Design Thinking Podcast

Design Thinking ist eine Innovationsmethode, mit der du deine Kreativität stärken und Probleme lösen kannst. Dieser Podcast hilft dir dabei, die Art zu arbeiten zu verändern, um erfolgreicher und glücklicher zu sein. Wir geben dir hier Ideen und Tools mit auf den Weg, damit Veränderung gelingt.

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episode 99: DT99: Das Auf und ab beim Ideengenerieren


Stoppen Sie Brainstorming, starten Sie Lieber gleich mit guten Ideen

Um zu wachsen und innovativ zu sein, müssen Unternehmen kreative Ideen entwickeln. Meistens resultieren diese aus einer Kombination von Fachwissen, Motivation und Denkvermögen. Am besten funktioniert das, wenn eine Synergie zwischen den Teammitgliedern entsteht, die es der Gruppe ermöglicht, etwas Größeres als die Summe ihrer Teile zu produzieren.

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Wir leben in unsicheren Zeiten, umso mehr brauchen die Menschen gute Ideen. In Zeiten der Ungewissheit kann es äußerst hilfreich sein, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren - um herauszufinden, wie wir Wachstumschancen nutzen und unseren Kunden neue Ideen bieten können. Darüber hinaus müssen wir sicherstellen, dass unsere eigene Arbeit effektiver ist. Wir können es uns einfach nicht leisten, die Zeit für Brainstorming-Sitzungen zu nutzen, die keine Ergebnisse liefern.

Es gibt ganz gute Regeln für funktionierende Brainstorming-Meetings: Nicht kritisieren, Spaß haben, auf den Ideen anderer aufbauen etc. Aber viel wichtiger finden wir ist es, zu verstehen, dass es eine Art Ebbe und Flut bei der Ideengenerierung gibt. Oft ist das Problem bei einem schlechten Brainstormingsitzungen, dass die Gruppe nicht albern genug wird. Der Wunsch, großartige Ideen zu haben, hindert uns daran, das Absurde vorzuschlagen. Dabei sind es gerade diese absurden Ideen, die uns helfen zu den wirklich großartigen Ideen zu kommen, nach denen wir suchen.

Muster

Mit der Zeit haben wir entdeckt, dass es bestimmte Muster gibt, die während der Ideengenerierungsphase auftreten. Unsere Beobachtungen zeigen vor allem, dass es die Quantität ist, die zählt - je mehr Ideen Sie haben, desto wahrscheinlicher ist es, dass einige dieser Ideen wirklich funktionieren. Wie zu erwarten, sind die ersten Ideen, die Menschen denken, die offensichtlichsten. Es sind Ideen, an die die meisten von uns bereits gedacht haben. Die ersten paar Minuten einer Ideengenerierungssession sind wirklich darauf ausgerichtet, vor allem alle offensichtlichen Lösungen herauszuposaunen, damit diese auf den Tisch sind und wir endlich zu den guten Dingen kommen. Mit etwas Glück bekommen Sie dadurch Schwung und die Ideen fließen.

Ebbe und Flut

Irgendwann ist die Quelle dann versiegt und die Qualität der Ideen erreicht ein Plateau. Die Leute beginnen, auf die Wände zu starren und auf die Uhr zu linsen. An diesem Punkt erklärt dann meist ein Moderator, dass nun alle Ideen da sind und vorschlagen, dass Sie eine Pause einlegen. Und genau das ist das Letzte, das Sie tun sollten. Erfahrene Design Thinker fangen an dieser Stelle vielmehr damit an, alle möglichen zufälligen Gedanken rauszuschreien. Und das Interessante dazu: Die meisten dieser Ideen sind ziemlich absurd und lächerlich. Wir hören an dieser Stelle dann oft, dass die meisten zum Meckern begingen. "Ich weiß, wir sollen jetzt nicht kritisieren, aber ein paar dieser Ideen sind ja echt blöd." Und das ist eine gute Sache. Hoffentlich werden die Ideen dumm genug, damit Sie anfangen zu lachen oder das Gespräch in unerwartete Richtungen beginnt zu fließen. Dann beginnen die wirklich richtig guten Ideen zu erscheinen. Und die Dinge rollen wieder.

Beispiel

Wir hatten neulich eine Brainstormingsitzung. Dabei ging es darum, dass wir ein vorhandenes System optimieren sollten. Die Mitarbeiter waren unglücklich damit und wollten mit dem System nicht mehr arbeiten. Weil wir fleißig waren, haben wir auch die Ideen nummeriert, um uns selbst zu motivieren. In null komma nichts haben wir über fünfzig Ideen gehabt, von denen die meisten bereits vorher besprochen worden sind. Und dann begannen die Dinge langsamer bzw. "zacher" zu werden. Da wir nicht das Handtuch nicht schmeißen wollten, fingen wir an, alle möglichen zufälligen Ideen aus dem Weg zu räumen.

Einer der Teilnehmer reiste viel und so kamen Ideen dabei heraus, dass die Mitarbeiter mehr aus anderen Bereichen mitnehmen bzw. öfters die Filialen in anderen Ländern besuchen sollten.  Im Grunde genommen waren das alles Ideen, die mehr oder minder wie ein Haufen hirnrissiger Gedanken aussah, die die schlimmsten Klischees widerspiegelten, die es gibt. Aber das half, um die Dinge wieder in Bewegung zu bringen. Letzten Endes hatten wir mehr als 110 Ideen und mehr als 10 wirklich gute Konzepte, die zu neuen Geschäftsmodellen führen könnten. Mehr als zwanzig Ideen brachten nichts als schallendes Lachen, weitere Ideen produzierten vollkommen neue, unerwartete Ideen. Diese alle kamen aber erst, nachdem wir das Plateau überwunden und nicht aufgegeben haben.

Fazit

Die besten Ideen tauchen immer erst im Laufe der Zeit auf. Aber noch wichtiger ist, dass Sie bewusst die Plateaus erreichen, an denen auch nichts weitergeht. Sie müssen bereit sein, diese Stille auszuhalten und dann zuzulassen, dass die Ideen durchaus albern, unpraktisch oder irrelevant sein dürfen.
Und wer weiß: Vielleicht brauchen Pinguine auch mal einen neuen Weg, um ihre Post wasserdicht zugestellt zu bekommen...

Weiterführende Links
  • 10 neue Wege zu neuen Ideen
  • 4 Tipps für erfolgreiches Brainstorming
  • Gerstbach, I. (2017): 77 Tools für Design Thinker. Offenbach: GABAL Verlag.
  • Gerstbach, I. (2016): Design Thinking im Unternehmen. Offenbach: GABAL Verlag.

 


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 December 28, 2017  14m