Verzäll Nix! Podcast (Fussi, Fussi, Fussi)

Von Dom zu Dom. Von der Elbe bis an den Rhein und in die Fußball Welt hinaus beleuchten wir dies + das und jenes, so es irgendwie mit dem #effzeh und dem #HSV oder den Rivalen vom Kiez, den #FCSP geht. Die Protagonisten dieses Podcasts sind Jörg (bei Twitter @he_luecht) und Raik (bei Twitter @effzehHH)

http://heluecht.stupid-and-slow.de/verzaell-nix/

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episode 19: Wenn Traktor und Turbine in Rotation für Fortschritt sorgen...


VN-019 Wenn Traktor und Turbine in Rotation für Fortschritt sorgen…

dann ist klar, es geht um DDR-Oberliga Fußball.

Und wenn der Besserwessi mit dem Alt-Ossi versucht, die DDR Oberliga, die Geschichte des DDR Fußballs, die persönlichen Fanerlebnisse in den ostdeutschen Staaten, die Stasiakten republikweit bekannter Rowdies und Störer, Maradona und Bernd Schuster in knapp zwei Stunden unter einen Hut und ausführlich behandeln will, dann kann das natürlich nur an der Oberfläche bleiben, zumal der eigentliche Experte aus Köln noch nicht einmal dabei sein konnte.

Wir behalten uns daher ausdrücklich vor, diese Thema mit unserem Gast irgendwann demnächst noch einmal aufzugreifen und zu vertiefen.

Dennoch glauben wir, dass uns insgesamt eine informative und unterhaltsame Folge gelungen ist, bei der wir euch viel Spaß wünschen. Feedback gerne wie immer bei Twitter unter #VN019

Zusätzliche Infos zur Folge VN-019 Dauerhafte Auflösung sämtlicher Vereine in der Sowietischen Besatzungszone (SBZ) nach dem Krieg

Erlaubt waren lediglich lose organisierte Sportgemeinschaften (SG). Um die Finanzierung und den Ablauf der Veranstaltungen sicherzustellen, wurden die Sportgemeinschaften ab 1948 Betrieben zugeordnet. Diese Betriebssportgemeinschaften (BSG) organisierten den Sportbetrieb.

Bildung zentraler Sportvereinigungen (ab 1950)

auf der Basis der Gewerkschaftsstruktur in der DDR. Pro Gewerkschaftsbereich eine Sportvereinigung (SV) der die jeweila zugehörigen Sportgemeinschaften (SG) untergeordnet waren. Sportgemeinschaften einer Sportvereinigung erhielten einen einheitlichen Namen:

  1. Aktivist =  Bergbau
  2. Anker = Werften
  3. Aufbau = Bauwesen, Holzindustrie
  4. Chemie = Chemische Industrie , Glas und Keramik
  5. Dynamo = VP, MfS, Zoll (Innere Sicherheit)
  6. Einheit = Verwaltung, Banken, Versicherungen
  7. Empor = Handel
  8. Fortschritt = Textil- und Bekleidungsindustrie
  9. Lokomotive = Deutsche Reichsbahn
  10. Mechanik = Metallindustrie
  11. Medizin = Gesundheitswesen
  12. Motor = Maschinen- und Fahrzeugbau
  13. Post = Post und Fernmeldewesen
  14. Rotation = Druckindustrie
  15. Stahl = Stahlindustrie
  16. Traktor = Landwirtschaft
  17. Turbine = Energieindustrie
  18. Vorwärts = Nationale Volksarmee (resp. KVP)
  19. Wismut = Uranbergbau
  20. Wissenschaft = Unis, Hochschulen
Trennung von Leistungs- und Breitensport – Gründung von Sportclubs (SC) (ab 1954)

Auf Beschluss des DTSB vom 20. November kam es zur Gründung von Sportclubs (SC), deren Sektionen (u.a. Sektion Fußball) als Hochleistungsstützpunkt für die verschiedenen Sportarten dienen sollten.
Die Sportclubs wurden Städten angesiedelt, in denen leistungsstarke Volkseigene Betriebe (VEB) als Trägerbetrieb fungierten. In erster Linie sollten die Sportclubs dabei in den Hauptstädten der nach der Verwaltungsreform von 1952 entstandenen Bezirke angesiedelt werden, die da waren:

  1. Hauptstadt Berlin (8 Stadtbezirke)
  2. Cottbus (15 Kreise, 715 Gemeinden)
  3. Dresden (17 Kreise, 770 Gemeinden)
  4. Erfurt (15 Kreise, 801 Gemeinden)
  5. Frankfurt (12 Kreise, 474 Gemeinden)
  6. Gera (13 Kreise, 579 Gemeinden)
  7. Halle (23 Kreise, 728 Gemeinden)
  8. Karl-Marx-Stadt (24 Kreise, 681 Gemeinden)
  9. Leipzig (13 Kreise, 565 Gemeinden)
  10. Magdeburg (20 Kreise, 776 Gemeinden)
  11. Neubrandenburg (15 Kreise, 584 Gemeinden)
  12. Potsdam (17 Kreise, 834 Gemeinden)
  13. Rostock (13 Kreise, 405 Gemeinden)
  14. Schwerin (11 Kreise, 547 Gemeinden)
  15. Suhl (9 Kreise, 408 Gemeinden)
Bildung von Fußballclubs – Herauslösen aus den Sportclubs (ab 1965)

Zur besseren und intensiveren Förderung des Fußballs, beschloss man die erfolgreichsten Fußballsektionen aus den Sportclubs herauszulösen und neugegründeten Fußballclubs (FC) zuzuführen. So entsanden z.B. Clubs wie FC Hansa Rostock, FC Vorwärts Berlin, 1. FC Magdeburg, FC Carl Zeiss Jena.

