Die Reihe Hidden Munich geht auf die Suche nach „Münchner Gschichtn“, die abseits der bestimmenden weißen Identität der Stadt stattgefunden haben und jetzt passieren: Wer in München kennt die Geschichte von Grup Doğuş, der ersten Gastarbeiter-Band, die sich mit rein„westlichem“ Instrumentarium auszog, die deutsche Clublandschaft mit anatolischer Musik zu bereichern? Eine ambitionierte Band, die sich 1975 gründete, in Bayern, der Schweiz und in Österreich Konzerte spielte, um sich ein Jahr später aufzulösen, aus Furcht vor xenophoben Attacken?
Münchens Seele definiert sich über die Geschichten der Stadt — „Münchner Gschichtn“, wie die gleichnamige Fernsehserie: Und da hat die Stadt einiges zu bieten, was das Narrativ der Stadt zusammenhält: Es geht um Sedlmayr, Mooshammer, Giorgo Moroder und Munich Disko, die Krinoline, Karl Valentin und Elmar Wepper. So unterschiedlich sie sind – sie können nur in München stattgefunden haben, sie atmen Münchner Schönheit und Münchner Abgründe. Sie sind autochthon. Ihre ProtagonistInnen sind Ikonen geworden. Und sie handeln fast ausschließlich von weißen Menschen.