up-Doppelbehandlung Folge #003
Prof. Dr. Claudia Kemper, 52 Jahre, ist Physiotherapeutin und Gesundheitswissenschaftlerin. Sie hat im Bereich Schlaganfallversorgung an der Universität Bremen promoviert. Acht Jahre hat sie in der Versorgungsforschung gearbeitet und unter anderem den Heil- und Hilfsmittelreport der Barmer GEK mit erarbeitet. Danach hat sie eine Fachschule für Physiotherapie geleitet und ist aktuell Leiterin des Studiengangs Physiotherapie an der IUBH Internationale Hochschule.
Der Sinn der Anforderungen an die Abgabe und Abrechnung von besonderen Maßnahmen in der Physiotherapie ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen.
Sind die Zertifikatspositionen das, was sie sein sollen, ein effektives Instrument für die Qualitätssicherung im Sinne des § 70 Abs. 1 SGB V? Oder verfehlen sie das Ziel und bedeuten darüber hinaus nur unnötig hohe Weiterbildungskosten für Therapeuten – und Praxisinhaber? „Die Zertifikate kosten sehr viel Geld, aber mehr verdienen Therapeuten dadurch nicht“, weiß Prof. Dr. Claudia Kemper. „Und Praxisinhaber können zwar dadurch erst bestimmte Positionen abrechnen, richtig lukrativ ist das aber oft nicht, einige Positionen werden sogar schlechter vergütet als ohne Zertifikat.“