Lass uns über zwei Faktoren sprechen, die dazu führen können, dass Agilität scheitert. Bevor wir diese genauer anschauen, müssen wir die Frage beantworten, was an Agilität überhaupt scheitern kann.
Agilität ist für mich die Fähigkeit sich zeitnah, effektiv und nachhaltig zu verändern. In anderen Worten: Du erkennst eine Situation, weißt was zu tun ist und handelst dementsprechend. Aus dieser Handlung lernst du, um beim nächsten Mal eine bessere Entscheidung zu treffen. Dabei geht es vor allem darum, welche Erwartungen du an dich und deine Flexibilität hast. Wenn deine Erwartung nicht eintrifft, wird sie enttäuscht. Dadurch ist die Täuschung vorbei und du hast Klarheit. Wenn wir Agilität aus methodischer Sicht betrachten, dann ist diese Gedanke ein auf Hypothesen basiertes Modell, welches du beispielsweise in Scrum findest.
Wenn wir Agilität allerdings aus menschlicher Sicht betrachten, dann ist es schwer zu definieren, wann wir gescheitert sind. Für mich scheitert Agilität in dem Moment, in dem ich in Schockstarre verfallen und nicht mehr handeln kann. Nun stellt sich die Frage, wie und warum das passiert und was ich dagegen tun kann.
Der erste Faktor ist für mich der Zeitpunkt und der zweite der Mensch. Wenn du beispielsweise jemandem mehr Verantwortung gibst und von ihm erwartest, dass er Entscheidungen trifft, er dafür allerdings nicht bereit ist oder es ablehnt, dann wirst du wahrscheinlich scheitern. Wenn du selbst noch die Entscheidungen treffen möchtest, gleichzeitig aber von deinem Team erwartest, dass sie selbstorganisiert sind, wird auch das nicht funktionieren.