Proximity Effekt

Ein Podcast von und mit Ingmar

https://ingmar.me/proximityeffekt/

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Woraus besteht ein Podcast? (Domain, Feed und Audiodateien)


Was ist eigentlich ein Podcast, was braucht man mindestens um einen “echten” Podcast veröffentlichen zu können?

Im Grunde sind das drei Dinge: eine Domain, einen Feed und die Audiodateien.

Shownotes
  • RSS Best Practices Profile
  • Audio Formats for Podcasts: Which One is Best? | Podcast.co
  • Podbase - Podcast Validator
Transkript

Noch kurz eingangs zu einer häufigen Fehlannahme bei Podcasts. Leider ist es nicht so, dass man einfach nur ein Cover und ein paar MP3s bei iTunes oder Spotify hochlädt und diese Dienste sich dann um den Rest kümmern. Zwar gibt es auch Dienste die genau so etwas anbieten, das sind aber eben nicht iTunes oder Spotify. Ein gutes Podcast-Hosting kostet Geld, kostenlose Dienste kommen hingegen mit Einschränkungen oder bieten in einer kostenlosen Version nur begrenzte Features an. Eine günstige Alternative ist das Hosting auf dem eigenen Webspace oder Server.

Die Domain

Auch wenn man einen Podcast veröffentlichen kann, ohne ein Domain zu registrieren, wird technisch gesehen dennoch irgendwo eine Domain benötigt um einen Podcast zu veröffentlichen.

Die Domain ist wie ein variabler Zeiger zu einer festen Stelle im Internet. Wenn du einen Service benutzt um deinen Podcast zu hosten ist im Hintergrund eine Domain registriert über die Podcast-Player auf den Feed zugreifen können. Zum Feed kommen wir später nochmal.

Das Domain Name System (DNS) ist ein zentraler Bestandteil des Internets. Ohne diesen Dienst müsste man ständig Zahlen in den Browser eintippen, schon alleine um eine Suchmaschine aufzurufen. Das kennst du vielleicht wenn du zuhause deinen Internet-Router einrichten willst und eine Adresse wie 192.168.0.1 in den Browser eintippen musst. Das liegt daran, dass zuhause für gewöhnlich niemand einen DNS Service betreibt. Im Internet machen das zum Beispiel die Internet-Service-Provider wie die Telekom oder Vodafone für dich als Kunden.

Im DNS wird eingetragen welchem Computer z.B. die Domain ingmar.me zugeordnet ist. Diesen Verweis kann man natürlich auch ändern und so den Inhalt einer Domain auf einen anderen Server umziehen ohne, dass Nutzer etwas davon mitbekommen. Deshalb habe ich die Domain eingangs als variablen Zeiger bezeichnet. Man muss sich nicht endgültig festlegen wohin dieser Zeiger zeigt. Wenn man den Webhoster wechselt trägt man lediglich eine andere Nummer im DNS ein. Wenn du deine Handynummer wechselst tragen deine Freunde und Familie ebenfalls eine andere Nummer hinter deinem Namen in ihren Kontakten ein. Ungefähr so funktioniert das im Internet mit Domains und Server-IP-Adressen auch.

Daher ist es bei Podcasts ratsam eine eigene Domain zu haben. Die Domain ist dabei die Konstante im Chaos des Internets. Schließlich läuft ein Podcast-Feed auch immer über einen Domain Namen. Wenn man den Podcast-Anbieter wechseln will kann man dies dann tun ohne, dass man die Hörer bitten muss einen neuen Feed zu abonnieren. Natürlich gibt es hier auch Haken und kleine Einschränkungen aber im Groben und Ganzen ist es so. Auf jeden Fall wird jemand der eine alte Folge anhört in der deine Webadresse genannt wird, selbst nach fünf Anbieterwechseln und Serverumzügen etwas unter dieser Adresse im Internet finden. Gerade in Zeiten wo Facebook, Youtube, Twitter und andere soziale Netzwerke Accounts einfach löschen, ist es wichtig die eigene Webpräsenz im Griff zu haben. Selbst wenn dein Account in einem Netzwerk nur aus Versehen gelöscht wurde, hast du mit deiner Domain immer noch einen Anlaufpunkt den kein soziales Netzwerk löschen kann.

