Turtlezone Tiny Talks - 20 Minuten Zeitgeist-Debatten mit Gebert und Schwartz

Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz laden wöchentlich zu den Turtlezone Tiny Talks und einer frischen Zeitgeist-Debatte. In jeweils 20 Minuten -zum Start in die Woche- greifen Gebert und Schwartz aktuelle Debatten aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft auf. Und inspirieren in ihrem neuen Podcast mit einer gepflegten Gesprächskultur, die an Informationen, Perspektiven und Argumenten des Talkpartners interessiert ist. Jeden Montag Morgen auf allen Podcast-Plattformen.

https://www.turtlezone-tinytalks.de

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episode 6: Turtlezone Tiny Talks - Recht auf Homeoffice - Zukunft oder Irrtum?


Episode 006

Im Coronajahr 2020 werden seit mehr als einem Jahrzehnt verfügbare, verlässliche Technologien wie Webkonferenzen -pandemiebedingt- Alltag vieler Arbeitnehmer im Homeoffice. Und nun wird in Deutschland ein Arbeitnehmerrecht auf Homeoffice diskutiert, nachdem sich Unternehmen und Vorgesetzte hierzulande lange mit dem Thema -im internationalen Vergleich- äußerst schwergetan haben. Die plakative Headline „Recht auf Homeoffice“ liest sich in Hubertus Heils Gesetzesentwurf wesentlich moderater, hat jedoch trotzdem eine hitzige Debatte ausgelöst. Insgesamt sicher eine wichtige Diskussion um moderne, zukunftsweisende und flexible Arbeitswelten.

Der Blogger Thomas Knüwer hat in „Indiskretion Ehrensache“ das Thema aufgegriffen und provokativ getitelt: „Größter Management-Fehler 2020: Der irrige Glaube an das Home Office“. Dabei hat er den Finger in manche Wunde gelegt und darauf hingewiesen, wie schlecht vorbereitet auch sehr große Unternehmen auf das Thema hierzulande waren und sind. Das spricht nicht per-se gegen flexiblere Arbeitswelten und das Homeoffice, aber die positiven Erfahrungen vieler Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Corona-Zeiten mit dem „Notinstrument“ Homeoffice sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele notwendigen Hausaufgaben nicht gemacht sind.

Wenn Hubertus Heil von einem Recht auf zwei Homeoffice-Tagen im Monat spricht, dann soll diese größere Flexibiltität auch zu einer besseren Vereinbarung von Beruf und Familie führen und natürlich macht es manche Situationen einfacher. Das hat aber mit den medial kolportiertem generellen Recht auf Homeoffice nichts zu tun. Ohne Abstimmung mit dem Vorgesetzten geht auch künftig bei Angestellten nichts. Die Hürden für eine generelle Ablehnung werden aber deutlich erhöht. Fakt ist: Es bleibt ein riesen Unterschied zwischen der Möglichkeit, ab und zu von zu Hause zu arbeiten, wenn ein Handwerker kommt oder Kinder krank sind – oder der täglichen freien Entscheidung: Fahre ich jetzt ins Büro oder bleibe ich zu Hause?


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 October 19, 2020  20m