Podcast | Stefan Mantel

Der Podcast für Führungskräfte, die Karriere und Familie unter einen Hut bekommen wollen, damit sie in beiden Rollen Erfüllung finden. Endlich kein schlechtes Gewissen mehr Deiner Frau und Deinen Kindern gegenüber, ohne dabei auszubrennen oder die Karriere auf’s Spiel zu setzen! * Der Podcast zu den Themen Work-Life-Balance, Vereinbarkeit von Führungskraft sein und Familie, Vater und Papa sein, Spagat zwischen Job und Familie, Eltern sein, Selbstmanagement, Selbstführung, Kommunikation und hilfreiches Mindset *

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Warum ich nie mehr einen Fuß in einen Ikea setzen werde und trotzdem Kunde bleibe


Warum ich nie mehr einen Fuß in einen IKEA setzen werde und trotzdem Kunde bleibe. In dieser Episode von „Führung ist ein Kinderspiel“ möchte ich mit Dir darüber sprechen, warum Du Dir auch in Deinem Privatleben Gedanken darüber machen solltest, was Du selbst erledigst und was Du delegierst.

Willkommen zu „Führung ist ein Kinderspiel“, der Podcast für Führungskräfte mit Familie. Hier bespreche ich mit Dir Tipps und Strategien, wie Du Karriere und Familie unter einen Hut bekommst, ohne dabei auszubrennen oder die Karriere aufs Spiel zu setzen. Wir machen hier aus gestressten Vorgesetzen und frustrierten Ernährern erfolgreiche Führungskräfte und zufriedene Papas.

Hallo und herzlich willkommen, hier ist Stefan Mantel von stefanmantel.com. Ich freue mich, dass Du auch dieses Mal wieder eingeschaltet hast. In dieser Episode möchte ich mit Dir der Frage nachgehen, warum es großen Sinn macht, dass Du Dir auch für Dein Privatleben Gedanken darüber machst, was Du noch selber erledigst und was Du delegierst. Bevor wir jetzt in medias res gehen, möchte ich erst noch jemandem gratulieren, und zwar meinem geschätzten Podcaster Kollegen Olaf Kapinski. Vielleicht kennst Du ihn, er betreibt den Podcast „Leben führen“, einer der Top-Podcast, wenn es um das Thema „Führung, Mitarbeiterführung und Leadership“ geht. Sehr zu empfehlen. Olaf hat heute seine 200. Episode online gestellt. Mein lieber Olaf, allerherzlichsten Glückwunsch, Hut ab, mach weiter so und bleib, wie Du bist. Olaf hat in einem seiner anderen Podcasts vor einigen Wochen über das Geschäftskonzept von IKEA gesprochen.  

Daran musste ich sofort denken, als ich vor wenigen Tagen die folgende Aufgabe bekam. Ich habe mit meinem Bruder telefoniert, dessen Sohn zwei Jahre alt geworden ist. Ich habe ihn gefragt, „was wünscht sich der Josef denn zum Geburtstag?“ Mein Bruder antwortete, dass es bei IKEA Stofffrüchte gibt. Die wünsche er sich, denn die fände er total cool. In Berlin gibt es etliche IKEAS, deswegen dachte ich, „kein Problem, das besorge ich dem Jungen“. Ich habe geschaut, wie viel Zeit ich für den Kauf benötigen würde, eine gute halbe Stunde hin zu IKEA, dann eine Viertelstunde durch die Markthalle durch und eine halbe Stunde zurück. Also sollte ich anderthalb Stunden einplanen. Aber Moment mal, anderthalb Stunden, um Stofffrüchte für den Neffen zu kaufen! Ich mag ihn total gerne, und natürlich würde ich auch anderthalb Stunden investieren, aber waren diese Stofffrüchte überhaupt im Laden vorhanden? Ich habe auf der Internetseite von IKEA recherchiert, und was sah ich da? Du kannst das Zeug bestellen, und das kostet 3,90 Euro Paketgebühr. Und ich hatte allen Ernstes darüber nachgedacht, zu IKEA zu fahren und anderthalb Stunden meiner Zeit zu opfern. Ich habe nämlich gar keinen Bock darauf, in einen IKEA zu gehen, denn das ist für mich die Höchststrafe. Stattdessen bekomme ich das Ganze aber für 3,90 Euro nach Hause geliefert und habe dabei Zeit, Nerven und Energie gespart.  

Da wurde mir wieder einmal deutlich, dass wir häufig gar nicht darüber nachdenken, ob es Möglichkeiten gibt, Dinge zu delegieren oder outzusourcen. Ich wäre mit Öffis dort hingefahren oder mit dem Fahrrad. Wenn man jedoch mit dem Auto hinfährt, hat man noch nicht einmal Geld gespart, denn die Fahrt kostet hin und zurück mehr als 3,90 Euro. Dasselbe Spiel machen wir seit längerer Zeit beim Lebensmitteleinkauf. Ich bin guter Kunde eines großen Lebensmitteleinzelhändlers hier in Berlin, der auch bundesweit agiert. Gehe ich in dessen Laden? Nein, denn wir lassen mittlerweile liefern. Jetzt kann man sagen, wie dekadent ist das denn, bitteschön? Lass mich Dir mal erzählen, wie das vorher bei uns war. Wir haben immer samstags den Wocheneinkauf gemacht. Entweder ich oder meine Frau sind in den Markt gefahren und haben alles für die kommende Woche eingekauft. Nur frische Ware wie Obst, Gemüse und Salat haben wir in einem anderen Markt gekauft. Dieser samstägliche Wocheneinkauf hat uns locker eine Stunde gekostet. Irgendwann kamen wir auf die Idee, den Lieferservice zu nutzen. Das Liefern kostet zwischen 3,90 und 5,90 Euro, und dafür sparen wir jeden Samstag mindestens eine Stunde Zeit sowie die Nerven, die das kostet, denn samstags gehen alle in den Supermarkt, egal, ob Kind, Berufstätiger oder Rentner. Und meine liebste Übung ist das tatsächlich nicht.

