Ohne Mindestabstand: Ein letzter Vor-Corona Spaziergang im Volkspark Hasenheide. Die Schauspielerin, Autorin und Regisseurin Maryam Zaree über die totgeschwiegene iranische Revolution, ihre Kindheit im antiautoritären Frankfurt und die Notwendigkeit politischer Signale auf Roten Teppichen. Maryam Zaree wurde 1983 in einem Gefängnis in Teheran geboren. Über ihre Herkunft drehte sie den Dokumentarfilm „Born in Evin“, der bei der Berlinale 2019 den Kompass-Perspektive-Preis gewann, für den FIRST STEPS Award nominiert wurde, weltweit in über 30 Ländern lief und gerade den Deutschen Filmpreis gewonnen hat. Es ist ihr Debüt als Regisseurin. Maryam studierte Schauspiel an der Filmuniversität Babelsberg und hat neben ihrer Theaterarbeit in über 40 Filmen für Kino und Fernsehen mitgewirkt: von „Systemsprenger“ über „Undine“ und „Polizeiruf 110“ bis zu „4 Blocks“, für den sie mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Für unseren „Wood Talk“ hatte Maryam den Volkspark Hasenheide vorgeschlagen. Es war kurz nach der Berlinale, an der sie als Schauspielerin, Regisseurin und Jurymitglied teilgenommen hatte. Die Nachricht, dass ihr Debütfilm für den Deutschen Filmpreis nominiert ist, war noch ganz frisch. Inzwischen erscheint dieser Spaziergang wie aus einer vergangenen Ära: Schon zwei Tage später wäre dieses unbefangen enge Nebeneinander-Flanieren wegen des Corona-Virus nicht mehr möglich gewesen.