ERF Plus - Wort zum Tag

Die tägliche, alltagstaugliche Auslegung eines Bibelverses aus der „Losung“ oder den „Lehrtexten“ der Herrnhuter Brüdergemeine.

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Johannes 20,19


Ostern! So völlig anders berichtet die Bibel vom ersten Ostertag, als wir heute Ostern erleben. Kein Frühlingserwachen der Natur wird geschildert, kein Osteressen, kein Konzert eines Posaunenchores oder einer Kantorei, kein fröhliches Zusammensein. Nichts von alledem wird erzählt. Ostern war völlig anders, völlig überraschend. Die Jünger waren außer sich. Selbst am Abend dieses Tages waren sie völlig von der Rolle. Angst war die Grundstimmung unter ihnen. Angst und Verunsicherung. Angst vor all denen, die ihren Herrn und Meister, Jesus, ans Kreuz gebracht hatten und Verunsicherung über all das, was sie an diesem Tag bis jetzt erlebt hatten: Erscheinungen von Jesus, er soll leben. Wie das denn? Ein Gekreuzigter lebt nicht, der ist tot, brutal ermordet, so dachten sie.

Und so schreibt Johannes in seinem Evangelium im 20. Kapitel im 19. Vers: „Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch!“

Da saßen sie in der Dunkelheit. Die Türen hatten sie verrammelt und die Läden an den Fenstern waren zu. Keiner sollte merken, dass sie da waren. Angst hatte sie gepackt, nackte Angst. Und plötzlich stand Jesus mitten unter ihnen und spricht sie an: Friede sei mit euch! Was für eine Botschaft! Mitten in der Angst ist der auferstandene Jesus da. So wird er ihnen sagen, bevor er zum Vater geht: „Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende!“ Matthäus 28. Das gilt für uns Christen: Der auferstandene Jesus ist bei uns auch in den schlimmsten Lagen des Lebens:

  • Wenn der Arzt uns eine schlimme Diagnose sagen muss und Angst nach unserem Herzen greift. Dann ist Jesus da und sagt uns seinen Frieden zu.
  • Wenn der Chef uns den Brief mit der Entlassung gibt, weil für uns keine Arbeit mehr da ist und verzweifelte Verbitterung in uns aufsteigt, dann ist Jesus da und sagt uns voll Liebe zu: Meinen Frieden gebe ich Dir.
  • Und wenn Einsamkeit uns umgibt und nur die Wände unsere Zimmers uns anstarren und tiefe Trauer nach uns greift, dann ist er, dieser Herr da und spricht uns seinen Frieden zu.

Das ist Ostern: Der gekreuzigte Jesus lebt. Er ist auferstanden und er will uns gerade dort begegnen, wo wir am Ende sind. Er ist da und der Glanz seiner Ewigkeit umleuchtet uns schon jetzt und sein Friede gilt uns. So leben wir mit Ostern .

 

Autor: Dekan Volker Teich

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 March 29, 2016  7m