ERF Plus - Wort zum Tag

Die tägliche, alltagstaugliche Auslegung eines Bibelverses aus der „Losung“ oder den „Lehrtexten“ der Herrnhuter Brüdergemeine.

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Matthäus 21,28–29


Null Bock hatte er! Da kam sein Vater am Samstagmorgen und bat ihn: „Du, Sohn, könntest Du heute im Weinberg arbeiten? Man müsste dringend schneiden.“ Aber heute hatte er keine Lust, und ehrlich, er hatte nie Lust. Der Weinberg interessierte ihn überhaupt nicht. Und so schaute er seinem Vater ins Gesicht und sagte: „Nein, ich nicht. Ich muss heute…“, und schon war er zur Tür hinaus. Null Bock auf Weinberg! Null Bock auf Gemeinde! Null Bock auf Gott!

Auffallend ist, dass Jesus gerade Lust hat, sich mit solchen Menschen einzulassen. Gerade zu ihnen ging er und redete sie an. Und immer wieder nahm er diese verlorenen Söhne als Beispiel in seinen Predigten auf. In Matthäus 21, Vers 28 und 29 heißt es:

»Jesus sprach: Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg. Er antwortete aber und sprach: „Nein, ich will nicht.“ Danach reute es ihn und er ging hin.«

Eine Frage treibt mich bei diesen Versen um: Warum reute es ihn? Was war der Grund, warum er es sich anders überlegte und doch in den Weinberg des Vaters ging. War es das ungebrochene Verhältnis zu seinem Vater, dass er ging? War es die Liebe, die sein Vater ihm immer wieder zeigte, dass er letztlich gar nicht anders konnte und in den Weinberg ging? Warum reute es ihn?

Warum kehrten die Zöllner um Jesus um und es reute sie? Zachäus, Levi und wie sie alle hießen? Warum fand eine verlorene Tochter wie Maria von Magdala zurück und fand ihren Gott?

Es gibt nur eine Antwort: Sie alle wurden von Jesus angesprochen.

Er rief sie in seine Nachfolge und bei seinem Wort konnten sie gar nicht anders. Es ist sein Wort der Liebe, sein Wort der Wahrheit, sein Wort, das uns die Gemeinschaft mit Gott schenkt. Es ist seine Lust an Null-Bock-Leuten, die sie alle überrascht. Er will nicht, dass sie verloren gehen.

So ist es heute noch: Menschen, die ‚Null Bock‘ auf Gott hatten, Menschen, die unendlich weit von Kirche und Gemeinde entfernt waren, haben Lust an Gott, weil sie von Jesus, dem auferstandenen Herrn angesprochen wurden und plötzlich entdeckten, dass Gott sie schon längst suchte. Er hat Lust an ihnen und bei ihm sind sie unendlich geliebt als seine Kinder.

Null Bock! Gott hat gerade an den schwarzen Schafen und Böcken seine Lust. Ihnen geht er nach. Dann kann es schon einmal passieren, dass die sanften Schafe dies nicht mehr verstehen und die, die schon immer in seiner Gemeinde waren zweifelnd und verwundert fragen: Was? Und die, die wollen auch dazu gehören. Aber Gott hat seine Lust an Ihnen und das verändert alles.

Autor: Dekan Volker Teich

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 March 30, 2016  7m