Finanz Sorbet

Mit dem Podcast Finanz Sorbet werden jede Woche neue Themen der Finanzwelt beleuchtet. Angefangen bei den Basics, hinzu aktuellen Themen und Mythen rund um das Investieren. Auf der Website finden sich alle Themen zum Nachlesen und auf Instagram bleibt ihr immer auf dem neusten Stand! Hört rein! Wir freuen uns wenn ihr uns bei diesem Projekt begleitet. Wie immer - Eiskalt. Ehrlich. Informativ. - Finanz Sorbet Lukas und Patrick

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Folge 13 – Ausbildungsstart: Was ändert sich jetzt alles für Dich?


Jetzt im September starten viele ihre Ausbildung und manche von euch haben vielleicht schon eine begonnen. Was musst du jetzt alles aus finanzieller Sicht beachten?  Was verändert sich? Brauchst du Versicherungen? – Wenn ja, welche? Welche Vorteile kannst du dir sichern? Was kann auch warten bis du ausgelernt bist? All das klären wir in der heutigen Folge!

Wir versuchen dir eine Checkliste an die Hand zu geben, damit du weißt, was du brauchst und was nicht unbedingt.

Fangen wir mit der ersten Frage an, was verändert sich jetzt für Dich? 

Der Start der Ausbildung bringt auch viele Veränderungen mit sich. Du verdienst vielleicht dein erstes Geld, bist unabhängiger oder wohnst evtl. auch alleine. Es kommen aber auch finanzielle Themen auf dich zu. 

Versicherungen: 

Versicherungen sichern im Idealfall immer eine nicht vorhersehbare Gefahr ab. Das kann ein Unfall sein oder die Gefahr, dass du nicht mehr in deinem Beruf, den du gerade erlernst, arbeiten kannst. Du kannst auch aus versehen jemandem ungewollt einen Schaden zufügen. Theoretisch kannst du dich gegen Alles und Jeden versichern. Ob das allerdings notwendig ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. 

Wichtig ist allerdings, dass du deine Fähigkeit zu arbeiten und deine Gesundheit sicherst, und den Schaden, den du anderen unabsichtlich zufügen könntest, minimierst.

Jetzt fragst du dich sicherlich, wie das geht. Deswegen haben wir hier mal ein paar absolut essenzielle Versicherungen:

  1. Private Haftpflichtversicherung => Absolutes MUSS. Diese Versicherung übernimmt die Kosten, die entstehen wenn du jemand anderem einen Schaden zufügst. Bsp.: Du schlägst aus versehen das Handy von einer/einem Freund*In vom Tisch und es geht kaputt oder noch schlimmer, du verletzt aus versehen jemanden und ihm oder ihr entstehen hohe Kosten, die du übernehmen musst. Diese Kosten übernimmt die Haftpflichtversicherung. 

Tipp: Je nachdem, bist du bis zum Ende deiner Ausbildung über die Haftpflichtversicherung deiner Eltern abgesichert, dass musst du jedoch unbedingt abklären. Andernfalls solltest du selber eine abschließen. Eine gute Haftpflicht kostet zwischen 40€ und 60€ pro Jahr. 

 

2. Krankenversicherung => Ebenso absolutes Muss und sogar Pflicht in Deutschland

-In Deutschland hast du die Möglichkeit dich privat und gesetzlich zu versichern. Die private Krankenversicherung ist meistens nur Selbständigen und Personen, die ein hohes Einkommen haben, vorenthalten. 

-Da du für eine Ausbildung angestellt bist und wahrscheinlich noch nicht mehr als 4.700€ pro Monat (Ab da kannst du sich als Angestellter privat Krankenversichern) verdienst, musst du dich gesetzlich krankenversichern.

-Die Krankenversicherung übernimmt Kosten, die im Falle einer Krankheit, einer Operation oder ähnlichem, bei dir entstehen können.

-Zu den größten deutschen gesetzlichen Krankenkassen gehören die AOK, Techniker Krankenkasse, IKK, Barmer und die verschiedenen Betriebskrankenkassen (BKK)

-Von der Leistung sind die meisten Krankenkassen gleich, ebenso von den Kosten. Die Leistungen der einzelnen Krankenkassen kann man gut über deren Websites vergleichen.

 

3. Berufsunfähigkeitsversicherung => wichtig

-Hier wird deine Fähigkeit, in einem bestimmten Beruf zu arbeiten, (i.d.R. den du lernst bzw. erlernt hast) abgesichert. 

