Was ist ein "Dritter Ort"? Nicht zu Hause, nicht bei der Arbeit - so definiert sich dieser Begriff, welcher Stätten des Übergangs zwischen Hier und Dort, zwischen Gehen und Bleiben, Erfahrung und Erahntem bezeichnet: Momentaufnahmen urbaner Flucht- und Kreuzungspunkte markieren die Schnittstellen menschlicher Lebensbahnen; im Unterwegs zwischen Zeit und Gezeiten nähert sich der Autor dem Elementaren in Natur, Kunst und Psyche. Stilsicher und ebenso formbewusst entwickelt Wolfgang Wurm in seiner Lyrik ein facettenreiches poetisches Spektrum, das sich in zehn Kapiteln mit insgesamt 70 neuen Gedichten, entstanden in den Jahren 2005 bis 2007, entfaltet. Prägnant spielt er auf der Klaviatur der Sprache und lässt den Worten Raum, zwischen den Zeilen zu atmen. Reflexion und Ausdruck, Betrachtung und Kritik schöpfen ihre Kraft aus Weitblick und Tiefe: eine vielschichtige Gesamtkomposition mit hoher atmosphärischer Dichte. Sie hören im zweiten Teil der Lesung die Gedichte: - Fremd - Aufbruch - Die Tanzenden - Bedrohte Art - Balkonmatinee - Sequenz - Winterspur - Schneeverweht - Stillste Nacht