Plapperbude ist ein Blogging- und Podcasting-Projekt, das sich vorwiegend mit emanzipatorischen Themen befassen soll. Psychologie, Psychotherapie, Autonomie und Abhängigkeit im "Digitalen Zeitalter", soziale und emanzipatorische Bewegungen - alles, was uns interessiert und für das sich Gesprächspartner*innen hergeben, kann dazugehören.
In dieser Episode wird es um chronische Erkrankungen und die daraus erwachsenden schweren Belastungen im Leben der Betroffenen gehen. Sowohl die Betroffenen als auch mitunter ihre Angehörigen sind aus guten Gründen bemüht, diese Belastungen aus ihrem Bewusstsein zu halten. Unser folgendes Gespräch wird entgegen diesen Bemühungen all diese Facetten ihres Leidens versuchen zu beleuchten und so ins Bewusstsein zurückholen. |
Wir emfpehlen daher dringend, sich bereits vor dem Hören der drei Episoden zu diesem Thema planend vorzubereiten, ob und wieviel am Stück Ihr sie Euch anhören möchtet. Prüft bitte bewusst, wieviel Kraft und Distanz Ihr im Moment aufzubringen fähig seid und stellt Euch ggf. einen Wecker, um Euch zu Pausen zu zwingen. Es ist ein Podcast, er läuft nicht weg und somit könnt Ihr ihn Euch auch in 15min-Abschnitten anhören, wenn das erforderlich ist. |
Sollte es dennoch zu Überforderung kommen, werdet Ihr Hilfe zur Entlastung und Distanzierung benötigen. Denkt daher bitte auch vorher darüber nach, mit wem Ihr unter Umständen über Eure Gefühle und Gedanken reden könnt, und wie diese Menschen wann zu erreichen sind. Wie bei anderen Folgen auch, weise ich außerdem auf www.telefonseelsorge.de hin, wo ihr anonyme Beratung via Mail, Chat und Telefon erhalten könnt. Wenn Ihr nicht ohnehin schon kompetente psychotherapeutische Betreuung habt, seid an die Möglichkeit sogenannter Psychotherapeutischer Sprechstunden bei niedergelassenen Psychotherapeut*innen erinnert, die im Krisenfall auch sog. Akuttherapien zur Krisenbewältigung anbieten können. |
Intro00:01:39
Matti Paalanen |
"Epic Action" |
Begrüßung und Vorstellung00:03:14
Kurzvorstellung Lotte |
Anschluss an Teil 1 |
Definition |
Prävalenz |
Subjektives Erleben |
Gliederung Teil 2 |
Krankheitsauswirkungen an sich00:06:33
Somatische Erkrankungen können sich auswirken auf |
Hormonsystem |
Neurotransmittersystem |
Auswirkungen aber komplex und schwerer vorherzusagen als früher angenommen |
siehe z.B. Serotonin in Antidepressiva-Folge |
Beispiel Über/Unterfunktion der Schilddrüse |
Mangelhormon kann künstlich ersetzt werden und Symptome verschwinden wieder |
Sollte bei depressiver Symptomatik stets geprüft werden bevor antidepressive Medikation oder Psychotherapie eingesetzt werden. Auch bei Angstzuständen. |
Auch andere Stoffe wie Vitamin D können bei Mangel depressives Syndrom auslösen |
Beispiel Essentielle Hypertonie aka Bluthochdruck |
Erhöhter Blutdruck ist mit Aktivierungszustand assoziiert und geht daher manchmal mit dem Empfinden von Angst einher. (Angst allerdings auch immer mit einer temporären Erhöhung des Blutdrucks) |
Beispiel Parkinson und Zittern |
Alltagshandlungen extrem zeitaufwändig durch eingeschränkte Feinmotorik |
Medikamente und Hilfsmittel00:19:55
Medikamente |
müssen stets und ständig mitgeführt werden |
bedürfen dabei teilweise spezieller Lagerung (z.B. Kühlung auch unterwegs) |
Flughafen-Anekdote: |
Extra-Kühltasche für Medikamente |
Kühlelemente führen zu Schwierigkeiten beim Sicherheitscheck |
Öffentliche Bloßstellung durch Vorzeigen der Medikamente und Diskussionen |
Auf Reisen sachgemäße Lagerung auch oft schwierig |
Mehrere Präparate müssen zu unterschiedlichen Zeiten absolut pünktlich und abhängig voneinander (Wechselwirkungen) eingenommen werden |
sehr anspruchsvolle logistische und organisatorische Aufgabe |
Keine Ausnahme, kein Wochenende, kein Ausschlafen etc. |
greifen zum Teil ebenfalls - wie die Erkrankungen - in hormonelles und Neurotransmittersysteme ein und können ihrerseits psychische Symptome auslösen oder verstärken |
i.d.R. unterkommuniziert |
auch Behandler*innen vergessen häufig diesen Aspekt der Medikation mit den Beschwerden der Pat. in Beziehung zu setzen |
hohe Komplexität durch Kombinationstherapien (Wechselwirkungen) |
viele unterschiedliche Fachärzt*innen, die schlecht miteinander abgestimmt sind. |
Management medizinischer Behandlung bleibt an Patient*innen (i.d.R. med. Lai*innen!) selbst hängen |
Dauerstress00:42:32
Ständige Selbstbeobachtung und Managment des Krankseins |
Beispiel: Reichweitenangst bei Elektroautos |
Führt zu erhöhtem Cortisolspiegel, was chronischen Unruhe- oder sogar Angstzustand bedeutet |