Teil 3: Was die Welt im Innersten zusammenhält. Der Gott der Philosophen
Vor gut 2500 Jahren trat der Logos an die Stelle des Mythos. Nun versuchten die Menschen Gott zu denken. Die Philosophie bahnte einen kognitiven Weg zum Geheimnis der Welt
Eine philosophische Theologie?
Die Frage, die uns in diesem Reformationsjahr umtreibt, lautet: Wie können wir einen Gott denken, der uns zu retten vermöchte?
Es geht uns – mit anderen Worten – darum, ein Verständnis dafür zu gewinnen, was das Wort Gott uns heute noch bedeuten kann,
- wenn einerseits Nietzsches Diagnose zutrifft, derzufolge Gott tot ist;
- und andererseits Heideggers Prognose wahr ist, dass nur noch ein Gott uns zu retten vermag.
Ich hatte bei meinem ersten Vortrag darauf hingewiesen, dass eine tragfähige und belastbare Antwort auf unsere zentrale Frage den Boden für eine neue Reformation bereiten könnte:
- Sie könnte es erlauben, die Religion des Christentums auf ein neues Fundament zu stellen und so aus seiner (gerade bei dem aktuellen Kirchentag erkennbaren) spirituell-theologischen Agonie zu befreien.
- Sollte es gelingen, Gott wieder denk- und verstehbar zur Sprache zu bringen, könnte die christliche Religion neuerlich Fahrt aufnehmen – gesetzt sie bringt den Mut auf, mit alten Dogmen radikal zu brechen.
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