Finanz Sorbet

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Folge 10 – Wie suche ich die besten Fonds aus?


Nachdem wir in den letzten Folgen die Grundlagen für das Investieren in Fonds geklärt haben, stellen wir uns heute die Frage: Wie suche ich den passenden Fonds für mich aus? Worauf muss ich bei Fonds achten? Welche Kennzahlen gibt es? 

Also kommen wir zur ersten Frage: Wie finde ich den für mich passenden Fonds?

Um den für dich genau passenden Fonds zu finden, musst du dir zunächst folgende Fragen stellen:

  • Welches Risiko bin ich bereit einzugehen? -Möchtest du höhere Risiken eingehen um höhere Gewinnchancen zu erhalten, oder möchtest du lieber geringere Schwankungen/ Risiken, jedoch dadurch auch geringere Gewinnchancen? 
  • Wie lange möchtest du dein Geld anlegen? -Wenn du für deine Rente monatlich sparen möchtest, sind bestimmte Fonds besser, als wenn du dein Geld nur auf die nächsten fünf Jahre anlegen möchtest.
  • Wie viel Geld möchtest du in die Hand nehmen? -Hast du bspw. eine gewisse Summe bei Seite gelegt, die du investieren möchtest? Oder willst du monatlich einen gewissen Betrag auf die Seite legen? Nochmal der Tipp: Du kannst bereits ab 25€ im Monat anfangen mit dem Investieren! 
  • Wo möchtest du investieren? -Hast du Präferenzen was bestimmte Länder angeht? Oder möchtest du bestimmte Branchen (Bspw. Rüstungsindustrie, Alkohol, Öl) ausschließen? Oder eine bestimmte Branche bevorzugen (Bspw. HighTech oder Pharma) Hier der Tipp: Es gibt für alles, was du dir denken kannst einen Fonds, wirklich für ALLES! 
  • Wie wichtig sind dir die Kosten bei einem Fonds? -Hier kannst du bspw. zwischen einem aktiv oder passiv gemanagten Fonds auswählen.

Wenn du dir diese Fragen beantwortest, kannst du entweder direkt selbst auf die Suche gehen oder auf den/die Finanzberater*In deines Vertrauens zu gehen und ihm/ihr deine konkreten Wünsche mitteilen. 

Angenommen du hast dir jetzt die Fragen gestellt und beantwortet: Wie findest du jetzt die Fonds? 

Du kannst natürlich bei Google diverse Suchbegriffe eingeben, aber ob du da das passende für dich findest, ist fraglich. Es gibt die Möglichkeit, auf fondsweb.com mithilfe einer Suchfunktion deine passenden Fonds zu finden:

https://www.fondsweb.com/de/suchen

Hier kannst du aus vielen verschiedenen Möglichkeiten auswählen und erhältst im Anschluss deinen passenden Fonds. Du kannst sie auch mit anderen Fonds vergleichen.

Da stellt sich natürlich die Frage, auf welche Kriterien du achten solltest?

Wie zuvor schon gesagt, solltest du dir natürlich Gedanken machen, welche Schwerpunkte bzgl. Unternehmen, Branchen oder Ländern dir wichtig sind.

Dann kannst du nach Risikoklassen auswählen, hierbei gibt der sogenannte Synthetic Risk and Reward Indicator (SRRI) an, wie hoch die Wertschwankungen des Fonds sind. Der SRRI wird mit einer EU-weit einheitlichen Methodik ermittelt und kann die Werte 1 bis 7 annehmen.

Dabei stehen höhere Werte für höhere Wertschwankungen. In der Regel sind mit höheren Wertschwankungen auch höhere Renditechancen verbunden. Ein SRRI von 1 bedeutet aber nicht, dass es sich um eine risikofreie Anlage handelt.

Weiterhin solltest du darauf achten, was der Fonds mit bspw. den über das Jahr hinweg erhaltenen Dividenden macht. Hier kannst du zwischen Fonds unterscheiden, die ihre Gewinne im Fonds behalten (thesaurierend) oder an dich auszahlen (Ausschüttend).

Kommen wir zur Frage, welche Kennzahlen es bei der Fondsauswahl gibt? 

