Der Finanzwesir rockt - Der etwas andere Podcast über Geld und finanzielle Bildung

Hallo, wir sind Daniel, ein Ex-Berliner, und Albert, ein Rheinländer, der zumindest eine Patentante in Berlin hat. Wir haben festgestellt, dass zumindest der erste Teil des Hauptstadt-Mottos "Arm aber sexy" für uns nur begrenzten Charme hat. Deshalb haben wir beschlossen, uns selbst um unser Geld zu kümmern. Dabei sind wir mehr als einmal auf die Nase gefallen, aber jetzt haben wir unsere Finanzen ganz gut im Griff. Über diesen Weg sprechen wir im Podcast. Was hat sich bewährt, was nicht. Welche Klippen gilt es zu umschiffen. Unser Versprechen: Wir plaudern nett über das Thema Finanzen. Du wirst eine Menge lernen, aber es wird auch lustig.

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Folge 43: ETF-Sparpläne


Dauerhaft Vermögen bilden. Darauf müssen Sie in der Praxis achten.

Sparpläne - na klar, was soll man dazu schon groß sagen. Sie sind sinnvoll, schnell eingerichtet und oft kostenfrei. Fertig!
Sagen wir: Fast fertig. Daniel und ich haben genauer hingesehen und festgestellt: Es gibt - im operativen Detail - eine Menge Unterschiede.

  1. Mögliche Sparplanraten (min, max)
  2. Sparplanintervalle (monatlich bis jährlich)
  3. Ausführungstage (zwischen einem und vier)
  4. Dynamisierung
  5. Automatische Wiederanlage von Ausschüttungen (haben nur wenige und dann manchmal noch mit Bedingungen verknüpft)
  6. Zahl der ETF pro Sparplan
  7. Lastschrifteinzug von Drittkonten
  8. Zahl der ETF und Anbieter
  9. Zahl der kostenlosen Aktions-ETF
  10. Depotgebühren
  11. Kaufkosten

Wenn Sie diese elf Kriterien in endlicher Zeit zu einem funktionierenden Sparplan zusammenbauen wollen müssen Sie kompromissfähig sein. Optimierer, die sich die Auswahl des S-Brokers zum Onvista-Preis mit der Comdirect Portfolio-Flexibilität wünschen werden scheitern.
Der Finanzrocker sagt ganz richtig:

"Einen Tod muss man sterben."

Unser Fazit: Ein Sparplan ist eine Psycho-Krücke. Man hat ihn nicht, um zu sparen, sondern um in der Krise weiter zu sparen. Das macht die Rendite und nicht die Kaufkostenfuchserei.

Links zum Thema der Woche
  • Wie kaufe ich Aktien an der Börse und lege einen Sparplan an
  • Finanzrocker: Mein Finanz-Setup - Aktiendepots bei Direktbanken
  • Leserfrage: ETF-Sparpläne optimieren. Geht da noch was?
  • Leserfrage: ETF-Sparplan mit 50 oder 200 Euro starten?
  • Leserfrage: ETF-Sparplan oder Haus sondertilgen?
  • Leserfrage: ETF-Sparplan für ein Neugeborenes einrichten
  • Leserfrage: Raffiniertes Referenzkurs-System versus stumpfsinniger Sparplan ‒ wo bekomme ich mehr ETF fürs Geld?
  • Mein Sparplan: Ich bin so ein undisziplinierter Schlumpf
  • Soll ich mein Geld Stück für Stück investieren oder in einem Rutsch?
Finanzbegriff der Woche

Der Cost Average Effect soll eintreten, wenn man regelmäßig die gleiche Summe in Aktien oder ETFs investiert. Ist der Kurs hoch, bekommt man weniger Wertapiere, sinkt der Kurs füllt sich das Depot schneller.
Das Problem: Cost average klingt cool und wird von den Banken massiv beworben, hält aber einer kritischen Überprüfung nicht stand. Die Einmalanlage ist kostengünstiger und dazu noch renditeträchtiger. Eine Untersuchung des New Yorker Vermögensverwalters Gerstein Fisher zeigt: Die Durchschnittsmethode ist schädlich. So nahmen die Experten den Zeitraum von Januar 1926 bis Dezember 2010 unter die Lupe. Einmalinvestments schnitten demzufolge in 20-Jahres-Abschnitten besser ab, als diejenigen, die den Einstieg in zwölf Schritten innerhalb eines Jahres unternahmen. 70 Prozent der Einmalanleger erzielten eine höhere Rendite.
Das gilt nicht nur für die USA, sondern auch für den DAX.

"Für eine fundierte Aussage betrachten wir dabei das gesamte Spektrum der DAX-Entwicklungen seit 1964 in rollierenden 10-Jahreszeiträumen. Dabei haben wir die durchschnittliche Investitionsquote der Einmalanlage auf das gleiche Niveau des Sparplans gesenkt, um vergleichbare Aussagen zum Risiko und Rendite beider Alternativen zu erhalten. Mit der Einmalanlage lassen sich in 2/3 der Fälle höhere Endvermögen erzielen als mit einem Sparplan, obwohl das Risiko (Kapitalbindung, Volatilität) beider Strategien gleich ist. Im Mittel hat die Einmalanlage eine jährliche Rendite von 4,5 Prozent erzielt, während die durchschnittliche Rendite der Sparpläne bei 3,9 Prozent lag. Damit verpufft der Cost-Average-Effekt an der Realität und sollte ad acta gelegt werden."
Quelle Mars Asset Management

Buchempfehlung des Finanzwesirs

Der Cost Average Effekt in der Anlageberatung – Einsatzmöglichkeiten und Grenzen sowie deren mathematische Hintergründe* von B. Hofmann, M.Richter, F.Thießen und R. Wunderlich (TU Chemnitz)

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 August 28, 2017  28m