Wir erklären ein paar wichtige Grundlagen mit Beispielen, bevor wir an das eigentliche Thema „die freien sozialen Netzwerke“ herangehen. Dazu gehört, dass wir ein gemeinsames Verständnis und Bild haben wovon wir sprechen.
Eine schöne Auflistung einiger freier dezentraler sozialer Netzwerke findet ihr bei https://fediverse.party/ . Allerdings sind die dort aufgeführten Anzahl der jeweiligen Server viel zu niedrig.
Weitere Notizen, die wir uns im Vorfeld zur Sendung gemacht haben
Was sind Soziale NetzwerkeWie bei jeder Kommunikation muss man eine gemeinsame Verständigungsform haben, damit das auch klappt. Im Normalen Leben haben wir die Sprache. Oder verschiedene Sprachen. Bei den Netzwerken sind es die Protokolle und weitere technologische Regularien, die ein Kommunikationsaustausch möglich machen.
Das kann man sich ein bisschen wie im Europäischen Parlament in Brüssel vorstellen. Dort gibt es Arbeits- und Amtssprachen. Ich vereinfache das hier und behaupte es gäbe nur die Arbeitssprachen Englisch, Französisch und Deutsch. Das sind quasi die Protokolle, womit sich die Mitgliedsstaaten verständigen können.
Solche Arbeitssprachen bzw Protokolle gibt es auch bei den Netzwerken im Allgemeinen. Und bei den freien dezentralen sozialen Netzwerken gibt es folgende Haupt-Protokolle:
Es gibt noch wesentlich mehr Protokolle, die weitere Funktionen ermöglichen, aber die genannten sind die wichtigen Merkmale, die man am Anfang in Verbindung mit den freien dezentralen sozialen Netzwerken wissen sollte.
Was sind denn jetzt diese “freien dezentralen sozialen Netzwerke”?Diese Frage sollte man sich immer stellen. Lustigerweise bekomme ich diese Frage immer nur gestellt, wenn es um soziale Netzwerke geht, die von Privatpersonen betrieben werden. Bei den bekannten Netzwerken, die nachgewiesenermaßen kontinuierlich nicht vertrauenswürdig sind, stellt keiner diese Frage, oder zieht Konsequenzen. Das ist eine sehr paradoxe Situation, die meines Erachtens nur eines zeigt, nämlich dass wir schon so eingelullt sind, dass wir betrogen werden wollen. Oder?
SpracheEs gibt einge Netzwerke, die eigene Begriffe für ihr Netzwerk haben. Ich persönlich halte das zwar für lustig, aber eher hinterlich, weil Neulinge dann erstmal die Sprache lernen müssen, bevor sie ein Medium benutzen können, dass sie intuitiv genauso und einfacher benutzen können. Nichts spricht gegen einen Beitrag schreiben, einen Beitrag teilen, Gefällt mir zu anzuklicken, oder einen Beitrag zu kommentieren. So eine Sprache versteht jeder.
Der Betreiber hat je nach Netzwerk einen Pod, eine Instanz, einen Server oder einen Knoten.Mir persönlich gefällt Knoten immer noch am besten, denn ein Netz besteht aus vielen Knotenpunkten, die mit anderen Knotenpunkten verbunden sind.
ProjekteVerglichen mit Facebook und Twitter, was die meisten schon kennen, kann man diese Projekte wie folgt einteilen
Vergleichbar mit Facebook
Vergleichbar mit Twitter
Quelle: https://github.com/hoergen/besser-der-podcast/blob/master/fediverse/Protocol_fedivers_federation.ods
Die Farben zeigen lediglich an, ob ein Projekt in der Lage ist mit allen (GRÜN viele Protkolle, wie OStatus, ActivityPub, DFRN, ZOT, Diaspora und GELB nur das diaspora Protokoll), oder nur mit einem Teil der anderen Projekte zu kommunizieren. Die Schattierungen sind zur besseren Orientierung in den Zeilen da.
Grün = kann mit allen Projekten kommunizieren
Gelb = kann nur mit einem Teil der Projekte kommunizieren
Rot = keine Kommunikation zwischen diesen Netzwerken möglich
Quellen