Wieso Theater viel Geld kosten, warum das Publikum sich angeblich benehmen soll und was das Theater mit der Stadt zu tun hat.
Claus Peymann, aus dem Jahr 1995: “Kunst ist immer staatsfeindlich. Es gibt keine Kunst, die den Staat bejaht. Kunst ist immer subversiv” und “Wir kriegen das Geld vor allem, um Widerstand zu leisten gegen die Mächtigen, gegen die schlechten Sitten, gegen die Korruption, gegen das Verbrechen, gegen den Faschismus, gegen den Antisemitismus"
Die Notwendigkeit des Theaters erklärt sich vielleicht anhand eines Beispiels aus dem Jahr 1945: 130 000 Menschen lebten buchstäblich in Trümmerhaufen, zu dem sich noch 3,8 Millionen Kubikmeter Schutt türmten. Menschen lebten in hergerichteten Kellerlöchern zwischen Bombenkratern und Schutthalden. Im Arbeitsbericht „ 4 Jahre in Zahlen“ schrieb der Dramaturg Dr. K.F. Reinking: „ Es gehört zu den unerklärlichen Vorgängen dieser qualvollen Zeit, dass sich in Mannheim, wie anderwärts, Menschen fanden, die durch die Tat bewiesen, dass auch auf der verbrannten Erde die Einwohner einer Stadt nicht ohne geistige Nahrung leben wollten und dass, unabhängig von allen materiellen Voraussetzungen, das deutsche Theater eine lebendige Kraft soweit ungebrochen sei, dass es trotz Hypothek des Krieges, unserer politischen Vergangenheit, seiner zerstörten Spielstätten und seiner zerstreuten Ensembles willens sei, sich in einer aus dem Nichts schöpfenden Improvisation zu sammeln und einen Spielbetrieb zu wagen“ Der Intendant Carl Onno Eisenbart war der einzige Intendant, der es schaffte ohne Zuschüsse sogar einen Überschuss zu erwirtschaften.
Auszug aus "Das Nationaltheater Mannheim 1779-1970." (Deutsch) Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1970 von Peter und Wolf Magin Martz (Autor)
Das Theater
https://www.thalia-theater.de/stueck/amarillo-2019
https://www.nw.de/nachrichten/kultur/kultur/4272151_Interview-Ulrike-Traub-ueber-Nacktheit-im-Theater.html
Das Publikum
http://www.fachverband-kulturmanagement.org/wp-content/uploads/2014/01/03_DasTheaterpublikum.pdf Sanierung/Investitionen
https://www.die-deutsche-buehne.de/was-will-das-publikum
https://www.kulturmanagement.net/Themen/Das-Publikum-von-Theater-und-Oper-Soziale-Zusammensetzung-und-die-Wirksamkeit-von-Zugangshuerden,2132
Publikumsstudie Karlsruhe 2011
Abitur oder sogar abgeschlossenes Studium 67,90% Rentner 42,40% Netto! Einkommen über 2.500€ 40,9 % über 61 Jahre alt 51,20%
davon Vollpreis 33,2 Abo 24,4 Besucherorganisationen 7,1 Schülerkarten 20,2 sonstige Rabatte 6,2 Freikarten und Dienstplätze 7,2
**Das Geld **
https://elib.suub.uni-bremen.de/diss/docs/00010653.pdf
https://www.welt.de/print-wams/article609373/Warum-koennen-sich-staedtische-Theater-nicht-selbst-finanzieren.html
Mannheim https://www.nationaltheater-mannheim.de/de/sanierung/fragen_antworten.php 240 Millionen ohne Ersatzspielstätte
Karlsruhe http://sanierung.staatstheater.karlsruhe.de/ 500 Millionen
Stuttgart https://www.staatstheater-stuttgart.de/sanierung/ 1 Milliarde
Vergleichskosten Neckarufertunnel Heidelberg 170 Millionen Elbphilharmonie 866 Millionen Konferenzzentrum Heidelberg 100 Millionen Kita 100 Plätze x Millionen
Dauerhafter Betrieb
36.909.250 Besucher pro Jahr Subventionen pro Ticket im Schnitt 175€ pro Jahr
Vergleichskosten Nahverkehr 25 Millionen
Subenvtionen grob in Baden-Württemberg Mannheim 49 Mio Karlsruhe 74 Mio Stuttgart 87 Mio Heidelberg 25 Mio Ulm 14 Mio Heilbronn 12 Mio
Der Präsident des Deutschen Bühnenvereins Jürgen Flimm in einer Pressemitteilung: “Die Mittel zur Theaterfinanzierung sind keine Subventionen, sondern dienen wie alle Steuergelder der Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe.
Sonstiges
https://www.cicero.de/kultur/das-theatersterben-deutschland-der-letzte-vorhang/58601
https://www.tagesspiegel.de/kultur/theatersterben-deutsche-demografische-republik/9501826.html
https://www.tagesspiegel.de/kultur/kulturfoerderung-neu-denken-raeume-fuer-traeume/26621882.html
https://m.tagesspiegel.de/kultur/wie-gerecht-ist-der-orchesterbetrieb-die-corona-krise-macht-ein-zwei-klassen-system-sichtbar/26626380.html
https://m.tagesspiegel.de/kultur/die-langfristigen-schaeden-des-lockdowns-der-knockout-der-kultur-dauert-laenger-die-verzweiflung-waechst/26658588.html?utm_referrer=http%3A%2F%2Fm.facebook.com%2F&fbclid=IwAR1Or5KGtDvGCFti3sGYYpLLyj2ij6LdQg_JcgHfxWiXHegynETAtC0Mjmk