Irgendwas mit Männern

Irgendwas mit Männern ist deine wöchentliche Pille gegen die Überdosis Männlichkeit. Ein liebe- und humorvoller Kommentar zu Politik, Sex und Popkonsum. Miriam Schwarz und Sina Holst, Sozialwissenschaftlerinnen, beste Freundinnen und leidenschaftliche Verfechterinnen antikapitalistischen Luxuslebens, leben vorübergehend getrennt und verarbeiten in diesem Podcast den alltäglichen Status Quo des Patriarchats zwischen London und Berlin. irgendwasmitmaennern@posteo.de

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Episode 35: Autonomie und Selbsthass


Wir wundern uns: Wieso wird immerzu gesagt, es sei so wichtig, Autonomie zu wahren in Beziehungen? Was ist diese Autonomie, wer beruft sich darauf, wen schließt sie aus? Was hat Autonomie mit Freiheit und Leibeigenschaft zu tun? Und natürlich: Was hat Autonomie mit Männlichkeit zu tun? Wir überlegen, welche Verbindungen es zwischen Autonomie und Selbsthass gibt. Wir wollen Selbsthass wertschätzen, nicht als Hass gegen den eigenen Körper oder das eigene Leben, sondern als Hass darauf, etwas sein zu sollen, das mensch nicht ist. Wir denken, Selbsthass ist ein Versuch, sich den Hass, den andere oder „die Gesellschaft“ auf einen haben, anzueignen – ein sehr schmerzhafter Versuch, Kontrolle zu gewinnen. Kann Selbsthass der Beginn eines politischen Kampfes sein? Wie? Katrin Köppert bespricht Sabine Harks Buch „Koalitionen des Überlebens“ und schreibt: „Daher fragt Hark nach der Quelle für eine Form der Sozialität und Solidarität, die Gewissheiten verlernen helfe. Zu einer solchen Gewissheit, die verlernt werden will, zählt das eigene Selbst, zumindest wenn es als feststehende Basis unserer Handlungen anderen gegenüber angenommen wird. Das Selbst zu verlernen, heißt, das Selbst als Episode zu erlernen.“ https://www.gwi-boell.de/de/2017/07/05/eine-welt-die-noch-keinen-namen-hat-gegen-die-subalternitaet-von-solidaritaet Shaunta Grimes schreibt über ‚What to do when you hate yourself“ (keep looking!): https://medium.com/@shauntagrimes/what-to-do-when-you-hate-yourself-3b3c31a03d9d Uns berührt dabei eine Sache besonders: Grimes sagt, das, was wir an uns hassen, ist oft etwas, das uns auch geholfen oder gerettet hat (essen zum Beispiel, oder andere Menschen nicht an sich heranlassen, oder oder oder). Das macht uns solidarisch mit den Dingen, mit denen wir uns selbst Schmerzen zufügen. Das ist OK. Es ist OK, den eigenen Schmerz zu lieben. Es ist auch OK, etwas daran zu verändern.


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 May 31, 2019  53m