Andreas Vitásek bringt von „Der Herr Karl“ eine zwar texttreue, aber ansonsten gänzlich neue Fassung dieses knapp einstündigen zwischen Kabarett und Theaterstück angesiedelten Monologs auf die Bühne, einer Art Basis-Erziehung in Sachen Demokratie, 1961 von Helmut Qualtinger und Carl Merz geschrieben. In Österreich sorgte das Drama nach der Erstaufführung für heftige Kontroversen, da es einerseits die österreichische Seele sorgsam wie mit dem Seziermesser bloßlegt und andererseits durchaus im Bezug zur These von der „Banalität des Bösen“, wie sie Hannah Arendt aufgestellt hat, steht. Vom Herrn Karl ausgehend sprechen wir aber auch über den Karrierebeginn und Karriereverlauf von Andreas Vitásek und wir biegen auch ein in große Themenfelder wie Pandemie, Verschwörungstheorien und nicht zuletzt, wie sehr systemrelevant Kultur ist.