Die Veden bilden den Ursprung und die Basis des Hinduismus, die Upanishaden bilden den letzten Teil und sind eine Sammlung von Texten, sie enthalten die Mystik und Philosophie der Veden.
Upanishaden- der letzte Teil der VedenSchon die älteste der vielen Texte weist auf das Thema dieser Texte hin, denn in der Brihadaranyaka Upanishad aus dem 8. Jahrhundert v.Chr. steht, dass bekannte „Asato Ma“- Mantra mit folgender Übersetzung:
„Führe uns vom unwirklichen zur Wahrheit,
von der Dunkelheit zum Licht,
von der sterblichkeit zum ewigen Leben.“
Und so geht es in diesen Texten um Erkenntnis und Erleuchtung, bzw. darum wie man im spirituellen Sinne Freiheit erreichen kann. Sie befassen sich hauptsächlich mit Atman und Brahman sowie Metaphysik und sie sind meist in Dialogform verfasst. Sie bilden den Kern des Hinduismus und das Fundament der indischen Philosophie.
Upanischaden – Quelle des Yoga und Mystik des HinduismusDie Veden bestehen aus 4 Teilen die jeweils in 4 Abschnitte eingeteilt sind, der jeweils letzte Abschnitt wird als „Upanischaden“ bezeichnet.
Das Wort setzt sich aus mehreren Teilen zusammen:
Also „zu den Füßen sitzend“- was auf die direkte Vermittlung der Lehre vom Guru zum Schüler hindeutet, das Wort wird auch gedeutet als „esoterische Unterweisung“ und „geheime Lehre“.
Füße sind in der indischen Mythologie auch ein Symbol für Gott und die höchste Weisheit, so sitzt man also bei der Lektüre der Upanishaden zu Füßen Gottes um die höchste Lehre der Rishis des Hinduismus zu empfangen, denn nur wenn wir die Weisheit direkt von einem geeigneten Lehrer empfangen, können wir sie auch richtig verstehen.
Der große Indologe Paul Deussen formuliert:
„Schon das Wort „Upanishad“ weist auf die spezielle Überlieferungs- oder Einweihungstradition hin. Es setzt sich aus den Silben „Upa“ (nahe), „Ni“ (nieder) und „Shad“ (sitzen) zusammen und beschreibt eine Lehrer-Schüler-Situation, in welcher der Schüler neben seinem verehrten Meister sitzt und dessen Lehre lauscht.“
Upanishaden sind Vedanta!Die Upanishaden werden auch als Vedanta bezeichnet, da sie der letzte Teil der Veden sind:
Also Vedanta ist die Lehre aus den Upanishaden, wobei verschiedene Meister unterschiedliche Interpretationen dieser Texte formuliert haben, die dann als verschiedene Richtungen des Vedanta bezeichnet werden, z.B. Advaita Vedanta von Adi Shankaracharya.
Kurzer Vortrag über die Bedeutung der UpanishadenDiesen Vortrag habe ich im Rahmen eines Satsang gegeben:
https://vedanta-yoga.de/wp-content/uploads/2016/04/Upanishaden.mp3 Die vier Veden enthalten UpanishadenEs gibt vier verschiedene vedische Textsammlungen die ursprünglich zu verschiedenen Traditionslinien gehörten und später zusammengefasst wurden. Es wird gesagt, dass die Veden „apaurusheya“ sind, also nicht von Menschen gemacht, sondern nur von den alten Rishis empfangen wurden.
Swami Sivananda schreibt dazu:
„Der Rishi selbst schrieb nichts von sich nieder. Er hat es sich nicht ausgedacht. Er war der Seher von Gedanken, die bereits existierten. Er war nur der spirituelle Entdecker des Gedankens. Er ist nicht der Erfinder des Veda.“
Die Veden wurden ursprünglich nicht aufgeschrieben, sondern auswendig gelernt und so an die jeweils nächste Generation weiter gegeben, dazu brauchte man pro Veda etwa 7 Jahre. Erst ab dem 5. Jahrhundert n.Chr. wurden die Texte auch aufgeschrieben, aber als Geheimwissen für die obere Kaste der Brahmanen zurückgehalten.
