UNWORDY - Don't talk. Do.

Ideen haben wir alle. Woran liegt’s, dass wir sie so selten umsetzen? Was machen Macher anders? Wie gelingt es, aus Vorstellungen Wirklichkeit werden zu lassen und völlig Neues in die Welt zu bringen? Die Wege zum Erfolg sind oft so überraschend, so eigentümlich und dabei so inspirierend, dass es viel zu schade wäre, nicht über sie zu sprechen. Genau darum gibt es jetzt diesen Podcast. Jürgen Alker spricht mit Menschen, die ihre Ideen erfolgreich realisiert haben – alle zwei Wochen in UNWORDY. Mehr Infos auf https://unwordy.com

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episode 10: #9 Sohrab Mohammad von Reishunger


Reis ist wahrscheinlich eines der am meisten unterschätzten Grundnahrungsmittel Deutschlands. Sohrab Mohammad will das ändern – und startet mit seinem Partner „Reishunger“. Ein Volltreffer. Im Podcast erzählt der Gründer, wie die kulinarische Nische zum Erfolgsfaktor wurde. Sohrab Mohammad studiert in Bremen Wirtschaftsingenieurswesen. Gemeinsam mit seinem Freund und Kommilitonen Torben Buttjer überlegt er, was sie nach dem Studium machen wollen. Festanstellung in einem Großkonzern kommt nicht in Frage, sie wollen sich selbstständig machen – doch womit? Mitte 2010 sitzen sie bei Hühnerfrikassee in der Mensa der Uni. Torben Buttjer stellt die wegweisende Frage: Was gibt es im Iran, was es in Deutschland nicht gibt?“ Sohrab Mohammad schaut auf seinen Teller, die geschmacklosen weißen Körner und sagt: „Reis“. Natürlich gibt es in jedem deutschen Supermarkt Reis. Doch es wird vor allem Allzweckreis verkauft, der vom Milchreis bis zum Risotto wahrscheinlich für jedes Gericht genutzt wird. „Viele Deutsche denken beim Stichwort Reis an einen geschmacklosen Sattmacher, wo ordentlich Soße drauf muss, damit es schmeckt“, sagt der gebürtige Bremer. „Reis ist aber wie alle Naturprodukte intensiv im Geschmack und guter Reis schmeckt sogar pur.“ Seine Eltern stammen aus dem Iran, dort ist Reis nicht nur eine Beilage, sondern „Zentrum eines jeden Esstisches.“ Deutschland dagegen hat keine Reiskultur, man weiß hier nicht, dass es guten Reis gibt und es gar das sortenreichste Grundnahrungsmittel der Welt ist. „Wir möchten darüber aufklären, welche Vielfalt Reis bietet“, sagt Sohrab Mohammad im Podcast. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Deutschland zu inspirieren, mehr mit Reis zu kochen.“ Eine Geschichte voller Aromen Doch bevor Reis zu seinem beruflichen Leben wird, fängt der Bremer direkt nach dem Studium bei einer Design-Agentur in München an, kein typischer Weg für einen Wirtschaftsingenieur – doch ihn zieht das Ästhetische und Visuelle an. Parallel arbeitet er mit seinem Partner weiter am Reiskonzept und das heißt vor allem Recherche. „Ich wusste, zwar, wie guter Reis schmecken muss und was ein gutes Ergebnis ist. Aber ich wusste nicht, warum“, erzählt Sohrab Mohammad. Unzählige Gespräche mit Lieferanten und Reisbauern folgen, die Gründer lesen Bücher und recherchieren im Netz. „Wir haben bei null angefangen und sind nach und nach zu richtigen Reisprofis geworden.“ Nun gilt es, die Reis-Geschichte zu erzählen. Zum Beispiel, dass es viele hundert Sorten gibt, dass Reis nicht nur eine geschmacklose Beilage ist, sondern unglaublich viele Aromen bietet. Am 1. Dezember 2010 ist es soweit, das Start-up „Reishunger“ zieht in eine 400 m2 große Halle im Bremer Industriegebiet. Mit Elektroheizlüftern unterm Schreibtisch bauen sie den Online-Shop auf und starten nur wenige Monate später mit sechs Reis-Sorten: Basmati aus Indien, Jasmin aus Thailand, Milchreis und Risotto-Reis aus Italien, Sushi-Reis Sushi aus Japan und Paella-Reis aus Spanien. „Keiner hat darauf gewartet, dass man Reis im Internet bestellen kann“, erinnert sich Sohrab Mohammad. Doch für die beiden Partner ist das kein Problem, sondern eine Herausforderung, die ihren Ehrgeiz weckt. Mittlerweile beschäftigt Reishunger rund 80 Mitarbeiter, mehr als 300 Produkte werden auf der Online-Plattform verkauft, davon alleine 25 verschiedene Sorten Reis, Saucen und Gewürze und sogar Reiskocher. Immer im Blick: Nachhaltige und fair produzierte Produkte, so wird der Reis direkt von Bauern und Reismühlen aus der ganzen Welt nach Bremen importiert. Im Podcast erzählt Sohrab Mohammad, wie aus einer Idee, die in der Uni-Mensa entstand, ein erfolgreiches Unternehmen wurde. Er verrät, welche Umwege Reishunger Anfangs gehen musste, welche Wirkung der Auftritt bei „Die Höhle des Löwen“ hatte, wieso er sich als Enabler sieht und warum für ihn die Reis-Geschichte noch lange nicht auserzählt ist.


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 October 13, 2020  1h16m