Game Faces powered by Blue

Wir holen euch die Menschen ans Ohr, die im Gaming fest verankert sind, sich gerade erst im Spiel zurechtfinden oder hinter den Kulissen daran arbeiten, dass das Spiel weiter geht - Game Faces halt. Max - oder besser bekannt als Frodo, stellt die wirklich interessanten Fragen. Dabei geht es nicht nur um Profispieler und Nerds. Auch Entwicklergeschichten wollen gehört werden. Wir holen jede Woche einen anderen Gast an unser Mikrofon. Die Gaming Szene hat einen tollen Sound - lasst uns ihn anhören.

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episode 5: Folge #4 mit Ilona Koetter und Max'Frodo' zum Thema: Wie sieht der Gamer von heute aus?


Game Faces powered by Blue

Ilona hat Modedesign studiert und in diversen großen Firmen als Head of Design gearbeitet. Sie hat ihre eigene Firma gegründet und arbeitet seit einigen Jahren bei der ESL als Design Consultant. Somit schließt sich der Kreis und Max hat eine nicht Gamerin in dar Gaming Branche zur Gästin, die dank ihrer Expertise die Gamer und Fans einkleidet.

Ilona Koetter kam zum Gaming wie die Jungfrau zum Kind. Das erste eSport Event war direkt die IEM Kattowitz mit tausenden von Zuschauern.

Heute stellen wir die spannenden Fragen:

  • Ralf Reichert selbst hat dich zur ESL gebracht, wie ist es dazu gekommen?
  • Was genau ist deine Aufgabe?
  • Wie lange entwirfst du schon Kleidung für Gamer?
  • Wie hat sich der Stil geändert?
  • Vom Entwurf bis zum fertigen Stück, wie lange dauert so ein Prozess?
  • Was ist die Herausforderung bei Sportbekleidung im eSport?
  • Wie sieht der Gamer von heute aus?
  • Was ist das Besondere an eurem eigenen Merchandise, wenn man an die Zielgruppe denkt?
  • Warum tragen Profispieler eigentlich Trikots und keine Baumwoll Shirts?
  • Was braucht der Gamer in Sachen Kleidung? (z.B. weiche Materialien in der Kniebeuge)
  • Wie wäre eine Fashion Show für Gamer Mode aufgebaut?
  • Warum fährst du auf Events und bist im Shop tätig? (Nachfrage, Interaktion?)
  • Was ist dein absolutes Lieblingsstück aus den letzten Jahren?

„Ich bin das Touch and Feel Department der ESL, weil alle anderen immer sehr digital unterwegs sind.

Auf dem Spielplatz lernte Ilona die Mutter von Ralf Reicherts Sohn kennen und freundeten sich an. Am Neujahrstisch fragt Ralf Reichert dann nach der Expertise von Ilona für den Online-Shop der ESL. Ilona ist keine Gamerin und eSports war auch kein alltäglicher Begriff ihrer Arbeitswelt. Also schaute sie sich den Stream der „IEM Kattowitz“ an und war vom ersten Moment an fasziniert.

Da Ilona eine Pause von der ganzen Modeindustrie haben wollte, war der eSport eine willkommene Abwechslung und da ist sie noch heute.

Die Modedesignerin kreiert Klamotten für die ESL und White Label Projekte für Publisher, z.B. für Rainbow Six. Sie ist verantwortlich für die berühmten Goodie-Bags, von der Tasche bis hin zu den Items darin. Sie ist zwischendurch auch verantwortlich für die Kolletktionen von Teams wie „BIG“ oder „NIP“. Auch der Brand Refresh fiel ins Aufgabengebiet von Ilona und bereitete ihr sehr viel Spaß.

Es geht um Design im generellen und wie man die Idee der Brand in andere Produkte übersetzt und das nicht nur digital, sondern auch in physische Güter.

In brainstorm Meetings wird dann überlegt, was den Fans noch Freude bereiten könnte und so entstehen dann auch andere Produkte außer T-Shirts.

Persönlich hat sich für Ilona einiges durch den eSport geändert. Sie ist nicht mehr ständig unter Beobachtung, was sie als ganz angenehm empfindet. Sie muss sich nicht mehr wie ein Pfau jeden Tag neu herausputzen.