Falls du deinen Podcast bei einem Dritt-Anbieter hosten möchtest, guck nach ob dieser Anbieter “benutzerdefiniert Domains” anbietet. Im Englischen läuft das unter dem Stichwort “Custom Domain”. Du kannst dann bei einem Domain-Anbieter eine Domain registrieren und einen Eintrag auf den entsprechenden Anbieter hinzufügen. Wenn du deinen Podcast mit einer Self-Hosting Lösung veröffentlichen willst, musst du natürlich ebenfalls eine Domain registrieren. Bei vielen Hosting-Paketen sind die Domains inklusive.

Der Podcast Feed

Der Podcast Feed ist ein Dokument in dem allgemeine Daten zum Podcast und alle Folgen mit ihren Meta-Daten wie Title, Länge und Shownotes aufgeführt werden. Durch periodisches Abrufen dieses Dokuments stellen Podcast-Player fest ob eine neue Folge verfügbar ist. Podcast-Feeds sind XML-Dokument in denen es entsprechende Felder für die einzelnen Angaben gibt.

Unabhängig davon wie du deinen Podcasts hostest, bei einem Anbieter oder auf deinem eigenen Webspace, wird der Feed automatisch generiert und aktualisiert wenn du eine neue Folge einträgst. Durch das periodische Abrufen des Feeds durch einen Podcast-Player stellt dieser dann fest ob eine neue Folge verfügbar ist und lädt diese herunter.

Wenn du deine eigenes Podcast Content Management System implementierst kannst du einen Feed-Validator nutzen um zu prüfen ob alles den Best Practice entspricht. Ich verlinke einen Podcast-Feed-Validator der von Apple, die das größte Podcast-Verzeichnis des Internets betreiben, empfohlen wird.

Bei einem Podcast-Hosting Anbieter kümmern diese sich darum, dass der Feed richtig erzeugt und ausgeliefert wird.

Die Validität des Podcast-Feeds ist wichtig wenn du den Feed bei einem Verzeichnis wie iTunes einreichen möchtest. Alles über Podcast-Verzeichnisse erfährst du in der nächsten Folge.

Dem Thema Shownotes werde ich ebenfalls eine eigene Folge widmen.

Die Audiodateien

Die Audiodateien sind das was am Ende der Aufnahme oder besser nach dem Schnitt herauskommen. Es gibt unterschiedliche Dateiformate die von Podcast-Playern unterstützt werden. Seitdem die Patente auf des MP3-Enkodierungsverfahren 2017 endgültig abgelaufen sind, ist dieses das am weitesten verbreitete Format. Da für jede Folge in einem Podcast-Feed nur ein sogenanntes Enclosure auftauchen darf, muss man, wenn man mehrere Formate anbieten möchte, auch mehrere Feeds anbieten. Da MP3s schon vor Podcasts große Verbreitung fanden und die meisten Geräte mit denen Podcasts abgespielt werden, MP3s abspielen konnten hat sich diese Format mittlerweile stark verbreitet. Höhere Datenraten bei Internet-Festnetzanschlüssen und im Mobilfunk erlauben mittlerweile größere Dateigrößen bei Downloads. Podcaster können inzwischen höhere Qualitätsstufen beim Enkodieren nutzen, ohne dass sich die Hörer noch über zu große Downloads beschweren.

In den Shownotes verlinke ich einen Artikel mit der Übersicht über die verschieden Formate und ihrer Vor- und Nachteile.

Die Audiodateien werden nicht in den Feed eingebettet, sonder als Link zu einer Datei in dem Podcast-Feed geführt. Es ist also möglich die Audiodateien auf einem anderen Server als dem Server mit dem Feed zu hosten. Was das genau bedeutet bespreche ich in einer zukünftigen Folge über Podcast Content Management Systeme und Podcast Hosting Anbieter.

Zusammenfassung

Ein Podcast-Feed enthält alle Information zu deinem Podcast und den Episoden. Der Feed wird von einem Podcast CMS erzeugt und auf einem öffentlichen Webserver, der unter einer Domain eingetragen ist, veröffentlicht. Podcast-Player rufen den Feed periodisch ab und laden die verlinkten Audiodateien neuer Folgen herunter.


fyyd: Podcast Search Engine
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 August 19, 2020  9m