Literaturschock - Nächte durchlesen mit Suse

Suse gibt dir regelmäßige Buchtipps und verrät ihre Flops quer durch die Genres. Außerdem führt sie Interviews mit AutorInnen.

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048 [Buchflop] John Meaney: Tristopolis




Hallo und herzlich Willkommen zur 48. Folge meines Podcasts von Literaturschock, in der ich dir “Tristopolis” von John Meaney vorstelle.

512 Seiten
ET 2007 bei Heyne
ISBN: 978-3453522954 “Tristopolis” von John Meaney

Wir befinden uns in Tristopolis im siebten Jahrtausend. Die Stadt bezieht ihre Energie aus den Knochen Verstorbener und je prominenter der Tote, umso mehr Energie steckt in den Gebeinen. Diese Tatsache ruft natürlich auch verbrecherische Gesellen auf den Plan. Sie haben es auf noch lebende Berühmtheiten abgesehen, die sie ganz schnell ins Jenseits befördern, um den großen Reibach zu machen. Das ist nicht nur schlecht für die Berühmtheiten, sondern auch für für Polizei-Inspektor Donal Riorden, denn er muss nun auf eine Opernsängerin, allen bekannt als die “Diva”, aufpassen, deren nächste Vorstellungen in Tristopolis stattfinden sollen. Das Flüstern der Knochen nimmt seinen Lauf.

“Tristopolis” macht seinem Namen alle Ehre: Das Buch von John Meaney beginnt düster und trist, die Figuren gewinnen im Verlauf des Buches kaum an Tiefe und die ersten 100 Seiten waren so eine große Qual für mich, dass ich mich ständig fragen musste: “Warum nur will mich der Autor zu Tode langweilen – ich bin doch schließlich überhaupt kein bisschen berühmt!”. Glücklicherweise nimmt “Tristopolis” dann wenigstens ein klein wenig Fahrt auf und man kann es deshalb zumindest ohne größeren Kraftaufwand zu Ende lesen. Blass bleiben die Figuren weiterhin und die Handlung ist oft viel zu konfus und nicht nachvollziehbar.

Ein großer Pluspunkt sind die vielen kuriosen und originellen Ideen, die John Meaney in seinem Buch verarbeitet. Leider aber kratzt er auch hier nur an der Oberfläche und schöpft nicht das ganze Potential aus, das die Geschichte durchaus hergeben könnte.

“Tristopolis” ist ein Gemisch aus Fantasy, Science-Fiction, Horror und Thriller, aber alleine deshalb dem Autor zuzuschreiben, er habe ein Genre neu definiert und es habe noch nie etwas Vergleichbares gegeben, ist doch etwas gewagt. Wäre der Anfang nicht so langatmig, könnte man sicher ganz rasant durch das Buch “pflügen” , denn Meaney wahrlich nicht komplex oder anspruchsvoll und auch die große Schrift lädt zum schnellen lesen ein. Das Ende ist – obwohl es sich hier um eine Trilogie handelt – nur bedingt offen. Auf die Fortsetzungen kann man getrost verzichten.

Einen Ehrenpunkt gibt es für die wirklich tollen Ideen. Sehr schade um die verpatze Chance, daraus etwas Großartiges zu erschaffen.

“Tristopholis” erschien 2007 bei Heyne. Das Taschenbuch ist nur noch gebraucht erhältlich, ebenso übrigens wie der zweite Teil. Ein dritter und letzter Teil erschien nie.

Shownotes
  • Rezension auf Literaturschock

Bis dann. Viel Spaß beim Nächte durchlesen!
Deine Suse von Literaturschock

Der Beitrag 048 [Buchflop] John Meaney: Tristopolis erschien zuerst auf Literaturschock - Der Podcast!.


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 June 15, 2017  3m