Wer jetzt? Demokratie im 21. Jhd.

Wir reden über die Zukunft der Demokratie. "Wer jetzt?" ist der Podcast fürs Praktische. Mit und über Menschen, die an der Weiterentwicklung und Förderung unserer Demokratie arbeiten, und unser politisches System von innen oder außen verändern. Philipp Weritz als Gastgeber interviewt Menschen aus Politik, Wissenschaft, Medien, Zivilgesellschaft und mehr in 30-40 Minuten Folgen über Ideen und Projekte, wie Demokratie morgen aussehen kann.

https://www.demokratie21.at

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episode 54: Europa Aufmischen mit Magda Stumvoll


Magda Stumvoll ist Co-Präsidentin des Thinktanks Ponto. Als Teil des europäischen Netzwerks „Open Think Tank Network“ widmen sie sich mit Grassroots Strukturen europapolitischen Themen. Das Ziel? Internationale Policygestaltung zu demokratisieren. „Thinktanks sind in Österreich eher im Hintergrund. Mir selbst waren die internationalen mehr ein Begriff als die österreichischen, bevor ich selbst in die Szene eingetaucht bin“. Während die jungen, neuen Thinktanks untereinander gut vernetzt seien, fehlt der Anschluss zu den großen. „Wir versuchen gehört zu werden, unsere Ideen an die Politik weiterzugeben, aber natürlich kann man sich dabei noch nach oben verbessern“. Außenpolitik ist das Thema, was ist das Ziel? „Eine Plattform für junge Leute zu etablieren, wo man sich unabhängig von vollständigem Expertenwissen einbringen kann“. Auch das Werkzeug will Ponto zur Verfügung stellen, mit einem Netzwerk an Kontakten und partizipativen Methoden. Besonders der Brexit war ein einschneidendes Erlebnis für Stumvoll, der auch Motivation für Ponto war: „Viele junge Leute haben sich zu spät zu dem Thema eine Meinung gebildet, und andere über ihre Zukunft bestimmen lassen. Das wollen wir auf alle Fälle verhindern“. Frisch geschlüpft Die erste Idee für das heutige Ponto entstand Anfang 2017. „Wir haben eine Lücke festgestellt, dass es in Wien keine Möglichkeit gab, sich außenpolitisch zu engagieren, ohne Parteifarbe zu bekennen“. Zeitgleich traf sich eine gemischte Truppe an Interessenten, während der Schweizer Thinktank Foraus mit seinem Grassroots-Ansatz für Aufsehen in der Szene sorgte. Ableger in Paris, Berlin oder London waren ein Beweis für das Funktionieren der Idee und dass auch der Bedarf vorhanden ist. „In dieser Runde waren wir der fünfte, heute ist das als Open Think Tank Netzwerk bekannt“. Während der Gründungszeit wechseln die Köpfe dahinter, im Mai 2018 findet der offizielle Launch statt. Seitdem ist das Team ehrenamtlich am Schaffen. „Beim letzten Vorstandstreffen hat eine auf den Tisch gehaut: ‚Wir müssen endlich aufhören die Finanzierung stiefmütterlich zu behandeln‘“. Auch wenn die inhaltliche Arbeit die Hauptmotivation ist, leide diese ohne entsprechende Finanzierung, vor allem Administration würde Stumvoll als erstes abgeben wollen. Einiges geht über Projektfinanzierungen und entsprechende Anträge, eine stetige Basisfinanzierung stellt eine große Hürde dar. Europäische Erfahrung Aus dem gemeinsamen Netzwerk konnte Ponto bereits einiges lernen, vieles scheitert aber an nationalen Gegebenheiten und Unterschieden. So sind die Schweizer mit Foraus bereits seit mehr als 10 Jahren aktiv und auch einige Kooperationen mit Stiftungen. „Gerade die Stiftungslandschaft ist in der Schweiz ganz anders als bei uns“. Kleiner und vor allem nicht sehr NGO-freundlich, muss auf jede Stiftungsauszahlung noch Kapitalertragssteuer bezahlt werden.


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 November 15, 2020  30m