Die vier Veden sind:„Der Rig-Veda, ist das älteste Buch der Welt. Für die heiligen Hymnen der Brahmanas gibt es in der Weltliteratur keinen Vergleich; und ihren Erhalt kann man gut und gerne wundersam nennen.“ Max Müller
Jeder dieser einzelnen Vedas besteht wiederum aus vier Abschnitten:
Auch diese vier Abschnitte enthalten jeweils verschiedene Schwerpunkte:
Es gibt verschiedene Unterteilungen der Upanishaden, die ich hier aufführen möchte, zunächst Mal die wichtigste:
Muktika UpanishadenEs gibt weit über 200 Texte die als „Upanishaden“ bezeichnet werden, von denen 108 als offiziell anerkannt gelten, sie gehören damit zu den so genannten „Muktika-Upanishads“ die definiert wurden im Muktika Kanon.
In der Muktika Upanishade steht folgender Vers der ein wenig Ordnung in die Hierarchie der Texte bringt, diese dort aufgeführte Liste der Upanishaden wird allgemein anerkannt.
„Auf welche Art kann Kaivalya erreicht werden? Eine ausreichende Antwort hierzu bietet die Mandukya-Upanishad. Sollten immer noch Unklarheiten bestehen, so studiere die zehn Mukhya-Upanishaden. Du wirst unverzüglich Wissen erlangen und alsbald meinen Aufenthaltsort erreichen. Bist du aber immer noch nicht sicher, dann ziehe die 32 Upanishaden zu Rate und halte inne. Trachtest du nach Erlösung vom Kreislauf der Verkörperungen, dann lies alle 108 Upanishaden. Vernehme hiermit ihre Ordnung:“ Muktika Upanishad 1.26-29
Mukhya UpanishadsDie ältesten 10 werden „Mukhya-Upanishads“ genannt, das Wort Mukhya bedeutet: „führend, vorrangig, hauptsächlich, herausragend“ Die Mukhya Upanishaden werden zusammen mit der Bhagavad Gita und dem Brahma Sutra als „Prashnatrayi“ bezeichnet, die „drei Quellen“ der verschiedenen Vedanta-Lehren.
Hier die 1o Mukhya Upanishaden die auch als „Dashopanishad“ bezeichnet werden, also die 10:
Alle diese 10 werden auf die Zeit vor Christi Geburt datiert, wobei die letzten beiden, also Chandogya und Brihadaranyaka als die ältesten gelten, sie werden auf ca. 800 v.Chr. datiert. Es gibt noch viele weitere Einteilungen, neben den 10 Mukhya Upanishads gibt es noch 11 weitere sog. Samanya Vedanta Upanishads, diese insgesamt 21 Upanishaden werden von allen Vedanta-Schulen als „Shruti“, also „offenbarte Schrift“ akzeptiert.
Neben den genannten 10 Mukhya-, 21 Samanya Vedanta- und den übergeordneten 108 Muktika Upanishads gibt es noch weitere Sorten von offiziellen Upanishaden:
Wie gesagt gibt es noch viele weitere Upanishaden die nicht zu den Muktika Upanishads gezählt werden…
„Es ist die belohnendste und erhabenste Lektüre, die auf der Welt möglich ist: sie ist der Trost meines Lebens gewesen und wird der meines Sterbens sein.“ Schopenhauer
„Die eine Gottheit verbirgt sich in jedem Lebewesen, dennoch durchdringt Er alles und ist das innerste Wesen in Allem. Er vollbringt jede Arbeit und hat seinen Wohnsitz in Allem. Er ist das Zeugnis ablegende Bewusstsein, formlos und unsterblich.“ Svetashvatara 6.11
„Brahman, die universale Essenz, ist das Allem innewohnende Selbst. Es ist wahrlich die Wirklichkeit von Leben und Erleuchtung. Wenn der Mensch Brahman erkennt, wird er erleuchtet. Es gibt keinen Weiseren als den, der die innere Göttlichkeit erkannt hat. Er verrichtet alle täglichen Arbeiten als Ausdruck seines göttlichen Selbst und seine Freude ist von Universeller Liebe durchdrungen. Er ist ein echter Kriyavan, der Weiseste unter den weisen Menschen.“ Mundaka 3.1.4.
„Wer nur einen Vers der Upanishaden mit Hingabe studiert wird den Zustand der Vereinigung mit mir erreichen. Selbst Weisen gelingt dies nur mit Mühen.“ Muktika Upanishad, 1.1.14