Führen im Vertrauen

Hier veröffentliche ich Beiträge zur Vertrauenspädagogik, zu Vertrauens-Schule und zur Vertrauensführung. Zielgruppe sind all jene, die andere Menschen führen müssen oder wollen, und letztlich auch jene, die besser mit Führungskräften klarkommen wollen, mit den guten und weniger guten.

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Aktuell: Frauen, die Orientierung geben - eine Annäherung an Ron Davis


Keine Angst, das wird kein feministischer Beitrag heute, auch wenn ich sehr viel von Frauen in Führungspositionen halte. Nein, heute geht es um eine andere Art der Orientierung. Vielmehr um das Phänomen der Desorientierung. Ich bin dem Begriff zum ersten Mal vor etwa 30 Jahren begegnet. Damals kam eine Mutter in unsere Sekundarschule mit dem Anliegen, Verständnis für ihren Sohn zu haben, denn der sei zwar intelligent und kreativ, könne aber kaum lesen und überhaupt nicht schreiben. Ob das an unserer Schule gehe. Ihr könnt euch vorstellen, wie ich reagiert habe. Stimmt, richtig geraten, ich habe freudig zugesagt. Wie es dann kam, dass der Junge kurze Zeit später eine Woche bei der Frau eines Kollegen verbrachte, weiss ich nicht mehr, aber der spektakuläre Erfolg der Davis-Therapie ist mir noch gegenwärtig, wie wenn es gestern gewesen wäre. Mein Interesse war geweckt.

Später nahm ich davon Kenntnis, dass Legasthenie nicht mehr therapiert wird. Auch von der Davis Methode hörte ich nichts mehr, obwohl mir das Buch von Ronald Davis “Legasthenie als Talentsignal” völlig einleuchtete. Erst vor wenigen Jahren erfuhr ich durch Monika Beer, eine VP Trainerin, dass Desorientierung nicht nur das Lesen erschwert, sondern auch mitverantwortlich ist für allerhand Verhaltensprobleme. Auf der anderen Seite stellt die Desorientierung z.B. für Architekten ein grosses Talent dar. Was ist das Desorientierung? Wir Normalos schauen von einem bestimmten Punkt aus. Es gibt aber Menschen, deren inneres Auge im Raum herum wandert. Wenn man von hinten schaut, ist plötzlich links nicht mehr links, sondern rechts und ein p unterscheidet sich nicht mehr von einem q.

Das Buch über Verhaltensprobleme und Desorientierung, das Monika mir empfahl, begeisterte mich. Mein Interesse war neu geweckt und so kam es, dass ich Stephanie Reimann, auch VP Trainerin und neu verantwortlich für die Betreuung der Trainerinnen und Trainer. ermutigte die Davis-Ausbildung zu machen. Wie es ihr dabei ging erzählt sie uns im Podcast. Dort wird auch eine Mutter zu Wort kommen, die erzählt, wie sich ihr Sohn durch die Therapie bei Stephanie verändert hat. Ja, ich denke, du tust gut daran, dir den Namen Ron Davis zu merken. Rund um das Thema Orientierung und Desorientierung gibt es einiges zu entdecken. (Nicht nur für Legastheniker und Leute mit ADHS).


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 May 23, 2020  27m