Seitdem lassen wir uns den Wocheneinkauf liefern. Wie geil ist das denn, bitteschön? Jeden Samstagmorgen sitze ich jetzt mit meiner Familie, mit meiner Frau und meiner Tochter zusammen. Wir frühstücken schön und machen danach irgendetwas Nettes. Und das Wochenende fängt schon am Samstagmorgen an, wenn wir aufstehen, denn dann gibt es kein Pflichtprogramm mehr. Vorher hatte es immer erst am Samstagmittag angefangen. Und wenn Du Führungskraft und Vater bist, dann weißt Du, wie wertvoll ein Wochenende ist. 

Und für diejenigen, die sich jetzt denken, „dann kauft der Mantel bestimmt auch bei Amazon ein, mit Amazon Prime und so, und der Einzelhandel geht dadurch kaputt, und das ist politisch nicht korrekt, denn dann sterben die Innenstädte aus“, nein, ich kann Dich beruhigen, der Einzelhandel stirbt wegen mir nicht. Ich bin begeisterter Buchleser, ich verschlinge richtig was. Und wenn ich mir Bücher kaufe, dann bestelle ich sie nicht über den großen Onlinehändler mit dem „A“, sondern wir haben hier 500 Meter weiter, am Bayerischen Platz in Berlin, einen ganz, ganz netten Buchladen, den „Buchladen am Bayerischen Platz“, betrieben von einer netten älteren Dame, die ich sehr schätze. Wenn ich ein Buch brauche, dann rufe ich sie an, sie bestellt mir das Buch, und am nächsten Tag ist es da. Dann brauche ich drei bis fünf Minuten, um zum Laden zu kommen. Ich bezahle dort sogar ohne Karte, damit die Dame ein bisschen mehr Gewinn hat. Und das mache ich dann, wenn ich meinen Bürotag habe und mich ohnehin in einer Pause etwas bewegen möchte, damit ich es später nicht im Nacken habe, wenn ich zu lange am Computer gesessen habe.

Das sind gut investierte zehn Minuten. Manchmal fahre ich sogar noch einen kleinen Schlenker, um eine schöne grüne Straße mit vielen Bäumen langfahren zu können. Es geht nicht darum, alles im Internet zu bestellen und sich nicht mehr aus der Wohnung herauszubewegen. Das ist dummes Zeug. Aber überlege Dir, wo Du gerne hingehst und wohin nicht. Bei welchen Wegen möchtest Du die Zeit besser nutzen können? Bist Du jemand, der seine Wohnung selbst putzt? Ich kenne viele Führungskräfte, die immer am Wochenende großreinemachen. Die Frau arbeitet zwar nur halbtags, aber auch sie bekommt es nicht hin, und so müssen sie am Wochenende den Frühjahrsputz machen. Leider haben sie aber dadurch nicht so viel Zeit für die Kinder. Sie opfern ein ganzes Wochenende, um die Wohnung zu putzen. Wenn ich nachfrage, sagen sie, dass sie es nicht mögen, wenn jemand in ihren Sachen herumkramt. Das möchten sie lieber selbst machen.  

Das Skurrile aus meiner Sicht ist, diese Führungskräfte haben kein Problem damit, ihre Kinder von montags bis donnerstags in eine Kita zu geben. Was ist wohl wichtiger, ob jemand in meinen Sachen herumwurschtelt oder ob jemand an meinem Kind herumwurschtelt? Versteh mich auch hier bitte nicht falsch. Unsere Tochter geht in die Kita, seit sie anderthalb ist, und es war eine super Entscheidung, ihr dies zu ermöglichen. Nach ihren ersten Wochen in der Kita hat sie viele Fortschritte und Sprünge gemacht. Sie hat losgeplappert wie nichts Gutes, und das hätte sie bei uns zu Hause wahrscheinlich nie getan. Bloß, wie rechnen wir, wenn wir sagen, das Kind geht in die Kita, andere sollen es betreuen, aber die Wohnung putzen, das muss ich selbst machen? Ich habe noch nicht so ganz verstanden, welche Logik dahintersteckt.  

Wenn es Dir Spaß macht, die Wohnung zu putzen, und wenn Du danach absolut tiefenentspannt bist, dann mach es bitte! Ich werde am morgigen Samstag sehr wahrscheinlich mit meiner Tochter in den Baumarkt fahren, um Blumenerde und Kübel für den Balkon zu kaufen. Darauf habe ich richtig Bock, denn mit Tomke in den Baumarkt zu fahren, das ist der Hammer. Wir haben wir richtig Spaß, wenn wir gemeinsam durch die Gänge flitzen. Diesen Spaß hätten wir weder beim Putzen der Wohnung noch beim Lebensmitteleinkauf, noch hätte ich ihn, wenn ich zum IKEA fahre.  

Meine Einladung an Dich, schau nochmal Dein Privatleben an und überlege Dir, welche Dinge, auf die Du überhaupt keine Lust hast, Du noch selbst machst. Und welche dieser Dinge, und das werden nahezu hundert Prozent sein, wirst Du auch delegieren oder outsourcen können?  

In diesem Sinne wünsche ich Dir eine ganz, ganz tolle Woche, viel Erfolg im Beruf und viel Spaß im Privatleben. Dein Stefan Mantel.

Der Beitrag Warum ich nie mehr einen Fuß in einen Ikea setzen werde und trotzdem Kunde bleibe erschien zuerst auf Stefan Mantel.


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 July 2, 2018  12m