Saal 101 - Dokumentarhörspiel zum NSU-Prozess

6. Mai 2013, Oberlandesgericht München: Im Saal A 101 beginnt der Prozess gegen die Hauptangeklagte Beate Zschäpe und vier Mitangeklagte. Es ist das größte Rechtsterrorismusverfahren der deutschen Geschichte. Zehn Morde, zwei Bombenanschläge und 15 Raubüberfälle wurden vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) verübt. Das Dokumentarhörspiel verdichtet 6000 Seiten Protokolle und Notizen der ARD-Gerichtsreporter zu einem einzigartigen Stück Zeitgeschichte: Es lässt die Zeugenbefragungen miterleben und gibt damit tiefe Einblicke in deutsche Abgründe.

https://www.br.de/mediathek/podcast/saal-101/847

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(9/24) Der Weg in den Untergrund - Beweisaufnahme


Ab Mitte der 1990er Jahre werden mehrere Bombenattrappen gefunden. Im Visier des LKA Thüringen: die "Kameradschaft Jena", der auch Mundlos/ Böhnhardt/ Zschäpe angehörten. Bei Durchsuchungen am 26. Januar 1998 werden Beweise gefunden - die drei tauchen unter./ BR für die ARD und DLF 2021 mit Barbara Nüsse, Michael Rotschopf, Thomas Schmauser u.a.

Rechtsextremistische Aktivitäten gehörten seit Mitte der 1990er Jahre in Jena zur Tagesordnung. Tom T., Mitbegründer der „Kameradschaft Jena“ und Sänger einer Neonaziband, gibt einen tiefen Einblick in die Vorgeschichte des NSU. Auch er berichtet in der Beweisaufnahme, wie Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos in SA-ähnlichen Uniformen das KZ Buchenwald besuchten. Ein Kommissar des LKA Thüringen nimmt Stellung zu Ermittlungen, bei denen in Jena mehrere Bombenattrappen gefunden worden waren. Ins Visier gerieten die „Kameradschaft Jena“ und ihr Führungszirkel, zu dem auch Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe gehörten. Als die Kriminalpolizei am 26. Januar 1998 mehrere Garagendurchsuchungen durchführte, fand sie weitere Bombenattrappen und entsprechendes Vergleichsmaterial, aus dem sich die Verdächtigen Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe ergaben. Noch am selben Tag tauchten die drei unter.
Das Oktoberfestattentat und die NSU-Morde haben mehr gemein als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Manche Gemeinsamkeiten sind beunruhigend: https://www.br.de/nachricht/rechtsaussen/oktoberfestattentat-nsu-rechtsextremismus-100.html
Den Hintergründen zum Oktoberfestattentat ist  – für den Podcast „Rechter Terror – Vier Jahrzehnte rechtsextreme Gewalt in Deutschland“ Anna Bühler nachgegangen – sie hat mit Opfern von damals gesprochen: https://www.br.de/mediathek/podcast/rechter-terror-vier-jahrzehnte-rechtsextreme-gewalt-in-deutschland/848
Mehr Informationen zu Saal101 haben wir auf br.de/saal101 zusammengestellt.

Die Autorinnen und Autoren der ARD-Mitschriften aus dem NSU-Prozess 2013–2018: Christoph Arnowski, Tim Aßmann, Mira Barthelmann, Oliver Bendixen, Heike Borufka, Frank Bräutigam, Gunnar Breske, Rolf Clement, Gigi Deppe, Eva Frisch, Marcel Fürstenau, Sebastian Hesse, Paul-Elmar Jöris, Ludwig Kendzia, Ina Krauß, Jana Lange, Julian Löwis von Menar, Thies Marsen, Alf Meier, Hans Pfeifer, Eckhart Querner, Matthias Reiche, Holger Schmidt, Stefan Schölermann, Ayca Tolun, Wolfgang Vichtl, Lisa Weiß

Die Sprecherinnen und Sprecher: Bibiana Beglau, Katja Bürkle, Florian Fischer, Martina Gedeck, Gonca de Haas, Ercan Karacayli, Barbara Nüsse, Gabriel Raab, Michael Rotschopf, Thomas Schmauser, Thomas Thieme, Kathrin von Steinburg
Bearbeitung: Katarina Agathos, Julian Doepp, Katja Huber, Ulrich Lampen
Beratung: Tim Aßmann, Ina Krauß, Holger Schmidt
Besetzung: Andrea Fenzl
Komposition: Jakob Diehl und Sven Pollkötter
Ton und Technik: Susanne Herzig, Marcus Huber, Josuel Theegarten und Gerhard Wicho
Regie: Ulrich Lampen, Regieassistenz: Stefanie Ramb
Redaktion: Katarina Agathos, Katja Huber
Produktion: Bayerischer Rundfunk für die Hörspielabteilungen der ARD und Deutschlandfunk 2015/2021


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 February 18, 2021  26m