Der Kinocast

Der Ort des Geschehens: Das Literaturhaus in Stuttgart

Ich wurde noch  gebeten kurz zu erläutern, was ein Barcamp ist.
Das überlasse ich Wikipedia und den BCS Organisatoren.

#bcs2

Das war es also: mein erstes Barcamp. War ich bei den anderen bisher immer terminlich verhindert oder lagen diese viel zu weit weg, hatte ich es nun vor der Haustür. Ich wohne ja seit Juni 2009 in Stuttgart. Also hingehen…und natürlich Podcastreportage aufnehmen, die ihr dann bei CLIQ FM hören könnt und Fotos machen. Ich habe nach dem Mittagessen von meinen Mädels frei bekommen und bin los:

1. Tag 12.09.2009
Die Wegbeschreibung auf der Webseite war außerordentlich gut und ich bin dankbar für die Hinweise auf die kostenlosen Parkplätze, die ich sofort gefunden habe. Ich bin erst seit 3 Monaten Stuttgarter und kenne mich noch nicht so aus, aber es war alles Top beschrieben!
Dann also rein ins Getümmel, aber erstmal an die Anmeldung. Ich bekomme ein Namensschild, eine Tombolalos, ein Gutschein für Bieretiketten, eine Programmblatt, eine Menge nützliche Hinweise für mich als BC-NOOB und auch einen Wahlzettel. Auf diesem kreuzen die BC Teilnehmer an, wen sie wählen würden und welche Koalition sie sich vorstellen. Gewonnen haben übrigens “überraschenderweise” die PIRATEN, knapp vor den GRÜNEN. Eine orange grüne Koalition würde das Land regieren, wenn wir die Ergebnisse extrapolieren würden. Hier könnt ihr das “offizielle Barcamp Wahlergebnis” nachlesen.

Quelle: http://blog.hdreioplus.de/barcamp-wahl/

Der Sessionchart

Im “Speisesaal” war immer viel los, selbst wenn Sessions liefen

Session 1: “Suchmaschinen Optimierung” von Matthias Jaekle
Die erste Session die ich besucht habe, drehte sich um Suchmaschinenoptimierung von Webseiten. Ich hatte vorher geglaubt alles zu wissen und wurde immer wieder überrascht, welche zulässigen Mittel es gibt, um sich bekannter zu machen. Für Kinocast.net ist das natürlich nicht ganz so wichtig, wie für Firmenwebseiten. Wer fragen dazu hat: www.suchmaschinen-institut.de

Session 2: “Podcasting – Wo geht die Reise hin” von Marcel Böttcher (Twitter:@73inches )
Diese Session beschäftigte sich dann schon eher mit meiner Leidenschaft. Außer mir und dem Sessionleiter gab es nur noch 2 andere, die bereits einen Podcast laufen haben. Marcel betreibt den Podcast “Technikwürze” in Hannover und kannte aber unsere lieben Kollegen vom Nerdtalk gar nicht. Wie vernetzt sind eigentlich die Hannoveraner? Eine Schande
Zurück zum Thema: Marcels Podcast hat nach eigenen Aussagen zwischen 3.000 und 5.000 Downloads pro Woche. Da kann unser Kinocast nicht mithalten. Ich habe ein paar interessante Dinge erfahren nach welchen Kriterien die Podcasts bei Itunes in die Chartliste kommen. Ansonsten war nicht viel neues dabei, aber dadurch, daß ich auch etwas zum Thema beisteuern konnte, habe ich nette Leute kennengelernt, mit denen ich mich danach auch noch unterhalten habe. Mandy, die Lehrerin die ihre Schüler im Unterricht bloggen läßt und die auch mal von Micha interviewt wurde, saß neben mir. Vielleicht gibts bald einen Schülerpodcast?