Meister und Vizemeister der DDR-Oberliga (Historie mit Original-Clubnamen) Saison Meister Vizemeister Anz. Klubs 1949/50 ZSG Horch Zwickau SG Friedrichstadt 14 1950/51 BSG Chemie Leipzig BSG Turbine Erfurt 18 1951/52 BSG Turbine Halle SG Volkspolizei Dresden 19 1952/53 SG Dynamo Dresden BSG Wismut Aue 17 1953/54 BSG Turbine Erfurt BSG Chemie Leipzig 15 1954/55 BSG Turbine Erfurt SC Wismut Karl-Marx-Stadt 14 1955 SC Wismut Karl-Marx-Stadt SC Empor Rostock 14 1956 SC Wismut Karl-Marx-Stadt SC Aktivist Brieske-Senftenberg 14 1957 SC Wismut Karl-Marx-Stadt ASK Vorwärts Berlin 14 1958 ASK Vorwärts Berlin SC Motor Jena 14 1959 SC Wismut Karl-Marx-Stadt ASK Vorwärts Berlin 14 1960 ASK Vorwärts Berlin SC Dynamo Berlin 14 1961/62 ASK Vorwärts Berlin SC Empor Rostock 14 1962/63 SC Motor Jena SC Empor Rostock 14 1963/64 BSG Chemie Leipzig SC Empor Rostock 14 1964/65 ASK Vorwärts Berlin SC Motor Jena 14 1965/66 FC Vorwärts Berlin FC Carl Zeiss Jena 14 1966/67 FC Karl-Marx-Stadt 1.FC Lok Leipzig 14 1967/68 FC Carl Zeiss Jena FC Hansa Rostock 14 1968/69 FC Vorwärts Berlin FC Carl Zeiss Jena 14 1969/70 FC Carl Zeiss Jena FC Vorwärts Berlin 14 1970/71 SG Dynamo Dresden FC Carl Zeiss Jena 14 1971/72 1.FC Magdeburg BFC Dynamo Berlin 14 1972/73 SG Dynamo Dresden FC Carl Zeiss Jena 14 1973/74 1.FC Magdeburg FC Carl Zeiss Jena 14 1974/75 1.FC Magdeburg FC Carl Zeiss Jena 14 1975/76 SG Dynamo Dresden Berliner FC Dynamo 14 1976/77 SG Dynamo Dresden 1.FC Magdeburg 14 1977/78 SG Dynamo Dresden 1.FC Magdeburg 14 1978/79 Berliner FC Dynamo SG Dynamo Dresden 14 1979/80 Berliner FC Dynamo SG Dynamo Dresden 14 1980/81 Berliner FC Dynamo FC Carl Zeiss Jena 14 1981/82 Berliner FC Dynamo SG Dynamo Dresden 14 1982/83 Berliner FC Dynamo FC Vorwärts Frankfurt/O. 14 1983/84 Berliner FC Dynamo SG Dynamo Dresden 14 1984/85 Berliner FC Dynamo SG Dynamo Dresden 14 1985/86 Berliner FC Dynamo 1. FC Lokomotive Leipzig 14 1986/87 Berliner FC Dynamo SG Dynamo Dresden 14 1987/88 Berliner FC Dynamo 1. FC Lokomotive Leipzig 14 1988/89 SG Dynamo Dresden Berliner FC Dynamo 14 1989/90 SG Dynamo Dresden FC Karl-Marx-Stadt 14 1990/91 FC Hansa Rostock SG Dynamo Dresden 14

 

Show Notes:

Weiterführendes gibt es u.a.

Hooliganismus in der DDR

Artikel über die Flucht von Falko Goetz und Dirk Schlegel

Tod dem Verräter – Der lange Arm der Stasi (Der Fall Lutz Eigendorf. Videodoku wdr)

Skandal bei der 1. DDR Meisterschaft (Video mit Zeitzeugen)

Jürgen Sparwasser über seine Familienflucht in den Westen

Und eine unbedingte Lese-/Buchempfehlung für jeden, der ernsthaft etwas über den DDR Fußball wissen möchte:
Mit 3800 Biografien von Spielern, Trainern, Funktionären und Journalisten, außerdem fast 100 Vereinsportraits und ein statistischer Anhang: Ein Standardwerk zum DDR-Fußball. Zusammengestellt von Hanns Leske.
Enzyklopädie des DDR-Fußballs

ISBN: 978-3-89533-556-3
Verlag Die Wekstatt, 2007

Credit: Die Auszüge aus dem Lied “Born in the GDR” stammen von der Gruppe Sandow

Überblick über alle Verzäll Nix! Episoden


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 October 17, 2019  1h50m