Saal 101 - Dokumentarhörspiel zum NSU-Prozess

6. Mai 2013, Oberlandesgericht München: Im Saal A 101 beginnt der Prozess gegen die Hauptangeklagte Beate Zschäpe und vier Mitangeklagte. Es ist das größte Rechtsterrorismusverfahren der deutschen Geschichte. Zehn Morde, zwei Bombenanschläge und 15 Raubüberfälle wurden vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) verübt. Das Dokumentarhörspiel verdichtet 6000 Seiten Protokolle und Notizen der ARD-Gerichtsreporter zu einem einzigartigen Stück Zeitgeschichte: Es lässt die Zeugenbefragungen miterleben und gibt damit tiefe Einblicke in deutsche Abgründe.

https://www.br.de/mediathek/podcast/saal-101/847

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(18/24) Mitangeklagter André Eminger - Beweisaufnahme


War er der vierte Mann im NSU? André Eminger gilt als der engste Vertraute des Trios. Im Prozess schweigt er als Einziger der Angeklagten von Anfang bis Ende - noch kurz vor der Hauptverhandlung stoßen Ermittler auf ein bizarres Detail. / BR für die ARD und DLF 2021 mit Michael Rotschopf, Katja Bürkle, Thomas Thieme u.a.

André Eminger wird der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung und der Beihilfe zum Mordversuch angeklagt. Unter Emingers Namen seinem Namen wurden mehrere Fahrzeuge angemietet, laut Bundesanwaltschaft auch jenes, das im Dezember 2000 zum Transport der mit Sprengstoff präparierten Christstollendose diente. Nachgewiesen werden konnte ein großes Näheverhältnis zum NSU: Eminger verhalf dem Trio in einer heiklen Situation zu einer Legendierung, indem er sich als Zschäpes Ehemann ausgab und ihr den Ausweis seiner Frau Susann überließ. Eminger war es auch, den Beate Zschäpe anrief, nachdem sie die Zwickauer Wohnung in Brand gesteckt hatte. Bei Eminger zuhause fanden Ermittler noch kurz vor dem NSU-Prozess eine Porträt-Zeichnung der beiden toten Uwes mit dem Schriftzug „unvergessen“. 

Das lange Leiden der Opferangehörigen: Die Filmdoku mit Gamze Kubasik und Abdulkerim Simsek – ihr Fazit nach dem Prozess:  https://www.br.de/mediathek/video/der-nsu-prozess-und-die-opfer-das-lange-leiden-der-angehoerigen-av:5d4c8131811ac4001aa35232

Gewalt trifft auf Wegschauen: Einen Buchtipp zu rechtsextremer Gewalt seit 1945 und den Ermittlungen dazu finden Sie hier:  https://www.br.de/mediathek/podcast/kulturwelt/blut-und-ehre/54297

Wie umgehen mit rassistischer Gewalt? Was passiert mit den knapp 30 Verfahren, die immer noch gegen KZ-Aufseher und SS-Wachleute anhängig sind? Der Berliner Strafrechtanwalt Onur Özata im der Nachtlinie des BR Fernsehens: https://www.br.de/mediathek/video/nachtlinie-talk-vom-umgang-mit-rassistischer-gewalt-av:5e412c4f3ea082001a0ae330

Die Autorinnen und Autoren der ARD-Mitschriften aus dem NSU-Prozess 2013–2018: Christoph Arnowski, Tim Aßmann, Mira Barthelmann, Oliver Bendixen, Heike Borufka, Frank Bräutigam, Gunnar Breske, Rolf Clement, Gigi Deppe, Eva Frisch, Marcel Fürstenau, Sebastian Hesse, Paul-Elmar Jöris, Ludwig Kendzia, Ina Krauß, Jana Lange, Julian Löwis von Menar, Thies Marsen, Alf Meier, Hans Pfeifer, Eckhart Querner, Matthias Reiche, Holger Schmidt, Stefan Schölermann, Ayca Tolun, Wolfgang Vichtl, Lisa Weiß

Die Sprecherinnen und Sprecher: Bibiana Beglau, Katja Bürkle, Florian Fischer, Martina Gedeck, Gonca de Haas, Ercan Karacayli, Barbara Nüsse, Gabriel Raab, Michael Rotschopf, Thomas Schmauser, Thomas Thieme, Kathrin von Steinburg

Bearbeitung: Katarina Agathos, Julian Doepp, Katja Huber, Ulrich Lampen 

Beratung: Tim Aßmann, Ina Krauß, Holger Schmidt

Besetzung: Andrea Fenzl

Komposition: Jakob Diehl und Sven Pollkötter

Ton und Technik: Susanne Herzig, Marcus Huber, Josuel Theegarten und Gerhard Wicho

Regie: Ulrich Lampen, Regieassistenz: Stefanie Ramb

Redaktion: Katarina Agathos, Katja Huber

Produktion: Bayerischer Rundfunk für die Hörspielabteilungen der ARD und Deutschlandfunk 2015/2021



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 February 18, 2021  26m