vereinfachung kaufen und regulierte Rahmenbedingungen.


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 May 8, 2017  23m