Session 3: “Wahlkampf im Web 2.0 bei den Grünen” von Daniel Mouratidis (Twitter:@IDMouratidis )
In einer sehr offenen, interessanten, witzigen Art stellte er den Webauftritt und die genutzten Elemente des Web 2.0 wie den Twitter  Account der Grünen in BW vor. Er stellte sich auch Kritik und war zum einen schlagfertig, zum anderen ließ er auch berechtigte Kritik zu und stimmte auch zu. Bei dieser Session habe ich persönlich am meisten erfahren, was ich vorher nicht wußte. Zum Beispiel die internen Diskussionen der Grünen während eines Parteitages über Twitter, die Blogs der Mitglieder usw.

Die Grünen im WEB 2.0

Bei der Tombola am Abend hatte ich kein Glück, aber das macht ja nix. Also der erste Tag war schon mal sehr gut, warten wir auf den zweiten.

2. Tag 13.09.2009
Es gab zwar einige interessante Sessions am Vormittag, aber ich wollte nich auch noch am Wochenende den ganzen Tag weg sein. Und so bin ich wieder nach dem Mittagessen gestartet. Mein kostenloser Parkplatz war wieder/noch frei und so hieß es Auto abwerfen und rein in die Session.

Session 0,5:
Ich war etwas spät dran und bin – zack – rein in die Session. Mich blickten die Augen von etwa 20 jungen Frauen an und ich dachte mir, daß das nicht nach der typischen GOOGLE WAVE Session Zielgruppe aussieht (no offense). War da nicht zeitgleich eine Session “Frauen im Web”? Hmm…F***…falscher Raum. Ab in den richtigen.

Session 1: “GOOGLE WAVE” wieder von Marcel Böttcher (Twitter:@73inches )
Den hatte ich ja schon als Technikexperten am Vortag kennengelernt. Seine Demonstration zeigte die aus der Keynote bekannten Möglichkeiten von GOOGLE WAVE, aber es kamen auch viele “Was wäre wenn” Fragen und so wurde mehr als einmal die GOOGLE WAVE Testobefläche zum Absturz gebracht. Aus dem gesehenen kann ich mir eine Verwendung im privaten Bereich durchaus vorstellen. Für unsere geschäftliche Kommunikation in der Firma halte ich es für zu wenig ausgereift, durchdacht und viel zu verwirrend. Ein Kommunikationsmedium sollte nicht nur von technikaffinen Personen genutzt werden können, denn es muss auch die breite Masse damit klar kommen. Außerdem wurde die Frage erörtert: Wem gehört die Wave? Wenn jeder die Waves des anderen auch bearbeiten kann (dies kann man zwar sichtbar machen) glaube ich, daß der mühsam erarbeitete “Dokumentenstatus” und die Verbindlichkeit von Aussagen in Emails verlorengeht. Aber bei Google arbeiten ja pfiffige Leute, die werden dafür eine Lösung finden – oder andere Programmierer, denn WAVE ist OpenSource soweit ich das mitbekommen habe.

Der Beamer hatte einen leichten Grünstich bei der Google Wave Präsentation

Session 2: “Das Phänomen der Piraten” von @_teecee und @blubser
[15.09.2009 Ich habe diesen Absatz noch einmal überarbeitet, da ich ein paar falsche Aussage darin hatte, auf die mich freundlicherweise @TheSonic hingewiesen hat. Eric]
Nachdem ich am Vortag aus der Session “Die Grünen im Web 2.0” getwittert hatte: “Die Grünen scheinen bessere Netzpolitik zu haben,als die #Piraten” und ich dafür harsche Kritik bekommen habe, wollte ich mir nun die Kritiker mal anschauen.
Der basisdemokratische Ansatz der Piraten wird auf die Spitze getrieben, bei allen Entscheidungen die innerhalb der Partei zu treffen sind. Man kann sehr viel online machen, sich informieren, am Parteiprogramm mitschreiben usw. aber es gibt auch viele Partizipierungsmöglichkeiten vor Ort bei Stammtischen und Diskussionsrunden wie auf dem Barcam. Die  Piratenpartei nutzt das Medium Internet wie keine andere Partei und spricht aber bei weitem nicht nur internetaffine Personen an. Die Ziele und das Programm sind richtig, allerdings fehlt meines Erachtens eine klare Strategie. Auf meine Frage, wie es denn nach der Wahl aussehen könnte, wenn das Ziel >5% erreicht wird,  kam keine klare Antwort. Mich hatte vor allem interessiert, ob es eine klare Aussage gibt, ob die Piraten sich eher in der typischen Oppositionsrolle sehen, oder ob sie auch an der Regierung beteiligt sein wollen – und wenn ja in Koalition mit welcher Partei. Aber das ist verständlich, daß noch keine Aussage da ist, denn man will erst einmal abwarten, welches Ergebnis man bei der nächsten Wahl holt, bevor man sich über bestimmte Entscheidungen den Kopf zerbricht. Die Partei ist schnell sehr stark gewachsen und dies führt, wie immer bei solchen Prozessen, zu Problemen. Bei der Strategiefindung und bei der Vermarktung der Partei außerhalbe der bereits gefestigten Pfade, sehe ich neben der Geldbeschaffung die größten Defizite der Piraten. Was fehlt sind starke Persönlichkeiten, die die Partei nach außen hin repräsentieren und die Partei auch in anderen Bevölkerungsgruppen bekannt machen und vor allem wählbar machen. Vielfach hängt in den Köpfen der breiten Masse die Vorstellung von einer “Internet-Spaßpartei” fest, die schlichtweg falsch ist. Hier ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Ich denke dass sie die Parteienlandschaft bereichern und viel für die Bürger tun könnten.

Session 3: “Iphone Applications”

Meine Beschreibung der Session: “Und ich dachte schon, ich habe alles was ich brauche…”
Jeder Teilnehmer erzählte von seinen Lieblingsapplikationen oder man stellte Fragen wie: “Ich möchte gern das und das machen, kenn dazu jemand eine Applikation?” und es entstand eine lockere Runde mit vielen guten Tipps. Ich habe dort Sascha Koniertzke kennengelernt, ein Mitgründer vom Startup Tagcrumbs.com. Die Jungs wollen neue Iphone Applikationen programmieren und verkaufen und ich werde wahrscheinlich mal einer der Testnutzer. Diese Applikationen wurde u.a. im Rahmen der Session empfohlen:

Insgesamt war es eine wunderbare Veranstaltung. Vielen tausend Dank an die Organisatoren. So eine gute Organisation hätte ich nie erwartet. Und auch danke an alle Sponsoren, die das möglich gemacht haben und auch danke an alle, die mich als BC-NOOB nicht in der Ecke stehen lassen haben
Noch zwei Fotos:

Sponsorentafel

Leckerer Saft von Walthers – Die @Safttante hat nicht nur ein gutes Produkt, sondern auch ein gutes Marketing. Der Saft war übrigens am Ende vom ersten Tag schon alle, so gut hat er geschmeckt. Erst dann wurde auf Wasser und Bier ausgewichen.

Ich habe auch einen kleinen Bericht aufgenommen, der wahrscheinlich am 17.09.2009 in der CLIQ FM Sendung im Internet-Radio laufen wird. Hört dort auf jeden Fall rein, es lohnt sich. Jede Woche gibt es dort vielfältige Themen, gute Musik und man kann chatten, twittern und sykpen, um sich zu Themen auszutauschen. Der Moderator geht natürlich auch auf diese Themen im Chat /Twitter ein. Ihr könnt auch live in der Sendung anrufen per Skype oder mit Oldschool Telefon.

Bitte schreibt eure Kommentare zu dem BARCAMP 2 in Stuttgart hier unter diesen Beitrag.
Vielen Dank – bis zum nächsten Mal beim #bcs3#

Euer Eric “E”
Twitter: @Kinocast