Antipöse Stücke

Ein Podcast mit Antje Kröger und Katharina Sophie Hautmann. Jede zweite Woche sprechen wir in unserem Podcast über das Dicksein in einer Welt der normierten, gesund-schlanken Körper. Wir reden über Gewichtsdiskriminierung, Lookismus und Fatshaming, über leidliche und wunderbare Erfahrungen aus zwei verschiedenen Lebensrealitäten. Wir sind zwei Frauen aus Leipzig. Künstlerinnen, freischaffend, Arbeitstiere, feministisch, kreativ, feinsinnig, politisch, laut, bunt, unangepasst, dick. In unserem Podcast nehmen wir kein Blatt vor den Mund und benennen genau, was uns ankotzt, was wir uns wünschen, was gar nicht geht und was noch passieren muss. Wir solidarisieren uns mit Allem abseits der Norm. In einer Gesellschaft, in der der weibliche Körper als fuckable kategorisiert und mit patriarchischer Hingabe be- und entwertet wird, stellen wir uns auf die Barrikaden. Mit Worten. Mit Ideen. Mit emotionaler Schonungslosigkeit. https://antipoesestuecke.de/

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episode 3: Staffel Eins // Stück Drei // Was macht denn die Dicke hier?


Stigmatisierung & Diskriminierung von dicken Menschen

BMI – Kritik an dieser scheinbar festen Instanz

BMI – Song von Ingried Diem https://www.youtube.com/watch?v=UAD5PKTf_XU

Nachtrag zu Stück Eins:

DER GERICHTSHOF DER EUROPÄISCHEN UNION entschied am 18.12.2004

Fettleibigkeit kann als Behinderung im Beruf gelten. Dies sei der Fall, wenn jemand durch sein Gewicht auf die Dauer körperlich, geistig oder psychisch so stark beeinträchtigt ist, dass er nicht gleichberechtigt mit anderen seinen Beruf ausüben kann. Dann greife auch der im EU-Recht verankerte Schutz vor Diskriminierung, entschieden die Richter in Luxemburg (Rechtssache C-354/13). Dies gilt unabhängig davon, ob der Betreffende möglicherweise selbst zu der Behinderung beigetragen hat.

Literatur: Fat Studies in Deutschland. Hohes Körpergewicht zwischen Diskriminierung und Anerkennung. Autoren: Lotte Rose und Friedrich Schorb, 2017 im Beltz Juventa-Verlag erschienen

Diskriminierung auf Grund eines hohen Körpergewichts passiert täglich, überall und sie betrifft immer mehr Menschen.

Das Ergebnis einer repräsentativen Telefonumfrage aus dem Jahr 2015 mit über 3000 Teilnehmer*innen in Deutschland ergab, dass 7,3 Prozent der, alle Gewichtsklassen umfassenden, Befragten Diskriminierungserfahrungen aufgrund ihres Körpergewichts gemacht hatten

In den USA erhöhte sich der prozentuale Anteil der Personen, die in repräsentativen Umfragen Gewichtsdiskriminierung beklagten zwischen 1996 und 2006 (innerhalb von 10 Jahren) von 7 auf 12 Prozent

Gewichtsdiskriminierung ist insbesondere bei Frauen inzwischen ähnlich weit verbreitet wie die Diskriminierung aufgrund der Ethnie, des Geschlechts und des Alters

KATHI: „In den letzten Jahren wurde es akzeptiertert, so durch die Öffentlichkeit zu laufen.“

FETTE SAU – Ich bin fassungslos. (Ulle)

Ich bin nicht gewillt, es hinzunehmen, dass Menschen im öffentlichen Raum beleidigt werden! (Antje)

Mich treffen Beleidigungen immer, natürlich! Ich reagiere auf Wut immer mit Tränen (Kathi)

Mount Ulle (Ulle war über Jahre Kellnerin mit Stammkundschaft, am Ende dieser Zeit erfuhr sie von einer Freundin ihren Spitznamen) DAS IST VERRAT.

Dicksein als Erkennungsmerkmal

Die Kleine oder die Fette? (Männergespräch nach einem One-Night-Stand)

Babyspeck schützt vor Frieren nicht!

Bewusstsein fehlt zwischen Humor und Verletzung Ich bin Gerechtigkeitsfetischistin! (Antje)

Eine quantitative Studie mit Schüler/innen aus den USA, Kanada und Island kommt zum Ergebnis, dass mehr als drei von vier Schüler/innen Gewichtsdiskriminierung für ein sehr ernstes Problem halten. Über die Hälfte gibt an, dass es die häufigste Form der Diskriminierung an ihrer Schule ist, häufiger als Diskriminierung aufgrund der Ethnie, Religion, geschlechtlicher Orientierung, Schulleistungen, Familieneinkommen, Behinderung und anderen Gründen zusammen

Gewichtsdiskriminierung findet sich in allen gesellschaftlich relevanten Bereichen: am Arbeitsplatz, in Kindergarten/Schule/Uni, in Freundschaftsbeziehungen, in Partnerschaften und intimen Beziehungen, in Familien, in den Medien

Sportunterricht in der Schule: Spießrutenlauf

Ulle und Kathi hatten keine so tolle Schulzeit, Antje mochte immer sehr gerne in die Schule gehen bis die Pubertät einsetzte

Die dicke Tilla Film (1982) https://www.youtube.com/watch?v=-D1d5ILjP5U

Als erstes nehmen dich Menschen über dein Äusseres wahr, bist du angekommen in einer Situation, wird dies irrelevanter.

Was sind die Folgen von Stigmatisierung? Muss ich mich als Dicke mehr beweisen? (Kathi sagt JA, Antje NEIN)

Dicksein im Jobcontext Dicksein und Gesundheitswesen: Im Gesundheitswesen hat Gewichtsdiskriminierung negative Auswirkungen auf die Nutzung und die Qualität von medizinischen (Vorsorge-) Untersuchungen und damit direkten Einfluss auf den Gesundheitszustand der Betroffenen

Ich drücke mich vor der Vorsorgeuntersuchung (Kathi und Ulle)

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Für unsere Eröffnungsmelodie stellen uns Fett&Zucker ihren Song "weight - watching" zur Verfügung.

https://fettzucker.bandcamp.com/track/weight-watching


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 January 10, 2020  1h12m