  • Gebühren
  • laufende Kosten = Gebühren die pro Jahr zur Verwaltung des Fonds entstehen
  • Ausgabeaufschlag = Sog. Vertriebskosten, diese werden von deiner Einzahlung in den Fonds abgezogen. Diese erhält dann der Fondsvermittler (bspw. deine Bank oder dein Finanzberater) – i.d.R. 0 bis 5%
  • Allgemeine Daten:
    • Auflagedatum: Wann wurde der Fonds aufgesetzt. Bei älteren Fonds wird immer ein gewisses Knowhow des Managements unterstellt. (Muss aber nicht immer sein)
    • Fondsvolumen: Wie viel Geld wird in dem Fonds verwaltet? Ab einem Volumen von 1 Mrd. € spricht man von einem großen Fonds. Bei kleinen Fonds kann die Gefahr bestehen, dass sie irgendwann mit einem anderen Fonds fusionieren. Dein Geld bleibt dabei erhalten. Allerdings kann sich dann die Investitionsentscheidung des Fonds verändern.
    • Ob ein Fonds sich gut oder schlecht entwickelt, hat jedoch eher wenig mit seiner Größe zu tun. 
  • weitere Kennzahlen:
    • Performance: Meistens nach der BVI Methode berechnet und damit vergleichbar. Sie zeigt die Performance/den Gewinn, abzüglich der anfallenden laufenden Kosten (nicht der Ausgabeaufschläge) auf einem bestimmten Zeitraum an.
    • Sharpe Ratio: Kennzahl zur Messung, inwiefern der Fonds das eingegangene Risiko auch in Form von Gewinn “bezahlt” hat. Ein Wert über 1 bedeutet, der Fonds hat das eingegange Risiko durch Gewinne ausgeglichen. Liegt der Wert zwischen 0 und 1 bedeutet das, dass der Fonds zwar Gewinne erzielt hat, jedoch nicht in der Höhe, dass diese das eingegangene Risiko ausgeglichen haben. Du bist sozusagen zu viel Risiko eingegangen, hinsichtlich dem Gewinn, den du erhalten hast. Ist die Ratio unter 0 hat der Fonds nicht mal den Gewinn erwirtschaftet, den du mit einer vollständig sicheren Anlage gehabt hättest (Finger also weg!) 
    • Volatilität: Bezeichnet die Stärke der Schwankung, welche der Fonds in einem Jahr oder länger hinlegt. Je höher der prozentuale Wert umso stärker ist die Schwankung. I.d.R. bei einem Aktienfonds zwischen 10-30 %.
    • Maximum Drawdown: Zeigt den größten Verlust des Fonds innerhalb des vorgegebenen Zeitraums an.
    • Alpha-Faktor: Mit diesem kann die Qualität des Fondsmanagements gemessen werden. Denn dieser misst den Mehrgewinn des Fonds gegenüber einer Benchmark. Diese Benchmark ist meistens ein bestimmter Index. Bei einem Fonds der überwiegend in deutsche Aktien investiert, wäre hier die Benchmark der DAX. Bedeutet in diesem Beispiel, wenn der Alpha-Wert einen positiven Wert annimmt (Bspw. 1%), hat der Fonds die Rendite des DAX, um 1% übertroffen. Das Fondsmanagement hat also eine gute Arbeit geleistet. Sollte der Wert unter bzw. gleich 0 sein, eher Finger weglassen, da das Fondsmanagement es nicht geschafft hat, durch eine bestimmte Auswahl der Aktien einen größeren Gewinn zu erwirtschaften. 

Diese Kennzahlen können dir bei der Auswahl deines Fonds helfen, egal ob du ihn selber auswählst oder durch einen Berater auswählen lässt, dich zu entscheiden.

Wichtig ist, dass du dir vor allem über die Fragen am Beginn ausführlich Gedanken machst und dann deine Wahl triffst. 

Wie immer ein Zitat am Ende: Heute von dem Investor Ralph Wagner:

Die Zeit ist dein Freund; Emotionen (der Impuls, die Handlung) dein Feind

Ralph Wagner

Bleibt informiert, eiskalt und ehrlich! 

DISCLAIMER:

Dieser Beitrag stellt keine Anlageberatung gem. §63 ff. WpHG dar, sondern dient lediglich der Information und Unterhaltung!


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 August 15, 2020  30m