Episode 012
Im Wettlauf um den ersten, zugelassenen Impfstoff gegen Covid 19 haben wir nicht nur die deutschen und US-amerikanischen Hersteller gesehen, sondern auch französische, chinesische und russische Entwickler. Und schnell gab es die Diskussion, ob Geschwindigkeit mit nicht ausreichenden Studien und Tests erkauft wird. Aber dass weltweit, auch in China und Russland, an Impfstoffen geforscht und entwickelt wird und nicht die ganze Welt von wenigen Weltmarktführern aus den USA, der Schweiz oder Deutschland abhängig ist, dass sollte im Hinblick auf die diskutierte, weltweite Impfstrategie begrüßt werden. Denn nur so ist es in Zeiten von Handelskriegen und Embargos überhaupt denkbar, dass jeder Mensch einen fairen Zugang zu Impfstoffen bekommt. Ein weiterer Aspekt in der Debatte, ob wir einen „Virus der Ungleichheit“ erleben, ist die Befürchtung, dass die Folgen der Pandemie die Armen noch Ärmer macht, während die Reichen sogar schon jetzt davon profitieren können und perspektivisch noch deutlich reicher aus der Krise rausgehen. Aber ist das auch so? Gerade in 2020 konnten wir deutlich sehen, wie anfällig gerade Industrienationen im globalisierten Handel sind. Eine spannende Debatte zum Wochenauftakt.