Für die Gamer an sich hat Ilona auch einiges mitgebracht aus ihrer Erfahrung in der Modewelt. Was bedeutet Nachhaltigkeit und wie produziert man Kleidung? Aber natürlich auch, wie konzipiert man eine Kollektion?

Was für Feature brauch eine Klamotte, um für einen professionellen Spieler Sinn zu machen?

Spieler sitzen viel und benötigen andere Stoffe im Kniebereich, trotzdem soll der ästhetische Aspekt nicht außen vorbleiben. Große Sportmarken sind hier natürlich die Vorbilder, um die perfekten eSports Klamotten zu entwickeln. Denn auf großen Bühnen gibt es häufige Temperaturunterschiede, die die Sportler ausgleichen müssen, wenn sie eigentlich selbst schwitzen.

Den Spielern ist Aussehen und der Look unwahrscheinlich wichtig, aber trotzdem geht es um Komfortabilität und Temperaturausgleich beim Spielen. Das ist die größte Herausforderung an die Klamotte.

Tipps für richtig gute eSports Kleidung:

  • die Kniebeuge besonders weich gestalten
  • absorbierende Materialien
  • atmungsaktive Materialien untern Arm
  • trotzdem ein lockerer Schnitt

Die Spieler tragen ein Trikot, weil sie so nah wie möglich am echten Sport sein wollen. Das Trikot hat auch eine psychologische Komponente. Das ist wie bei einem Wettkampf, wo einige Sportler einen Tick haben. Was zieht man zuerst an, welche Abläufe kommen wann, um zu gewinnen?

Auch der Aspekt der Logogestaltung ist nicht außen vor. Die technische Darstellung von Logos ist auf Trikots besonders gut umsetzbar.

Um eine neue Kollektion auf den Markt zu bringen, vergehen in der Regel 6 Monate. Das sind die Abläufe hierfür:

  • zeichnerische Darstellung
  • 3-D Renderings
  • Abstimmung mit den Sponsoren (sehr langer Prozess)
  • Bemusterung im Originalmaterial (2-4 Wochen)
  • Fit ausprobieren (Spieler tragen Probe)
  • Produktion
  • Stoffe bestellen
  • Stoffe müssen gewebt werden
  • Stoffe werden geprintet

Teilweise gibt es Probleme mit der Logo-Gestaltung auf den Shirts oder Trikots, da durch unterschiedliche Techniken dann nochmals nachjustiert werden muss. Wenn z.B. ein Logo im digitalen Bereich funktioniert, klappt die Darstellung im physischen Bereich nicht immer.

Der Siebdruck ist bei den T-Shirts das gängigste Verfahren. Beim Trikot sieht es anders aus. Wie bei einem normalen Drucker werden die Logos usw. auf ein Blatt Papier gedruckt. Dieses Papier hat eine spezielle Schicht und diese wird wiederum auf die Faser aufgebügelt.

Wie sieht denn nun der Gamer von heute aus? Die Inspiration auch für die Gamer Mode kommt von den großen Sportmarken. Was die Fans immer kaufen, sind einfache Shirt mit dem jeweiligen Logo des Teams. Wichtig auch hier, es muss bequem und flauschig sein. Die Mode ist generell aber Gender neutral. Es gibt wenig explizite Frauenkleidung, wie z.B. einer Leggings.

Wie würde eine Fashion Show für Gamer aussehen? Charaktere aus den Spielen, wie z.B. aus dem Counter Strike könnten digital Models werden. Hier gibt es nicht nur Überschneidungen im Gaming. Man sieht hier Teams wie Fnatic, die eine Kooperation mit Gucci haben. Auch ein klassischer Runway in großen Hallen ist vorstellbar. Der Trend jedoch geht in Richtung AR.

Abstrakte Items für die Gamer Mode kann sich Ilona auch sehr gut vorstellen. In Sachen Kopfbedeckung wie Brillen und Visiere ist noch einiges machbar. Counter Strike gibt hier eine starke Inspirationsvorlage. Man könnte eine komplette Montur im Military Stil entwerfen, z.B. in einer Limited Edition.

Ilona fährt selbst noch mit zu den Events, baut den Shop auf, trifft die Fans und sucht die Konversation für Feedback.

Diesen wundervollen Sound und Podcast gibt es Dank Logitech G und Blue.


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 September 21, 2020  45m