Die Corona-Pandemie hat die Welt fest im Griff. Menschen und ganze Gesellschaften fühlen sich unmittelbar von Krankheit und Krise bedroht. Eine Sehnsucht nach Orientierung in dieser unübersichtlichen Situation ist greifbar. Vergleiche mit historischen Pandemien, etwa der Spanischen Grippe, sind allgegenwärtig und bringen scheinbar Ordnung in das Chaos. Mit solchen Vergleichen müsse man jedoch äußerst vorsichtig sein, meinen die beiden Medizinhistoriker Henning Tümmers und Daniel Becker. Im Gespräch erklären sie, warum einerseits jede Pandemie/Epidemie ein Individuum ist und sich andererseits dennoch ähnliche Verhaltensmuster im Umgang mit Krankheitsausbrüchen erkennen lassen.