Talk mit Can Arslan über Zahlungsmöglichkeiten in der Praxis
Einleitung:
Der deutsche Tiermedizin-Markt ist einer der größten in Europa und wächst stetig. Der klassische Weg die Dienstleistungen der Tierärztinnen und Tierärzte zu entlohnen, ist die Barzahlung bzw. die Zahlung auf Rechnung oder via EC-Karte. In der heutigen Folge wollen wir uns, gemeinsam mit unserem Gast Can Arslan (https://www.smarttec.biz), über die Möglichkeiten von digitalen Zahlungsmethoden unterhalten. Die Relevanz des Themas war schon vor der Corona-Krise gegeben, hat sich seitdem aber nochmal deutlich verstärkt. Es ist davon auszugehen, dass die digitalen Zahlungsmethoden uns in den nächsten Jahren in so gut wie allen Teilbereichen weiterhin intensiv begleiten werden.
Um was wird es in der Folge gehen und weshalb ist dies ein so wichtiges Thema?!
Banküberweisungen von Drittanbietern und PayPal erheben eine prozentuale Transaktionsgebühr. Sowohl Giropay als auch die Banküberweisungssysteme erheben eine prozentuale Gebühr und eine feste Gebühr für jede Transaktion. Sie können dann vom Kunden nicht mehr storniert werden, was für den Händler ein Vorteil ist, für den Kunden aber nicht so gut ist. Während sie in Großbritannien und den Vereinigten Staaten sehr beliebt sind, machen Kredit- und Debitkartenzahlungen nur etwa 10% aller Online-Transaktionen in Deutschland aus und es wird erwartet, dass sie in den kommenden Jahren zurückgehen werden. Tatsächlich haben nur 25% der Deutschen überhaupt eine Kreditkarte! Paydirekt ist ein relativ neues Zahlungssystem, das Ende 2015 von den größten deutschen Banken eingeführt wurde. Es ermöglicht es dem Kunden, Online-Waren über das eigene Bankensystem und nicht über einen Dritten zu bezahlen, und bietet sowohl Händlern als auch Verbrauchern Anreize wie die Abschaffung von Transaktionsgebühren. Trotz der Beliebtheit von Barzahlung oder EC-Kartenzahlung werden Zahlungen in Form von E-Wallets immer häufiger genutzt. Es wird im E-Commerce-Sektor erwartet, dass Online-Transaktionen über PayPal, Apple Pay und Android Pay in den kommenden Jahren die Banküberweisungen überholen. Die Nutzung von Smartphones nimmt in Deutschland rapide zu, was ein weiterer treibender Faktor für die zunehmende Nutzung der E-Wallet-Zahlungsmethode sein könnte. Das mobile Einkaufen hat sich durchgesetzt und sofortige Zahlungen entsprechen den Bedürfnissen moderner Verbraucher. Hierzu hat sicherlich in den letzten Monaten ebenfalls die Covid-19-Pandemie einen Teil beigetragen, wobei vermehrt auf kontaktlose Zahlungen gesetzt wird.
Folgende Fragen an Can werden über die Folge hinweg behandelt:
Fazit
Allgemein sieht es so aus als gäbe es die vielfältigsten Zahlungsmethoden. Um Leistungen und Entgelte praktizierender Tierärzteinnen zu bezahlen, sollte im Allgemeinen die Zahlungsmethode zur Praxis/Klinik passen. Außerdem ist es stark vom „Volumen“ abhängig, ob sich die Integration einer digitalen Zahlungsmethode bzw. der Komplettlösung des „Payment Service Providers“ überhaupt lohnt. Hier sollte sich vorab definitiv Rat von entsprechenden Experteninnen geholt werden! Sonst steht der Aufwand im schlimmsten Fall nicht im Verhältnis zum Ertrag!
Das Cash-Flow-Management könnte durch Aufwände in der Nachverfolgbarkeit und/oder Rückbuchen erschwert werden. Allerdings werden sich viele der Patientenbesitzer*innen digitale Zahlungsmethoden wünschen und es ist anzunehmen, dass diese in der Zukunft auch bevorzugt werden.
Vielleicht können mehrere Zahlungsmethoden auch eine gute Möglichkeit sein, schneller und zuverlässiger an sein Geld für die erbrachte tierärztliche Dienstleistung bzw. Waren zu gelangen. Außerdem ist davon auszugehen, dass auch die Thematik der digitalen Zahlungsmethoden eine ist – nebst Online- und Social Media Marketing - über die jüngere Zielgruppen vermeintlich angesprochen werden. Dies könnte der eigenen Praxis wiederum entsprechende Wettbewerbsvorteile bieten.
Wie so oft, können auch hier keine Pauschalaussagen getroffen werden. Fakt ist, dass es sich jetzt schon lohnt sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen!