Mit elf Jahren gab sie sich das Pseudonym «Karla Jakob», weil das nobelpreistauglicher schien. Für das Langgedicht «Glück» wird Dragica Rajčić Holzner nun mit dem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet. «Glück» ist die Geschichte einer Frau zwischen Kroatien und den USA, die sich nach Zugehörigkeit und Liebe sehnt, jedoch nur Gewalt findet, und deren Befreiung das Schreiben ist. Dragica Rajčić Holzner erzählt in einer eigenwilligen Sprache, die selbst auch Grenzen überschreitet und in der Enge der beschriebenen Lebensläufe unerwartete Freiheitsräume eröffnet. Im Gespräch mit Christina Caprez erzählt die Autorin, warum sie sich bis heute gegen das Etikett der schreibenden Gastarbeiterin wehren muss und inwiefern Ingeborg Bachmanns Malina sie inspiriert. – REF: Dragica Rajčić Holzner, «Glück», edition spoken script, Der gesunde Menschenversand, 2019.