Episode 004
Kritik an Medien ist nicht neu. Und Versuche mit der Lancierung von Propaganda und Falschnachrichten Medienberichterstattung und die öffentliche Meinung zu manipulieren gibt es auch seit Ewigkeiten. Aber dieser heute kultivierte Vorwurf an Journalisten gezielt zu lügen und zu vertuschen und Teil einer gesteuerten Systempresse zu sein, hat offensichtlich eine neue Qualität.
Für eine besonnene Debatte gilt es das Thema zu differenzieren. Es gibt den Vorwurf der systematischen Lüge und Vertuschung an die sogenannte „gesteuerte“ Mainstream-Presse. Es gibt aber auch die unter Journalisten offen geführte Qualitätsdiskussion. Denn auch die Medien waren und sind nicht fehlerfrei. Und es gibt mit dem Internet eine völlig veränderte Medienlandschaft, die es immer einfacher macht auch für die abstrusesten Thesen ein "alternatives" Medium zu finden.
Wenn Donald Trump das Wort „Fake-News“ benutzt und er sich damit zum Vorreiter im Kampf gegen Falschmeldungen und Lügen machen würde, hätte er vermutlich jeden Journalisten, der seinen Beruf liebt, sofort auf seiner Seite. Er meint damit aber „unerwünschte“ Nachrichten und Meinungen und bezeichnet kritische Journalisten und deren Verlage und Medien als systematische „Fake-News“-Produzenten und attackiert damit die Pressefreiheit. Alles und jedes, was einem nicht gefällt reflexartig als Fake-News zu bezeichnen ist eindeutig kein konstruktiver Beitrag im Bemühen um journalistische Qualität. Und Twitter-Tiraden sind auch kein Ersatz für journalistische Interviews. Doch gibt es auch eine Mitschuld der Medien? Wie können und sollten Journalisten und Medien auf den Lügenpresse-Vorwurf reagieren? Und welchen Einfluss hat die geänderte Medienlandschaft?
Ein spannendes Thermen für die 20-Minuten Zeitgeist-Debatte von Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz.