Wie kommt die Luft in die Paprika?

Willkommen bei dem Podcast, der genau so viele Fragen stellt, wie er auch beantwortet, dein Podcast für Marketing und Kommunikation. Willkommen bei "Wie kommt die Luft in die Paprika", mit deinen beiden Experten Gregor und Paul. presented by: Heritsch Media GmbH & TheOfficeMentoring

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episode 10: #10 Ennegram Kopfzentrum


Richard Rohr Meditationen

Eine Nachricht von Richard Rohr über COVID-19

Liebe allein überwindet Angst Donnerstag, 19. März 2020

Es ist schockierend, wenn man bedenkt, wie sehr sich die Welt in so kurzer Zeit verändert hat. Jeder und jede von uns hat erfahren, wie sehr das eigene Leben und unsere Gemeinschaften durcheinander geraten sind. Natürlich bin auch ich diesbezüglich einer von Euch. Ich bin nicht in der Lage, euch zu sagen, wie Ihr Euch fühlen oder wie ihr denken sollt, aber es gibt einige Dinge, die mir in den Sinn kommen und die ich gern mitteilen möchte.

Vor ein paar Tagen wurde ich von den Franziskanern und vom Leitungsteam hier im Center for Action and Contemplation zur Selbstquarantäne ermutigt; daher befinde ich mich jetzt seit drei oder vier Tagen in meiner kleinen Einsiedelei. Jahrelang habe ich gleichsam eingeübt, wie man das macht, was wir "soziale Distanzierung" nennen. Ich habe einen schönen, großen Garten hinter meinem Häuschen, in dem es vier riesige, schöne Pappelbäume gibt, und dort gehe ich alle paar Stunden mit meinem Hund Opie spazieren. Im Moment versuche ich, psychologisch, spirituell und persönlich zu verstehen, was Gott zu sagen versucht. Wenn ich diesen Satz verwende, behaupte ich damit nicht, dass Gott Leiden verursacht, um uns irgendetwas Gutes zu lehren. Aber Gott nutzt alles; und wenn Gott gewollt hat, dass wir globale Solidarität erfahren, kann ich mir keinen besseren Weg vorstellen. Wir alle partizipieren an diesem Leiden, und es nimmt keine Rücksicht auf Rasse, Geschlecht, Religion und Nation.

Wir befinden uns mitten in einem äußerst lehrreichen Moment. Es besteht kein Zweifel, dass wir uns auf diesen Zeitraum für den Rest unseres Lebens beziehen werden. Wir haben die Chance, in die Tiefe und in die Weite zu wachsen. Weltweit sind wir in dieser Sache vereint. Die Tiefe wird uns durch großes Leiden aufgezwungen, was, wie ich gerne sage, immer zu großer Liebe führen kann.

Aber damit Gott uns erreichen kann, müssen wir zulassen, dass das Leiden uns verletzt. Jetzt ist keine Zeit für rein akademische Solidarität mit der Welt. Echte Solidarität muss gespürt und durchlitten werden. Das ist die wahre Bedeutung des Wortes "leiden" – dass der Schmerz eines Mitmenschen uns ganz real betreffen kann. Wir müssen über unsere eigenen persönlichen Gefühle hinauswachsen und das Ganze erfassen. Ich muss zugeben, dass dies eines der Geschenke des Fernsehens ist: Wir können einschalten und sehen, wie Menschen in anderen Ländern verletzt werden. Was wird mit denen geschehen, die an abgelegenen Orten leben oder die keine medizinische Versorgung haben? Stellt Euch die Zerbrechlichkeit der am stärksten ausgegrenzten Menschen vor, der Menschen in Gefängnissen, der Obdachlosen oder auch der Menschen, die die notwendigen Dienste leisten, wie Krankenwagenfahrer, Krankenschwestern und Ärzte, die ihr Leben riskieren, um die Gesellschaft zusammenzuhalten! Unsere Gefühle der Dringlichkeit und Verwüstung sind nicht übertrieben: Sie reagieren auf die reale menschliche Situation. Wir drücken nicht den Panikknopf. Wir sind der Panikknopf. Und wir müssen diese Gefühle zulassen und Gottes Gegenwart einladen, uns in einer Zeit des kollektiven Gebets und der Klage festzuhalten und zu unterstützen. Ich hoffe, diese Erfahrung wird unsere Aufmerksamkeit von uns weg auf das Leiden der Schwächsten lenken. Liebe bedeutet immer, über dich hinaus zum Anderen zu gehen. Es braucht dazu zwei. Es muss den Liebenden und den Geliebten geben. Wir müssen uns dehnen und ausstrecken, damit sich eine Begegnung mit dem Anderen ereignen kann, und erst in dieser realen Begegnung wissen wir, dass es Liebe ist, eine echte Subjekt-Subjekt-Beziehung. Liebe allein überwindet die Angst und ist das wahre Fundament, das von Dauer ist (1. Korinther 13, 13).

Tor zu Aktion und Kontemplation: Welches Wort oder welcher Satz schwingt mit mir mit oder fordert mich heraus? Welche Empfindungen bemerke ich in meinem Körper? Was soll, was kann ich tun? Gebet für unsere Gemeinschaft: O große Liebe, danke, dass du in uns und durch uns lebst und liebst. Möge alles, was wir tun, aus unserer tiefen Verbindung mit dir und allen Wesen fließen. Hilf uns, eine Gemeinschaft zu werden, die verwundbar ist und die Bürde der anderen ebenso teilt wie ihre glorreichen Momente. Hör auf die Sehnsüchte unseres Herzens nach der Heilung unserer Welt. [Bitte fügt an dieser Stelle Eure eigenen konkreten Anliegen ein.]. Wir wissen, dass du uns besser hörst als wir sprechen können, bringen wir diese Gebete in allen heiligen Namen Gottes vor dich. Amen.


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 March 22, 2020  23m