Kuhverstand

Wie sind die Wege zu gesunden und alten Kühen? Diese Frage geht Christian Völkner im Podcast nach. Zudem moderiert Christian seit 2019 den Club der alten Kühe. Links: Club der alten Kühe: https://www.kuhverstand.de/club/ Bonus-Bereich: https://login.kuhverstand.de/auth/register?offerid=6vCqmG0hE9fpOac0RO4v&offername=Bonus%20Bereich https://www.kuhverstand.de/ueber-mich/

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episode 70: 070| Mastitiserreger verstehen und bekämpfen


070| Mastitis-Erreger verstehen und bekämpfen

Birgit Schwagerick berät Milchviehhalter und Tierärzte zum Thema Eutergesundheit. Mikrobiologie ist ihr Hobby. Dieses Hobby hat sie zum Beruf gemacht. Ihre Arbeit besteht aus der Diagnostik im Labor und der Beratung in Milchkuhbetrieben.

Egal ob Staphylococcus aureus, Streptococcus uberis , coliforme Erreger, Streptococcus dysgalactiae, koagulase negative Staphylokokken (KNS). Dr. Birgit Schwagerik weiß, wie vorgebeugt und behandelt werden sollte und auch, wie saniert werden kann. Sie hat ein Mastitislabor mit aufgebaut.

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Zum Aureus-Webinar! Eutergesundheit hat viele Einflussfaktoren

So nimmt die Tierärztin viele Aspekte bei Ihrer Arbeit auf den Höfen unter die Lupe. Sie geht wie folgt dabei vor.

1. Den Betrieb sowie seine Ziele und Wünsche kennenlernen
  • Wo soll die Reise hingehen?  
  • Wie ist das Problem entstanden? 
  • Wie war die Entwicklung?
  • Was hat sich geändert?
2. Der Blick in den Stall
  • Abkalbungen, Frischlaktierende, Melkende, Altmelker und trockene Kühe und ihr Umfeld werden begutachtet.
  • Futtermittel im Stall und ihre Lagerung werden gesichtet
  • Melkablauf wird angeschaut  
3. Handlungsempfehlung und Tipps für die Umsetzung werden gegeben

 

Uberis ist der häufigste Mastitiserreger  

Genetisch Betrachtet ist Streptococcus Uberis  nicht ein Mastitis-Erreger. Es ist eine ganze Truppe von Streptokokken, die alle unter dem Begriff Uberis subsumiert werden. Uberis ist also eine gemischte Truppe. Uberis kommt sehr häufig vor. Er ist in jedem Stall zuhause, da er ein normaler Umweltkeim ist. 

Seine Ausbreitung hängt immer mit allgemeinen Hygiene- und Abwehrfaktoren der Kuh zusammen. Er ist durch Antibiotika gut zu bekämpfen. Allerdings treten oft wiederkehrende Mastiden bei Uberis auf. Interessant ist, dass dieses wiederholte Auftreten nicht durch den gleichen Uberis verursacht wird. Der erste Uberis-Erreger bereitet seinem Verwandten Uberis also das Euter vor, so dass die nächste Infektion schneller haftet als die vorige. Die Abstände mit klinischen Symptomen werden also von einem zum nächsten Uberis-Befund kürzer. Am Ende hat man dann eine chronisch kranke Kuh. Uberis lassen sich durch zwei Maßnahmen-Pakete gut in den Griff bekommen. Mehr zu Uberis in dieser Folge.

Zwei Maßnahmen-Pakete sollten umgesetzt werden.   1. Paket: Grundprinzipien gegen Euterentzündungen

exakte Melkhygiene und sehr gute Liegeboxenhygiene

Hier spielen solche Dinge wie Einstreuintervall, Einstreuqualität, Vordippen usw. eine Rolle.

2. Paket: Das betriebsspezifische Vorgehen

Dieses Paket sollte zusammen mit dem Tierarzt entwickelt werden. Basis ist hierfür eine saubere und fachlich korrekte Viertelgemelksprobenahme.

Das Immunsystem der Kuh spielt eine wichtige Rolle.

Wenn das Immunsystem einer Kuh überreagiert, kommt es zu einer Entzündung, welche eigentlich garnicht notwenig gewesen wäre. Daher ist ein effektives Immunsystem wichtiger als ein starkes Immunsystem. 

Aureus kann existenzbedrohend werden.

Aureus-Erreger sind auch eine große bunte Truppe von Erregern. Die meisten Aureus-Erreger sind banale Eitererreger, die eigentlich recht harmlos sind und gerne auf der Haut sitzen. Aber sich bei einer Wunde mit hineinfressen. Diesen Erreger fürchten wir im Euter nicht. Circa 10 genetische Stämme haben sich auf das Millieu Milch spezialisiert. Diese Aureus Erreger sind als sicher krankmachend zu betrachten. Diese sind seuchenhaft und sollten saniert werden.

Die Schwelle hierfür ist 2 Prozent Infektionsrate mit dem euterpatogenen Aureus-Erreger. Unter dieser Schwelle hat man mal eine Aureus-Infektion, aber es werden nicht mehr. Über dieser Schwelle muss man mit einer exponentiellen Ausbreitung rechnen, da die Infektionsrate nun höher ist als die Selbstheilungsrate. Wenn man an dieser Stelle nicht aufpasst, hat man irgendwann einen halben Stall mit „Aureus Kühen“. Zur Vorbeugung sollte man seine Mastitiden regelmäßig bakteriologisch untersuchen und den Anfängen begegnen. In der Laktation ist Aureus fast nicht zu heilen, weil er sich abkapselt und im Euter verbleibt. Mit den richtigen Maßnahmen beim zweimaligen Umbau des Euters in der Trocken-Zeit können wir Aureus bekämpfen.

Links:

Zum zweiten Teil dieses Interviews!

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Hab viel Spaß mit Deinen Kühen und genieße das Leben

Dein Christian Völkner


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 March 28, 2020  30m