Traumatische Erlebnisse und ihre psychischen Folgen können unbewusst über Generationen hinweg weitergegeben werden. Welche Rolle spielt mangelnde Kommunikation dabei? Und können die modernen, digitalen Kommunikationsmöglichkeiten helfen, Nähe und Austausch zwischen den Generationen zu schaffen?
Anna Katharina Hahn entwirft in »Aus und davon« ein weites Panorama zwischen den vier Generationen einer Familie im 21. Jahrhundert, die immer weiter in die Sprachlosigkeit abdriftet. Sie behandelt dabei die Frage, ob und wie eine Familie trotz großer räumlicher und emotionaler Distanz in Kontakt bleiben kann. In ihrem Roman »Herzklappen von Johnson & Johnson« erzählt Valerie Fritsch von Almas Sohn Emil, der wegen eines Gendefekts keinen Schmerz empfinden kann. Auf der Suche nach den Gründen begibt sich Alma tief hinein in die eigene Familiengeschichte – und in das Schweigen, das sie umhüllt.
Auch in Maya Lasker-Wallfischs Buch »Briefe nach Breslau« geht es um das Schweigen zwischen den Generationen und um ein Trauma, das nicht verarbeitet werden kann.
Die Mutter der Autorin überlebte den Holocaust, spricht jedoch nie darüber. In einem Versuch der Rettung schreibt Maya Lasker-Wallfisch Briefe an die verstorbenen Großeltern und macht so erfahrbar, wie ein transgenerationales Trauma das eigene Leben bestimmen kann. Auch Joshua Groß’ Roman »Flexen in Miami«, der vor Kurzem im Verlag Matthes und Seitz Berlin erschien, beschäftigt sich mit Familie, Beziehungen und Kommunikation im Zeitalter der Smartphones.
Die Bücher der Folge: