Ist das Kultur oder kann das weg?

Ist das Kultur oder kann das weg? – Was ist eigentlich Kultur? Brauchen wir sie wirklich? Was gibt uns Kultur? Und was ist sie uns wert? Diese und viele andere Fragen soll der neue Audiopodcast von Sarah Thöle und Felix Grädler beantworten. Die Motivation zu diesem Podcast entstand während der Corona-Krise, als immer deutlicher wurde, dass sowohl der Kultur selbst als auch den Kulturakteur*innen eine Lobby und damit dringend benötigte Unterstützung der Politik fehlt. Gleichzeitig hat die Krise aber auch für eine neue Wertschätzung von kulturellen Einrichtungen und Angeboten gesorgt und eine gesellschaftliche Debatte über ihren Wert losgetreten. In diese Diskussion wollen wir einsteigen und sie mit unserem Podcast vorantreiben. Sarah Thöle ist freie Kulturschaffende und bewegt sich mit ihren Projekten immer wieder auf schmalen Pfaden zwischen Hoch- und Subkultur. Felix Grädler dagegen betreibt mit der halle02 eine der größten Musikspielstätten Süddeutschlands und ist glühender Vertreter des Live-Musik-Erlebnisses. Im Gespräch zwischen dem vermeintlich ungleichen Duo werden aktuelle und zeitlose Themen der Kultur diskutiert...

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episode 4: Theater, das Publikum und das Geld.


Wieso Theater viel Geld kosten, warum das Publikum sich angeblich benehmen soll und was das Theater mit der Stadt zu tun hat.

Claus Peymann, aus dem Jahr 1995: “Kunst ist immer staatsfeindlich. Es gibt keine Kunst, die den Staat bejaht. Kunst ist immer subversiv” und “Wir kriegen das Geld vor allem, um Widerstand zu leisten gegen die Mächtigen, gegen die schlechten Sitten, gegen die Korruption, gegen das Verbrechen, gegen den Faschismus, gegen den Antisemitismus"

Die Notwendigkeit des Theaters erklärt sich vielleicht anhand eines Beispiels aus dem Jahr 1945: 130 000 Menschen lebten buchstäblich in Trümmerhaufen, zu dem sich noch 3,8 Millionen Kubikmeter Schutt türmten. Menschen lebten in hergerichteten Kellerlöchern zwischen Bombenkratern und Schutthalden. Im Arbeitsbericht „ 4 Jahre in Zahlen“ schrieb der Dramaturg Dr. K.F. Reinking: „ Es gehört zu den unerklärlichen Vorgängen dieser qualvollen Zeit, dass sich in Mannheim, wie anderwärts, Menschen fanden, die durch die Tat bewiesen, dass auch auf der verbrannten Erde die Einwohner einer Stadt nicht ohne geistige Nahrung leben wollten und dass, unabhängig von allen materiellen Voraussetzungen, das deutsche Theater eine lebendige Kraft soweit ungebrochen sei, dass es trotz Hypothek des Krieges, unserer politischen Vergangenheit, seiner zerstörten Spielstätten und seiner zerstreuten Ensembles willens sei, sich in einer aus dem Nichts schöpfenden Improvisation zu sammeln und einen Spielbetrieb zu wagen“ Der Intendant Carl Onno Eisenbart war der einzige Intendant, der es schaffte ohne Zuschüsse sogar einen Überschuss zu erwirtschaften.

Auszug aus "Das Nationaltheater Mannheim 1779-1970." (Deutsch) Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1970 von Peter und Wolf Magin Martz (Autor)

Das Theater

https://www.thalia-theater.de/stueck/amarillo-2019

https://www.nw.de/nachrichten/kultur/kultur/4272151_Interview-Ulrike-Traub-ueber-Nacktheit-im-Theater.html

Das Publikum

http://www.fachverband-kulturmanagement.org/wp-content/uploads/2014/01/03_DasTheaterpublikum.pdf Sanierung/Investitionen

https://www.die-deutsche-buehne.de/was-will-das-publikum

https://www.kulturmanagement.net/Themen/Das-Publikum-von-Theater-und-Oper-Soziale-Zusammensetzung-und-die-Wirksamkeit-von-Zugangshuerden,2132

Publikumsstudie Karlsruhe 2011

Abitur oder sogar abgeschlossenes Studium 67,90% Rentner 42,40% Netto! Einkommen über 2.500€ 40,9 % über 61 Jahre alt 51,20%

davon Vollpreis 33,2 Abo 24,4 Besucherorganisationen 7,1 Schülerkarten 20,2 sonstige Rabatte 6,2 Freikarten und Dienstplätze 7,2

**Das Geld **

https://elib.suub.uni-bremen.de/diss/docs/00010653.pdf

https://www.welt.de/print-wams/article609373/Warum-koennen-sich-staedtische-Theater-nicht-selbst-finanzieren.html

Mannheim https://www.nationaltheater-mannheim.de/de/sanierung/fragen_antworten.php 240 Millionen ohne Ersatzspielstätte

Karlsruhe http://sanierung.staatstheater.karlsruhe.de/ 500 Millionen

Stuttgart https://www.staatstheater-stuttgart.de/sanierung/ 1 Milliarde

Vergleichskosten Neckarufertunnel Heidelberg 170 Millionen Elbphilharmonie 866 Millionen Konferenzzentrum Heidelberg 100 Millionen Kita 100 Plätze x Millionen

Dauerhafter Betrieb

36.909.250 Besucher pro Jahr Subventionen pro Ticket im Schnitt 175€ pro Jahr

Vergleichskosten Nahverkehr 25 Millionen

Subenvtionen grob in Baden-Württemberg Mannheim 49 Mio Karlsruhe 74 Mio Stuttgart 87 Mio Heidelberg 25 Mio Ulm 14 Mio Heilbronn 12 Mio

Der Präsident des Deutschen Bühnenvereins Jürgen Flimm in einer Pressemitteilung: “Die Mittel zur Theaterfinanzierung sind keine Subventionen, sondern dienen wie alle Steuergelder der Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe.

Sonstiges

https://www.cicero.de/kultur/das-theatersterben-deutschland-der-letzte-vorhang/58601

https://www.tagesspiegel.de/kultur/theatersterben-deutsche-demografische-republik/9501826.html

https://www.tagesspiegel.de/kultur/kulturfoerderung-neu-denken-raeume-fuer-traeume/26621882.html

https://m.tagesspiegel.de/kultur/wie-gerecht-ist-der-orchesterbetrieb-die-corona-krise-macht-ein-zwei-klassen-system-sichtbar/26626380.html

https://m.tagesspiegel.de/kultur/die-langfristigen-schaeden-des-lockdowns-der-knockout-der-kultur-dauert-laenger-die-verzweiflung-waechst/26658588.html?utm_referrer=http%3A%2F%2Fm.facebook.com%2F&fbclid=IwAR1Or5KGtDvGCFti3sGYYpLLyj2ij6LdQg_JcgHfxWiXHegynETAtC0Mjmk


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 December 20, 2020  1h13m