Die Podcastin

Isabel Rohner und Regula Staempfli reden über Politik, Kultur, Medien, Gesellschaft, Musik, Literatur, Tanz, Philosophie - feministisch, klar, kompetent. Isabel Rohner & Regula Stämpfli räumen in Die Podcastin DER FEMINISTISCHE PODCAST in ihren wöchentlichen Folgen gnadenlos mit Kitsch und Klischees auf: Messerscharf, politisch und unterhaltsam. Sie erzählen wie Pippi Langstrumpfs Geburtstag mit den fehlenden Corona-Expertinnen zusammenhängt, weshalb Frauen und Geld Tabuthemen sind und was wir alle von Hedwig Dohm und Hannah Arendt lernen müssten. Was erzählen uns all die Daten und gegenwärtigen Fiktionen über Macht? „Die Podcastin“ erzählt und regt zum Nachdenken an. Frauen reden über Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und Macht.

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episode 43: #DiePodcastin über RechtsGEWALT: Isabel Rohner & Regula Stämpfli zur Ikonographie des Grauens in Washington, weshalb ausgerechnet die patriarchale Schweiz ihre Universitäten für Frauen öffnete, wie Emilie Kempin-Spyri “so neu wie kühn”die Recht


 #DiePodcastin über RechtsGEWALT: Isabel Rohner & Regula Stämpfli zur Ikonographie des Grauens in Washington, weshalb ausgerechnet die patriarchale Schweiz ihre Universitäten für Frauen öffnete, wie Emilie Kempin-Spyri “so neu wie kühn”die Rechtswissenschaft präzisierte und wie die beiden grossen Elisabeths (Selbert und Schwarzhaupt) gegen allen Widerstand die Gleichstellungsartikel durchboxten. Die Rohnerin beginnt mit dem grossen Zitat von Hedwig Dohm, laStaempfli ist ergriffen. Die Diskussion über die Ikonografie des Grauens mit dem “erschöpften Mann” in Washington führt zur Erkenntnis, dass die WIRKLICH WICHTIGEN BILDER wie die Images von den Frauen, die im Capitol die Dokumente vor den Männerhorden sicherte, kaum gezeigt wurden. laStaempfli ist in fulminanter Analyse-Fahrt, nicht zuletzt weil sie diese Woche in einem Zukunftsinterview 83 Kommentare erhielt, davon 81 krakelende Männerzuschriften. Nachzulesen auf https://www.blick.ch/schweiz/schweizer-forscherin-sicher-impflicht-wird-kommen-id16279123.html Die Rohnerin hat nachgezählt, was sie zur weiteren Medienkritik bringt: Es gibt unsägliche Fehlinterpretationen zu #50JahreFrauenstimmrecht: Alle nachhören, der Hammer. Weshalb die Schweizer Unis WIRKLICH die Tore für Frauen öffneten und bis wann es gar keine Gymnasien gab, in denen sich Mädchen auf das Studium vorbereiten konnten, davon erzählt die Rohnerin packend. Mit dem rechtshistorischen Diskurs zu Emilie Kempin-Spyri (1853-1901), Elisabeth Selbert (1896-1986), Elisabeth Schwarzhaupt (1901-1986) stellen Isabel Rohner und Regula Stämpfli erschüttert fest: Das in der Schweiz und in Deutschland bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts geltende Rechtssystem war nicht einfach Diskriminierung, sondern schützte explizit die Gewalt gegen Frauen, verfestigte den Sklavinnenstatus von Frauen und schützte den männlichen Besitz gegen und von Frauen.  Alles Erkenntnisse, die in der Diskussion um gleiche Rechte oder gar die Geschichte des Frauenwahl- und stimmrechts untergehen. Wie meinte doch schon Emilie Kempin Spyri? “Die Verfassung spreche die gleichen Rechte ALLEN Schweizern zu”, es sei schliesslich das generische Maskulinum: Frauen seien ja immer mitgemeint. “Die Bundesverfassung mache in konsequenter Druchführung des in Art. 4 aufgestellten Prinzips keinen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Staatsbürgern.” Wie recht sie doch hatte. Doch damals wie heute behaupten die führenden Intellektuellen, dass “mit Rücksicht auf die gesamte geschichtliche Entwicklung” es klar sei, dass “das Stimmrecht”(Anm. laStaempfli Kultur, Bildung, Intellekt, Werke, Vermögen, Preise, Macht, Status, Medien etc.) “nur die Bürger männlichen Geschlechts, nicht auch die Bürgerinnen verstehe.” Urteil vom 29. Januar 1887 zu Kempin-Spyri  zum Nachlesen: https://www.servat.unibe.ch/dfr/c1013001.html Das Beitragsbild zeigt die Chaiselongue von Pipilotti Rist in der Universität Zürich, die seit 2008 im Lichthof steht. Zu Carol Gilligan (1936) siehe “Die andere Stimme” von 1982 zur Care-Ethik. Büchertipp: Eveline Hasler, Die Wachsflügelfrau. Darin wird die Lebensgeschichte von Emilie Kempin-Spyri in Romanform erzählt.  Wichtige Links: – Feministische Rechtswissenschaft und Gender Law http://www.genderlaw.ch/deutsch/gender-law-info/links/index.html – Serie der NZZ zu “50 Jahre Frauenstimmrecht”: https://www.nzz.ch/schweiz/50-jahre-frauenstimmrecht – Essay von Prof. Andrea Maihofer “Die Geschichte des Frauenstimmrechts – Verdrängtes Unrecht?” In: “50 Jahre Frauenstimmrecht. 25 Frauen über Demokratie, Macht und Gleichberechtigung”, hrsg. von Isabel Rohner & Irène Schäppi, Limmat Verlag (https://www.limmatverlag.ch/programm/titel/889-50-jahre-frauenstimmrecht.html) – Dr. Elisabeth Selbert (1896-1986): https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/elisabeth-selbert – Dr. Elisabeth Schwarzhaupt (1901-1986): https://www.kas.de/de/web/geschichte-der-cdu/personen/biogramm-detail/-/content/elisabeth-schwarzhaupt – Deutscher Juristinnenbund: https://www.djb.de/ – Juristinnen Schweiz: https://lawandwomen.ch/


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 January 9, 2021  n/a