Episode 015
Die Politik hatte wohl zu Recht das Gefühl gehabt, dass in diesen herausfordernden Zeiten die Weihnachtstage eine besondere Bedeutung haben. Unabhängig von Religion oder Konsum. Es geht bei Weihnachten auch um Halt und Kraft durch die Nähe zur Familie. Und in normalen Zeiten auch durch die Nähe zu Freunden. Von der berühmt-berüchtigten Weihnachtsfeier mit Kollegen, bis hin zum Treffen vor dem Glühweinstand mit alten Freunden, die man nur einmal im Jahr sieht, bis hin zu drei Festtagen im Familienkreise. Eigentlich Werte, die sonst im hektischen Alltag untergehen. Weihnachten an sich, als christliches Fest, hat natürlich nicht direkt etwas mit den seit tausenden Jahren stattfindenen Feiern für Sonnengötter wie Mithra zu tun. Aber historisch und religionsgeschichtlich gesehen schon, da es kein Zufall ist, dass der Termin der Weihnachtsfeiertage deckungsgleich ist mit dem der sogenannten heidnischen Feste. Vor dem vierten Jahrhundert wurde der Geburt Jesu eher im Frühjahr gedacht, danach verdrängte das Fest rund um den 25. Dezember dann immer mehr die heidnischen Traditionsfeiern. Was für starke Bedeutungen das Weihnachtsfest für uns alle hat, zeigt sich auch, wenn man die Menschen betrachtet, die alleine feiern müssen, die einsam oder krank sind. Gerade in der aktuellen Pandemiezeit werden „gemeinsame Erlebnisse“ fehlen - der Kirchenbesuch an Weihnachten, der Besuch von Theater und Oper, das schöne Essen im festlich dekorierten Restaurant. Eine spannende 20-Minuten-Debatte vor dem Fest. Hörtipp!