Fasching, Fasnet, Karneval - Wir machen uns die Welt, widdewidde wie sie uns gefällt carnem= Fleisch levare= wegnehmen ->„das Fleisch wegnehmen oder: die Nacht vor Fasching. Die Faschingstage stammen aus kirchlicher Tradition - es dreht sich immer um die Tage, die von schmutzigem Donnerstag bis Aschermittwoch in ihrer Hochzeit vor der kirchlichen Fastenzeit gefeiert wird. Traditionell beginnt die Faschingssaison am 11.11. um 11.11 Uhr. Wir sprechen in dieser Folge über verschiedene Bräuche der sogenannte fünften Jahreszeit, über die Unterschiede des Karneval in Rio zum rheinländischen Karneval in Köln, Düsseldorf oder Mainz und der schwäbisch-allemannischen Fastnacht in Süddeutschland. Die ersten Vorläufer des Karnevals wurden bereits vor 5000 Jahren in Mesopotamien gefeiert, im Land mit den ersten urbanen Kulturen. Eine altbabylonische Inschrift aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. gibt Kunde davon, dass unter dem Priesterkönig Gudea ein siebentägiges Fest gefeiert wurde und zwar nach Neujahr als symbolische Hochzeit eines Gottes. Die Inschrift besagt: „Kein Getreide wird an diesen Tagen gemahlen. Die Sklavin ist der Herrin gleichgestellt und der Sklave an seines Herrn Seite. Die Mächtige und der Niedere sind gleichgeachtet.“ Hier wird zum ersten Mal das Gleichheitsprinzip bei ausgelassenen Festen praktiziert und dies ist bis heute ein charakteristisches Merkmal des Karnevals. Wir sprechen außerdem über die Vielfalt der Faschingstraditionen weltweit und wie die Traditionen fest aber gleichermaßen flexibel sind. Über Sexismus oder Blackfacing- Vorwürfe. Über die Verbindung zu scheinbar heidnischen Bräuchen und Ritualen sowie das erschaffen von Ritualen und Tradition. Aber wir diskutieren auch über die Vielfalt und Bedeutung der Laien- und Breitenkultur und die Rolle des Ehrenamts in unserer (Kultur-) Gesellschaft. Wir sprechen auch darüber wie feiern hilft, Krisen zu überwinden und ein Grundbedürfnis des Menschen zu sein scheint, wieso wir aber in der Corona-Pandemie trotzdem nicht feiern konnten.