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Designern über die Schultern schauen


Das Forum Schlossplatz in Aarau zeigt eine Ausstellung, die eigentlich gar keine Ausstellung ist. In den Räumen arbeiten Designer wie in einem Labor an neuen und nachhaltigen Produkten. Nachhaltigkeit soll so «live» erlebbar werden.Nachhaltigkeit ist ein Schlagwort unserer Zeit. Wenn wir Nahrungsmittel einkaufen, dann ist uns nachhaltiges Verhalten inzwischen wohl bekannt. Wir achten auf die Herkunft des Fleisches oder kaufen Fairtrade-Produkte. Aber auch das Produktdesign für Haushaltsgegenstände zum Beispiel sollte sich nachhaltig ausrichten.Design-Labor in den AusstellungsräumenDas Forum Schlossplatz in Aarau zeigt nun «live», wie das geht. Das Design-Kollektiv «postfossil» aus Zürich richtet für einen Monat sein Labor in Aarau ein. Die fünf Designerinnen und Designer wollen in Aarau an neuen Kunststoffen forschen, die nicht auf Erdöl basieren. Aus diesem «sauberen» Kunststoff sollen dann Alltagsgegenstände entstehen.Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, den Designern dabei über die Schultern zu schauen. «Natürlich dürfen die Leute uns Fragen stellen, deshalb sind wir hier», sagt Designer Daniel Gafner. Und: «Vielleicht bringt uns das Publikum sogar auf neue Ideen.»«Saisonale Schneidbretter» als BeispielIn den Räumen des Forums Schlossplatz sind aber auch bereits entwickelte Produkte des Design-Kollektivs zu sehen. Alltagsgegenstände wie Schneidbretter für die Küche zum Beispiel. «Die Bretter sind aus Holz und mit einem Öl behandelt, das aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wurde», erklärt Daniel Gafner.Das wahre Geheimnis liegt aber auf der Rückseite. Hier findet sich auf jedem Brett eine Jahreszeit eingraviert, dazu eine Liste mit saisonalen Früchten und Gemüsen. «Wir wollen nicht, dass auf diesen Brettern Litchi aus Papua-Neuguinea geschnitten werden», sagt Designer Daniel Gafner. Das Produkt selber ist nachhaltig, es verleitet aber auch zu nachhaltigem Handeln.Eine Leselampe ohne StromÄhnlich das preisgekrönte Design einer Lampe, die ohne Strom aus der Steckdose auskommt. Der Strom wird über einen eingebauten Dynamo generiert, durch ein Gewicht, welches Zahnräder antreibt. Das kleine Kraftwerk in der Lampe macht etwas Lärm.Das sei gewollt, sagt Erfinder Gafner: «Diese Lampe ist auch ein Statement. Es braucht Kraft, um den Strom zu erzeugen. Und man hört die Energie, die verbraucht wird.» Der Stromverbrauch wird dem Nutzer der Leselampe so bewusst.Das Designer-Team aus Zürich arbeitet für einen Monat im Forum Schlossplatz in Aarau. Wie viele neue Produkte am Ende dieser Zeit entwickelt sind, das weiss Daniel Gafner nicht. Denn: «Diese Arbeit in einem öffentlichen Raum ist für uns ein Experiment.»Experiment: Dialog statt AusstellungEin Experiment sicher auch für die Besucherinnen und Besucher. Denn das Forum Schlossplatz wird seinem Namen mit dieser Veranstaltung wirklich gerecht: Es geht nicht um Wissensvermittlung mit Glasvitrinen, sondern um Dialog. Auch deshalb wird die Veranstaltung mit Diskussionsveranstaltugnen umrahmt. (velm) 


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 August 28, 2012  4m