Film- und Serienrepublik

Wir besprechen Filme und Serien, die momentan bei uns Thema sind.

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episode 1717: Ferienrepublik


Und was kommt jetzt? Der Ferienkalender!

Ja, ja. Das gute, alte Ferienprogramm…

Oder anders ausgedrückt: Die Große TV-Lüge, dass alle, aber auch wirklich alle blau machen würden, von Flensburg bis nach Oberammergau!
Und das mit unfehlbarem Gefühl für das richtige Timing, während in der Ferienrepublik Deutschland gerade auch das allerletzte Zipfelchen Ferienrest (in besagtem Oberammergau) aufgebraucht ist und unsere Hörer wieder mit und ohne Schultüte unterm Arm zurück in die Penne müssen. Zumindest die jüngeren der jüngsten (in Worten: noch jünger als Tobi!) unserer Zuhörer, die um diese Uhrzeit eigentlich sowieso längst in der Badewanne sein müssten – danach vielleicht noch eine Folge Pumuckl oder Colt Seavers, und dann aber ab ins Bett!

Zu einer zünftigen, bayrischen Brotzeit gibt’s auch ein zünftiges, bayrisches Bier: Meister Eder und sein Pumuckl (©ARD)

Wir, die Alten Männer der Film- und Seriensteinzeit dagegen haben gefühlt immer Ferien, also haben wir uns in trauter Runde ums Lagerfeuer… pardon: ums Mikrofon auf Tims Wohnzimmertisch versammelt und uns in Erinnerung über das Fernsehen unserer Kindheit gesuhlt. Da bleibt es natürlich nicht beim Ferienprogramm, denn Ferien (wenn sie denn endlich kamen) waren ja schließlich nur viel zu wenige Wochen im Jahr, das Fernsehprogramm dagegen war ewig und allgegenwärtig!

…und so angelt man sich als schmutziger, alter Dreibeiniger Herrscher einen knackigen Teenager und führt ihn sich ein! (Auch wenn man ihn eigentlich nicht sehen kann.) (©BBC)

Taucht also ein mit uns in eine weit entfernte Zeit, als Mammuts, Säbelzahntiger, Telefone mit Wählscheiben und Dreibeinige Herrscher über die Erde wandelten, als der Fernseher noch mit der Handkurbel angeworfen werden und das Programm mittels Drehscheibe oder per Ultraschall gewechselt werden musste – was nicht so schlimm war, denn es gab derer ja nur drei. Nur dass das dritte halt immer ein anderes war. Und das vierte, das es eigentlich nicht gab, aus der DDR kam (die es dafür damals noch gab, genau wie Kofferfernseher und die ZDF-Weihnachtsserie, und im Gegensatz zu Erfrischungsstäbchen, die es heute immer noch gibt.)

Autsch! Nein, nein, nein, nicht! Nicht in den Fuß schneiden, du dummer Junge! Trotzdem, schönen Pullover hast du da an, James Bond jr.! (©ZDF)

Damit aber heute nicht nur die antiksten der antiken Erinnerungen auf den Tisch kommen, haben wir noch zwei junge Spünde aus dem frisch gegründeten Podcastimperium zu Wort kommen lassen: den viel zu jungen Sascha von Sie Reden und den noch viel zu jüngeren Gregor von Nerd & Krempel, die uns an Serien ihrer teilweise viel zu späten Kindheit erinnern und uns so Gelegenheit geben, einen zeitlichen Sprung aus der Frühgeschichte in die späte Renaissance kindlicher Unterhaltungsberieselung zu machen.

Wenn alte Männer springen, springen sie nicht sehr weit, und es knackt gefährlich dabei. Gut, wenn dann ein mobiles Feldlazarett in rettender Nähe ist. Oder ein genialer Erfinder, der einem eine Hilfsmaschine gegen chronische Abschweifung erfinden… lässt.

Der 1., 2. und 3. Eder (und sein Pumuckl): Franz Fröhlich, Alfred Pongratz (mit Hans Clarin) und Gustl Bayrhammer (DER Meister Eder unserer Herzen) (©ARD) Aus dem Cast verlinkt:
  • 1973: Der traurige Abschied aus dem Radio: Pumuckl geht aufs Meer zurück
  • 1985: Das (fast) gleiche Hörspiel ein Jahrzehnt später noch mal auf LP und MC – mit feinen, aber wichtigen Unterschieden: Pumuckl und der blaue Klabauter
  • Das war besser für die Stimme: Hans Clarin hat auch die Mumins gesprochen.
  • Der WWF-Club. Wer den nicht kennt… hat seine Kindheit offenbar nicht im Schatten des Kölner Fernsehturms verbracht.
  • Ute, Schnute, Kasimir – ja, ja, ja, so heißen wir!
  • Das bayrische Pendant (mit moralisch erhobenem Zeigefinger): Löwe Leo.
  • Und wenn wir früher so richtig brav waren, durften wir zur Belohnung das anschauen!
  • Felo klingt tatsächlich fast wie Antje, das Walross vom NDR (weitere Ähnlichkeiten, beispielsweise im Schwimmbad, sind rein zufälliger Natur!)
  • In der DDR wurde Louis de Funès zwar nicht sächsisch synchronisiert, dafür gibt es aber das hier: Nein, doch, Oh! auf Saarländisch.
  • Was von Patrik Pacard nach drei Jahrzehnten noch so hängen geblieben ist: die berühmte, verstörende letzte Szene mit dem Fuß!
  • Das ganz schön betroffen machende Making Of der Dreibeinigen Herrscher
  • Ein Strickstrumpf mit Brille, Schnauzer und Blue Box:  Lemmi und die Schmöker 
  • Die Knight-Rider-Uschis: Bonnie und April
  • “K.I.T.T.! Turbo Boost!“
  • Der ganze bunte Zeichentrick-Schrott, an man sich noch so vom Samstagmorgen in den 90ern erinnert: die Raccoons beispielsweise.
  • Das waren die Originale: Die Chippendales (die heißen ja schließlich auch nicht Chippenchaps!)
  • Was den Zuschauern wie den Darstellern von M*A*S*H* gleichermaßen unter die Haut ging: der Tod von Colonel (nicht Commander!) Henry Blake.
  • “I hob nix g’sehn, i hob nix g’hört!” Das hätten wir besser  auch tun sollen, wenn Ein Käfig voller Helden lief!
  • Was heute noch cool an Colt Seavers ist (incl. Jodys Bikini und der Outdoor-Badewnne!)
  • Zu guter letzt: Superschwellig (wie immer!)


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 September 10, 2017  1h57m