-Bsp.: Du bist Koch und kannst nach einem Unfall nicht mehr laufen. Da du als Koch jedoch mehr oder weniger den ganzen Tag stehen musst, kannst du deinem Beruf nicht mehr nachgehen. Du erhältst zwar dann vom Staat eine kleine Rente, allerdings kann dennoch von dir verlangt werden, dass du ein paar Stunden am Tag einer anderen Tätigkeit nachgehst. Dann aber in einem Beruf, in dem du nicht stehen musst. 

-Die BU zahlt dir dann eine monatliche Rente. Den Betrag dieser Rente legst du im Vorfeld fest und sollte mind. 1000€ betragen bzw. ca. 60-80% deines Gehalts. 

-Der Preis für eine BU hängt von deinem Beruf, deinem Alter, sowie der Höhe der Rente ab. Deswegen kann es sinnvoll sein die BU schon relativ früh abzuschließen, da du dir damit das Eintrittsalter sicherst und nicht später einen wesentlich höheren Beitrag zahlen musst.

Alle anderen Versicherungen wie Unfallversicherungen, Rechtsschutz- oder Pflegeversicherungen sind sicherlich sinnvoll, allerdings nach unserer Meinung nicht absolut essentiell zu Beginn der Ausbildung.

Finanzen:

Nachdem wir das mit den Versicherungen geklärt haben, stellt sich jetzt natürlich die Frage, wie du deine Finanzen regeln solltest. Hierzu ein paar wichtige Themen, die du unbedingt beachten solltest. 

 

Girokonto

-Wahrscheinlich hast du schon ein Konto bei einer Bank. Hier gibt es, so lange du in der Ausbildung bist, kostenlose Varianten.

 

VL – Vermögenswirksame Leistungen

-Vermögenswirksame Leistungen, sind monatliche Zahlungen, die die meisten Arbeitgeber ihren Mitarbeitern ausbezahlen, i.d.R. bis zu 40€. 

-Diese kannst du entweder in einen Fonds einzahlen lassen oder in einen Bausparvertrag (Möglichkeit zu sparen, um sich später mal ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen)

-Während der Ausbildung erhältst du sogar noch eine Förderung von max. 80€ pro Jahr beim Fondssparen und max. 43€ pro Jahr beim Bausparen.

-Wichtig, du erhältst die VL nur, wenn du einen solchen Sparvertrag abschließt.

 

Sparen

-Da du jetzt regelmäßig Geld verdienst, macht es Sinn, Geld zu sparen.

-Eine gute Richtgröße sind ca. 10% deines Gehaltes. Mit diesem Geld macht es Sinn, ein finanzielles Polster aufzubauen. Davon kann ein Teil für ein neues Auto oder eine Reise sein und ein anderer Teil für dein Alter. Je früher du nämlich mit der Vorsorge für das Alter beginnst, umso entspannter ist es für dich, wenn du irgendwann in Rente gehst. Lass dich hierbei nicht von der langen Zeit einschüchtern.

 

Dauerauftrag

-Wenn du zur Miete wohnst, ist das eine sehr gute Möglichkeit. Ein Dauerauftrag überweist automatisch an einem von dir festgelegten Tag bspw. jeden Monat, einen bestimmten Betrag von deinem Konto. 

-So musst du dich nicht darum kümmern, die Miete zu überweisen bzw. kannst es nicht vergessen! 

 

Vollmacht

-Grundsätzlich kannst nur du an dein Konto, sollte dir allerdings mal etwas passieren, gibt es keine Möglichkeit, dass bspw. deine Eltern etwas für dich regeln können. Unsere Empfehlung ist daher zum Beispiel deinen Eltern eine Vollmacht für dein Konto etc. zu geben.

-Diese ist kostenlos und erhältst du bei jeder Bank. 

Natürlich gibt es noch wesentlich mehr Möglichkeiten, allerdings sind das die Dinge, auf die du zu Beginn achten solltest. Was das Finanzielle angeht, bist du hiermit schon mal gut aufgestellt für die Ausbildung. 

In den kommenden Folgen werden wir einzelne Themen nochmal ausführlicher beschreiben, aber mindestens hast du jetzt schon mal einen guten Überblick. Wenn du Fragen zu einzelnen Themen hast, schreibe uns gerne hier oder auf Instagram.

Und wie immer zu guter Letzt ein Zitat. Heute von einem Vordenker der Aufklärung, John Locke:

 „Arbeit um der Arbeit willen ist gegen die menschliche Natur”

John Locke

Bleibt informiert, eiskalt und ehrlich!

DISCLAIMER:

Dieser Beitrag stellt keine Anlageberatung gem. §63 ff. WpHG dar, sondern dient lediglich der Information und Unterhaltung!


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 September 5, 2020  35m