Film- und Serienrepublik

Wir besprechen Filme und Serien, die momentan bei uns Thema sind.

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episode 1714: Valerian & der Podcast der Tausend Züge


Dieser Podcast wurde unter erschwerten Bedingungen erstellt: Karnickelscheisse, Fliegen, brüllende Hooligans, Currywurst, Pommes mit zu viel Mayonnaise im Mund, eingeschlafene Arme, knirschende Knochen, Grasabdrücke auf nackter Haut und jede Menge Züge! Zwei schmutzige, alte Männer im Park.

Wir haben für unsere Kunst gelitten – jetzt seid Ihr dran!

Der Weltraum – unendliche Oberweiten: Laureline und Valerian

Wir befinden uns im 28. Jahrhundert. Eine zweiköpfige Abordnung der Film- und Seriengalaxie wurde ins Kino entsandt. Commander Tobi und Commodore Felo haben sich mutig durch die unendlichen Weiten der Kölner Nahverkehrsbetriebe auf den Weg gemacht, und wurden an ihrem Ziel, einem auf immense Größe angewachsenen Komplex aus futuristischen Glas-, Stahl- und Rolltreppenkonstruktionen, in dem sich die verschiedensten Vertreter fremder Kinogängerspezies tummelten, von einer ob der Fremdartigkeit ihrer Besucher angemessen beeindruckten Gesandtschaft des Kinobetreibers höflich begrüßt.
Nach dem zeremoniellen Austausch von Gastgeschenken (zu viel Geld im Gegenzug für zwei halbe Liter Bier), und der Entgegennahme von besonderen Brillen, ohne die sie, wie man ihnen versicherte, nichts von dem Spektakel hätten, das sich da vor ihnen in einer weiteren (vierten?) Dimension abspielen sollte, begab sich die Abordnung in einen der Projektionssäle, um sich dort einen lehrreichen Dokumentarfilm über die Anfänge und Entstehung des Kinokomplexes anzusehen: Luc Bessons ScienceFiction-Comicverfilmung

„Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“

Anlass für diesen historischen, ersten Ausflug unseres Podcastes ins Kino war nichts weniger als der banale Umstand, dass wir den Trailer in diesem Internet gesehen haben und er uns einfach gefallen hat. Also sagten wir uns, wie die waghalsigen, Neuland-nicht-fürchtenden Pioniere, die wir sind: Na, das schauen wir uns doch mal an! Und wenn der Film gut ist, setzen wir uns anschließend mit dem Mikro in irgend eine laute Ecke (stille Ecken haben wir als Möglichkeit in Köln von vornherein als Science Fiction verworfen) und nehmen spontan einen Podcast dazu auf!

Anweisung für junge Spezial-Agenten: Unauffällig kleiden und…

Zwar waren im Vorfeld die Reaktionen auf den Film (intern, wie extern) schon sehr gemischt, aber wir dachten uns: Wir riskieren’s einfach mal! Im schlimmsten Fall, so sagten wir uns, machen wir halt mal einen (nach Meinung von einigen: lange überfälligen) Verriss-Podcast – und im allerschlimmsten Fall machen wir gar keinen, sondern gehen einfach nur unbefriedigt nach Hause.

(…unbefriedigt nicht zuletzt, wir geben es zu (denn wir sind schmutzige, alte Männer), weil wir vor dem Kinobesuch, nach erfreulichen Erfahrungen mit anderen Filmen des Monsieur Besson, wie dem 5. Element oder Adèle und das Geheimnis des Pharaos, blauäugig und möglicherweise vergebens darauf gehofft hatten, in diesem (französischen!) Film freundliche, nackte Nippel sehen zu dürfen – eine Hoffnung, die aber im Vorfeld schon durch die deutsche FSK12-Jugendfreigabe etwas gedämpft wurde.)

Wir können an dieser Stelle aber wohl getrost spoilern (und werden – ACHTUNG! WARNUNG! – auch im Folgenden über den Film nicht spoilerfrei reden!), dass der allerschlimmste Fall nicht eingetreten ist – denn sonst würdet Ihr hier sinnlos auf leere Seiten starren und Euch fragen, was Ihr hier eigentlich wollt. Und wozu? Zu Recht.

