Episode 005
Digitalisierung? Ja, aber nicht zu schnell! Fast vier Jahrzehnte nach den Anfängen der Datenkommunikation mit BTX und ein Vierteljahrhundert nach dem Börsengang der Telekom und dem Abschied vom hoheitlichen Monopol der Deutschen Bundespost ist schnelles Internet außerhalb der großen Städte immer noch ein Privileg. Und gleichzeitig erfordern Internet 4.0, Autonomes Fahren und Künstliche Intelligenz hohe und verlässliche Bandbreiten und enorme Investitionen in neue Infrastrukturen wie das 5G-Netz. Die Digitalisierung steht weltweit vor einem neuen Schub. Von einer solchen digitalen Revolution, bei der es nicht mehr nur um die Nutzung digital verfügbarer Daten geht, sondern insbesondere darum, dass bisher von Menschen erbrachte Tätigkeiten und Leistungen immer häufiger von Maschinen übernommen werden, wird kein Wirtschafts- und Lebensbereich unberührt bleiben.
Die erwarteten Auswirkungen werden zunehmend kontrovers in Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft diskutiert. Neben den Chancen, die die Digitalisierung bietet, werden ebenso die Herausforderungen und Risiken diskutiert. Im Vordergrund der Debatte stehen soziale Auswirkungen durch den Verlust von Arbeitsplätzen, Verteilungswirkungen, ethische Aspekte, ökonomischen Potentiale und die Konkurrenz mit anderen Ländern. Zunehmendes Interesse finden auch mögliche Umweltfolgen: Auf der einen Seite wird betont, dass neue Technologien erhebliche Effizienzpotentiale auch im Hinblick auf natürliche Ressourcen haben. Andererseits wird befürchtet, dass mit einer wachsenden Wirtschaft nachteilige Umweltfolgen einhergehen, beispielsweise indem über die Digitalisierung Konsumverhalten angereizt wird und der Ressourcenverbrauch dadurch steigt.
Bei digitalen Leuchtturm-Projekten wie der Corona-Warn-App oder der Einführung von E-Government steht auch immer der Datenschutz im Fokus. Wie steht Deutschland also da? Sind wir wirklich das digitale Schlusslicht in Europa?