…nicht die Franchises verwechseln!

Ob das nun aber im Umkehrschluss auch bedeutet, dass Cara Delevingne, die im Film Titelheld Valerians Kollegin und widerspenstiges Objekt romantischer Begierde Laureline spielt, treu dem Vorbild von Milla Jovovich oder Louise Bourgoin gefolgt ist und gezeigt hat, dass die französische Auslegung des Begriffs “jugendfrei” nicht ganz so streng ist oder ob sich Mr. Besson diesmal so sehr am internationalen Markt orientiert hat, dass sich seine Haupt- und Nebendarstellerinnen den ganzen Film über sittsam bedeckt halten…

…und: ob es außer den nackten Brüsten von Luc Bessons Filmheldinnen eigentlich auch andere Dinge gibt, die schmutzige, alte Männer wie uns an „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ noch interessiert haben könnten, wie beispielsweise…

Die Hygieneprozeduren junger, perlmuttglänzender Hübsche-Alien-Prinzessinnen.
Woran wir denken, wenn wir besagte Alienprinzessin spärlich bekleidet aus überdimensionierten Muschelöffnungen treten sehen.
Die patentierte Vervielfältigungsmethode via Perlenkackender Schweinehamster.
Warum Laureline im Film im Gegensatz zum Comic blondewashed ist, aber nicht eingedeutscht.
Ob sich das mit den 3D-Brillen diesmal gelohnt hat.
Sponge Bob, ein Dozer mit Mutter und Bud Spencer.
Ob es uns wohl gelingen wird, die ohnehin schon stark benachteiligte Handlung des Films durch unsere Nacherzählung noch mehr zu verwirren.
Und ob wir es am Ende geschafft haben, Rhiannas in mehrerer Hinsicht ebenso bemerkens- wie vergessens-werten Filmpart zu vergessen (Spoiler: ja, wir haben es geschafft! Schimpf und Schmach über uns! So eine schöne Gelegenheit verpasst, gleichzeitig sabbern und motzen zu können. Wir sind eine Schande für alle schmutzigen, alten Männer.)
Außerdem: Was Ihr tun müsst, damit wir Eure Oma grüßen.

…das alles, und noch viel mehr, erfahrt Ihr nur, wenn Ihr da ein Stück weiter unten auf den Play-Button drückt.

Also, einer von denen kommt uns irgendwie vertraut vor… klingt irgendwie… quadratisch… oder so.

Oder selber ins Kino geht (vorzugsweise vor oder nach dem Hören unseres Podcasts) und Euch Eure eigenen Gedanken zu diesen Fragen macht (und uns dann das Ergebnis Eurer Überlegungen gerne in die Kommentare schreibt. )

Oder geht in den Comicladen Eures Vertrauens und fragt nach „Valerian und Veronique“, denn so hieß die französische Comicserie „Valerian et Laureline“ auf Deutsch (so seltsam das mit einem Namen wie Veronique auch erscheinen mag!) Damit könnt Ihr auch keinen Fehler machen.

Viel Spaß, wie immer Ihr Euch entscheidet.

Sieht aus, als würde ein… ähem… Schatten auf den paradiesischen Planeten… ähem… fallen. Woran erinnert uns denn jetzt das nun wieder? #superschwellig

Bildrechte: 2016, Universumfilm

Aus dem Beitrag verlinkt:
  • Adèle und das Geheimnis des Pharaos hat diesem Film zwei hübsche Details voraus.
  • All You need is Bor… und einen Multi-Pass: Sie reden, und zwar über das 5. Element.
  • Hashtag Superschwellig (’nuff said!)
  • Die Leute, die so schön Aliens animieren können: Weta Digital
  • Wenn Ihr den Geruch gammeliger Heftchen nicht so liebt: Hier könnt Ihr die Comics auch online lesen.
  • Trotz lautem Geschrei hat einer der beiden Podcaster eine innige, berufliche Vergangenheit mit Hasenkötteln.


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 August 4, 2017  59m